Was hält der Lüner Beirat für Stadtgestaltung und Baukultur von den Plänen (Bild) des Bauvereins zu Lünen für die ehemalige Mercedes-Fläche? Geht es nach dem Willen der Stadt, so sieht es jedenfalls aus, wird das die Öffentlichkeit nie erfahren. © Drews (A)

Stadtentwicklung

Ex-Mercedes-Fläche: Stadt Lünen will „Unstimmigkeiten“ mit Gestaltungsbeirat intern klären

Was weiß der Lüner Beirat für Stadtgestaltung und Baukultur (LBSB) denn nun offiziell von den Plänen des Bauvereins zur Entwicklung der früheren Mercedes-Fläche? Eine ungeklärte Frage.

Lünen

, 13.03.2020 / Lesedauer: 3 min

Im Streit der Stadtspitze mit dem Bochumer Architekten und Vorsitzenden des Lüner Beirats für Stadtgestaltung und Baukultur (LBSB) Boris Biskamp um dessen Aussagen zur Ex-Mercedes-Fläche setzt die Verwaltung auf eine versöhnliche Lösung.

Stand der Dinge sei, sagte Stadtsprecher Benedikt Spangardt am Dienstag (10. März) auf Anfrage unserer Redaktion, „dass Herr Biskamp Vorsitzender des Gestaltungsbeirates ist“.

Keine Rede von Vertrauensbruch?

Die Unstimmigkeiten, von einem ‚Vertrauensbruch‘ habe die Stadt so nicht gesprochen, zwischen der Stadtverwaltung und Herrn Biskamp würden geklärt, sagte Spangardt weiter: „Das wird im internen Gespräch passieren, mit dem Ziel, etwaige oder voneinander abweichende Einschätzungen zu thematisieren.“

Zuvor hatte der Stadtsprecher erklärt, dass der Rat der Stadt Lünen über die Berufung von Mitgliedern des Gestaltungsbeirates laut Paragraph 2 der Beirats-Satzung entscheidet.

Spangardt wies zudem darauf hin, dass nach Auffassung von Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns auch andere Entscheidungen, die die Beiratsmitglieder betreffen, in der Hand des Rates lägen. Zum Beispiel der Rausschmiss von Boris Biskamp?

Der hatte Ende Januar im Gespräch mit unserer Redaktion unter anderem gesagt, dass sich der Beirat noch nicht mit den „Plänen“ des Bauvereins zu Lünen für die künftige Nutzung der Ex-Mercedes-Fläche beschäftigt habe.„Der Beirat hat noch nicht über den Entwurf beraten. Der Bauverein hat uns den Entwurf noch nicht vorgestellt“, hatte der Architekt vom Bochumer Büro „Rübsamen Partner Architekten BDA“ seinerzeit erklärt und damit nach Informationen unserer Redaktion für ordentlich Wirbel im Rathaus gesorgt.

Weil diese Aussage angeblich im Widerspruch zu früheren Angaben des Stadtsprechers stand. Der hatte im Oktober gegenüber unserer Redaktion erklärt, dass sich der Beirat im September in nicht-öffentlicher Sitzung mit dem „Thema“ Mercedes-Fläche befasst habe, von Entwürfen war nicht die Rede.

„Aussage nach wie vor korrekt“

Meine Aussage vom Oktober ist nach wie vor korrekt“, betonte Spangardt Mitte Februar auf Nachfrage unserer Redaktion.

Mit Blick auf die Beiratssatzung stellte der Stadtsprecher zudem klar, dass Biskamp laut Satzung zur Verschwiegenheit über die internen Beratungen und Wahrnehmungen verpflichtet sei und dass die Verletzung der Verschwiegenheit mit dem Ausschluss vom Gestaltungsbeirat bedroht ist. Davon ist zurzeit keine Rede mehr.

Und was sagt Boris Biskamp zu der ganzen Angelegenheit?

Der Chef des Gestaltungsbeirats stand der Redaktion trotz mehrfacher Versuche für ein Telefongespräch zwecks Aufklärung des Sachverhalts in den vergangenen Tagen nicht zur Verfügung.

Nur schriftliche Mitteilung

In einer Mail an die Redaktion am Donnerstag (12. März) räumte er ein, dass das Mercedes-Gelände in der LBSB-Sitzung Thema war. Allerdings bekräftigte er seine Aussage von Ende Januar, und dass ist von außen her betrachtet auch das Interessante, „dass dem LBSB bisher keine Bebauungsentwürfe für das Linden Quartier (Ex-Mercedes-Fläche, Anm. d. Red.) vorgestellt wurden und dass der LBSB demnach auch weder über Bebauungsentwürfe beraten, noch sich eine Meinung über Bebauungsentwürfe gebildet habe. Der LBSB gehe aber derzeit davon aus, dass die konkreten städtebaulichen und architektonischen Überlegungen zum Linden Quartier dem LBSB zukünftig noch vorgestellt werden“.

Die Biskamp-Mail endet mit dem Satz: „Die weiteren Beratungen zum Linden Quartier/Mercedes Gelände werde ich mit dem Technischen Beigeordneten, Herrn Reeker, und der Geschäftsstelle des LBSB abstimmen.“

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