Eva-Maria Till aus Lünen (47) ist enttäuscht Hunde sind im Seepark nur „geduldet“

Eva-Maria Till (47) ist enttäuscht - Hunde sind im Seepark nur „geduldet“
Lesezeit

Der Seepark in Horstmar ist für viele Lüner ein Erholungsort. Trotzdem gibt es immer wieder Kritik. Sei es zur Vermüllung, den Parkmöglichkeiten, der Wasserqualität oder neuerdings: den Bedingungen für Hunde.

Eva-Maria Till (47) aus Cappenberg geht im Sommer häufig mit ihrer Hündin Boo dort spazieren, so auch vor kurzem. Sie dachte, dass in dem kleinen Abschnitt hinter der Skulptur am Kanalweg ein Hundestrand sei und wurde enttäuscht. Anschließend ließ sie ihrem Frust in einer Lüner Facebook-Gruppe freien Lauf. Ob dort nicht mal der Rasen gemäht werden könne, um die Zeckengefahr zu reduzieren, oder ein Zaun angebracht, damit Hunde und Radfahrer sich nicht gefährden, fragte sie dort.

Es gab viele Reaktionen. In einigen Kommentaren wurde sie darauf hingewiesen, dass es am Horstmarer See keinen offiziellen Hundestrand gibt und Hunde dort auch nur geduldet sind. Daniel Claeßen, Pressesprecher der Stadt Lünen, bestätigt das auf Anfrage. In den Kommentaren schrieben einige User, dass es früher auf den Geländetafeln jedoch einen Hinweis auf einen Hundebereich gegeben haben soll. Auch im Internet wird auf verschiedenen Seiten davon geschrieben. Doch das ist Geschichte, genauso wie das Grillen am Horstmarer See.

„An der Leine ertrinkt sie"

Eine Userin berichtete unter dem Beitrag davon, wie sie im vergangenen Jahr von Ordnungshütern darauf hingewiesen worden sei, ihren Hund nur an der Leine schwimmen zu lassen.

Daniel Claeßen sagt dazu: „Für den Seepark Horstmar gilt wie für das gesamte Stadtgebiet die ordnungsbehördliche Verordnung der Stadt Lünen. Dort heißt es, dass alle Hunde grundsätzlich anzuleinen sind." Aus dem inoffiziellen „Hundestrand" einen ordnungsgerechten Hundebereich zu machen, ist nicht vorgesehen. „Ein Zaun ist nicht geplant. Der Park ist eine offene Anlage und dementsprechend gestaltet", so Claeßen weiter.

Ein Blick auf den Horstmarer See. Einige Menschen halten sich am Strand auf oder sind im Wasser.
Menschen dürfen im Horstmarer See schwimmen. Hunde auch, aber nur an der Leine. Eva-Maria Till wünscht sich deshalb einen Hundestrand. © Günther Goldstein

Eva-Maria Till findet das schade. „Ich lasse meine Hündin nicht an einer Leine schwimmen. Das ist zu gefährlich. Wenn da Algen drin sind, habe ich Angst, dass sie ertrinkt", sagt sie im Gespräch mit der Redaktion. Die Alternativen sind rar gesät. Die Lippe sei zwar ein schöner Fluss, doch ihre Hündin würde sie dort wegen der starken Strömung niemals reinlassen.

Im Seepark würde sie sich hingegen sogar bereit erklären, den Hundestrand für eine Weile zu beobachten. „Wenn man dort einen Zaun mit einem Eingangstor aufstellen und die Wiese mähen würde, brächte das keinen um." Der Besucherzahl des Seeparks würde es auch keinen Abbruch leisten, denkt die 47-Jährige. „Es gibt genug Fläche. Und die Hunde machen dort nicht mehr Dreck als die Menschen."

Wenn Hunde zur Gefahr werden: Dann müssen ihre Halter handeln - und zwar richtig!

Müll ärgert Badegäste am Horstmarer See in Lünen: Stadt sollte jetzt etwas ändern

Horstmarer See mit „ausreichend“ bewertet