Ein harmloser Streit unter Konsolen-Spielern in Lünen gipfelte in einer handfesten Auseinandersetzung und bescherte der Justiz reichlich Arbeit. Am Ende sprach die Richterin ein „Machtwort“ und appellierte an die Vernunft der Streithähne. Mit Erfolg.
Die Lage eskalierte Ende 2023 bei einer zufälligen Begegnung in der Rewe-Filiale. Der Lüner (35) schlug dem Gegner offenbar so in den Nacken, dass der kurzfristig mit Schmerzen kämpfte. Zudem fielen augenscheinlich unschöne Worte. Körperverletzung und Beleidigung wurden dem Lüner daraufhin vor dem Amtsgericht zur Last gelegt. Doch er beteuerte seine Unschuld. Der Gegner habe ihn beschimpft und er habe ihn an dem Tag nur am Nacken zu sich gezogen und aufgefordert, das zu wiederholen.
Mit der Version des Gegners wurde der Prozess nun fortgesetzt. Er schilderte, wie sich die Situation immer mehr hochschaukelte. Nach dem Vorfall bei Rewe habe er dann genug gehabt und Anzeige erstattet.
Die Richterin hatte genug gehört und griff ein: „Das geht so nicht. Sie sind doch nicht mehr drei und kloppen sich um irgendwelche Förmchen im Kindergarten.“ Der Gegner betonte, dass er nur seine Ruhe und keinen Kontakt mehr wolle. Der Angeklagte lenkte ein, entschuldigte sich und erklärte, dass auch er seine Ruhe haben wolle. Danach konnte das Verfahren doch noch gegen 300 Euro Geldbuße eingestellt werden.