Erste Nutzer im Lüner Pop-up-Store sind schon die letzten Innenstadt-Lokal bald fest vermietet

Erster Mieter im Pop-up-Store ist der letzte: Stadt hält an Idee fest
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Schon länger sind Beate Schroeter und Margot Winz auf der Suche. Die beiden Künstlerinnen, die ihr kreatives Potential in Werken aus Acryl auf Leinwand entfalten, möchten ihre Kunst ausstellen. Doch passende Räumlichkeiten sind in Lünen schwer zu finden. Als sich die Chance in dem neuen Pop-up-Store an der Münsterstraße 27 bot, haben sie sofort zugegriffen: Sie sind die ersten Mieter eines Projektes, von dem sich die Stadtentwickler neue Impulse für die City erhoffen. Vielleicht auch die letzten. Denn das Ladenlokal unweit der Persiluhr hat als Pop-up-Store schon wieder ausgedient. Es wird fest vermietet.

Zum 15. April, das bestätigt die Pressestelle der Stadt Lünen, zieht ein Dauermieter ein. Weil der Vertrag noch nicht unterschrieben ist, will die Stadt den Namen noch nicht nennen. Es sei aber gelungen, einen Traditionsbetrieb in der Lüner Innenstadt zu halten, heißt es. Durch die langfristige Vermietung des Leerstandes werde dieser Bereich nachhaltig gestärkt.

Damit gibt die Stadt die Pop-up-Idee aber nicht auf. Künftig soll es an anderer Stelle die Möglichkeit geben, einen Laden je nach Wunsch für Tage oder Wochen zu mieten. Die Stadt sucht noch ein geeignetes Geschäftslokal. Interessenten sollen auch dort die Chance bekommen, Konzepte oder Angebote für einen überschaubaren Zeitraum ausprobieren können. Die Nutzungsentschädigung von 15 Euro pro Tag soll nicht überschritten werden, teilt die Pressestelle mit.

Hohe Nachfrage von Kurzmietern

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Ja, ich kann mir vorstellen, einen Laden für einige Tage zu mieten
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Ich finde spannend, dass es dort immer wieder etwas Neues gibt
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Die Nachfrage potenzieller Nutzerinnen und Nutzer sei hoch. Auch Beate Schroeter und Margot Winz sind von der Pop-up-Idee begeistert. Sie haben am Montag (3.4.) an der Münsterstraße 27 eine Galerie auf Zeit eröffnet. Jeweils von 11 bis 18 Uhr können Interessentinnen und Interessenten vorbeischauen. Am Samstag (8.4.) ist noch einmal von 11 bis 16 Uhr geöffnet, dann ist der Mietvertrag bereits beendet.

Von außen haben die Kurzmieterinnen das Ladenlokal einladend gestaltet: Gelbe Osterglocken holen den Frühling vor das Schaufenster. Sie stehen auf einem roten Tisch mit zwei Stühlen. Eine große Staffelei mit Bild macht neugierig auf all das, was innen geboten wird. Das sind großformatige und kleinere Werke, mal gegenständlich, mal farblich akzentuiert. Beide Künstlerinnen haben 15 Jahre bei einem Maler in einer Bochumer Schule gelernt und dabei Mut gefasst, auch gegen die üblichen Sehgewohnheiten zu arbeiten. Im Pop-up-Store zeigen sie ältere und neue Arbeiten.

Kleinere Möbel vorhanden

Zum Blickfang auch von außen ist der Pop-up-Store geworden.
Zum Blickfang auch von außen ist der Pop-up-Store geworden. © Quiring-Lategahn

35 Jahre lang hatte an diesem Standort die Christliche Bücherstube ihr Domizil. Daran erinnert der Schriftzug über dem Ladenlokal. Es folgte das Atelier „Künstlerbund“, im vergangenen Jahr zog eine Kleiderkammer ein. Geflüchtete aus der Ukraine konnten sich in dem „Lädchen Neuland“ kostenlos Dinge für den täglichen Bedarf abholen.

Dann folgte die Idee des Pop-up-Stores. Möglich ist das Ladenlokal auf Zeit durch den Verfügungsfonds Anmietung. Er ist Teil des „Sofortprogramms zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in NRW“. Kleinere Möbel aus Pappe sind dort vorhanden, Regale müssen aber mitgebracht werden.

Für Informationen und Beratung zur Nutzung steht Frank Ahlrichs bei der Stadt Lünen unter der Rufnummer (02306) 104-1308 oder per E-Mail an erlebnis.raum@luenen.de zur Verfügung.

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