Auf diesen Augenblick haben viele Lünerinnen und Lüner und auch Gäste der Lippestadt schon lange gewartet, auf die Möglichkeit der Besichtigung des „Lüntec Ufos“ auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Minister Achenbach in Brambauer. Am Sonntag (21. April) war es dann soweit. Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns zerschnitt das symbolische angebrachte grüne Band am Eingang der Schachthalle und gab damit den Weg frei für Besichtigungen und Führungen.
In seiner Begrüßungsansprache an die stattliche Anzahl von geladenen Gästen aus den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen Lünens - von Politikern über Mitglieder der Verwaltung und des Rats bis hin zu den Vertretern der Gewerkschaften - stellte er die Entstehungsgeschichte dieses städtischen Wahrzeichens heraus. Nach den ersten Kontakten zum Designer Luigi Colani hielten viele dessen Ideen für kaum umsetzbar.
Doch dann entstand in einem vierjährigen Planungs- und Durchführungszeitraum das nach seinem Ideengeber so genannte „Colani Ei“, zwar nicht als Mittelpunkt eines Kulturzentrums, sondern in erster Linie als Heimat von „horizontlosen“ Büros, wie Colani die spätere Nutzung nannte. Heute steht es für Transformation und strukturellen Wandel, und, nach seiner Öffnung, wird es, so hoffte der Bürgermeister, noch mehr als vorher ein touristischer Anziehungspunkt für die gesamte der Region sein.




Klicki dankt Mitarbeiterinnen
Der Beigeordnete Dr. Christian Klicki bedankte sich bei seinen Mitarbeiterinnen Claudia Kawecki und Kristin Otto, die das Konzept für die jetzt anstehende Nutzung durch die Öffentlichkeit entwickelt haben und auch weiter führen werden. Ganz besonders bedankte er sich bei der Bürger- und Kulturstiftung der Sparkasse, die mit einer Fördersumme von 48.000 Euro einen erheblichen Anteil an der Finanzierung des Projekts übernommen habe.
Er betonte, dass bisher erst ein Zwischenstand erreicht sei. Geplant sei, mit Hilfe digitaler Medien den Besuchern über QR-Codes weitere Informationen zu den Objekten des jeweiligen Fensterausblicks zu geben und auch die Bergbauvergangenheit lebendig erlebbar zu machen. Zudem seien Hilfen und Leihgeräte für digital nicht so gut ausgerüstete beziehungsweise bewanderte Gäste geplant.
Gästeführer
Das Team der Gästeführer und -führerinnen wird in diesem Bereich mit einbezogen, an den Öffnungstagen stehen sie für die als Ergänzungsangebot eingerichteten Führungen über das ehemalige Zechengelände bereit. Auf diese Erweiterung seiner Gästeführertätigkeit freut sich Werner Joachims. „Schon vor längerer Zeit habe ich als in Brambauer beheimatet diesen größten Stadtteil in die Führungsangebote mit einbezogen, da ist auch die Bergbaugeschichte inhaltlich vertreten, so dass ich meinen Vortrag nur geringfügig ergänzen muss.“
Im Anschluss an die offizielle Veranstaltung durften die geladenen Gäste mit dem Aufzug nach oben fahren. Vor allem diejenigen, die zum ersten Mal hier oben waren, waren begeistert von den faszinierenden Rundblickmöglichkeiten. Bestaunt wurde auch das bereits aus dem vergangenen Jahrhundert stammende futuristisch anmutende Interieur, das der dänische Designer Verner Panton entworfen hat.
Als sich die Tür für die breite Öffentlichkeit öffnete, gehörten Ida und Annegret von den Lüner Naturfreunden zu den ersten Besuchern. Ihnen war die Spannung anzumerken: „Wir wohnen ganz in der Nähe und blickten seit fast 30 Jahren immer sehnsüchtig nach oben. Heute geht unser lang gehegter Wunsch endlich in Erfüllung.“



