Entspannte Personallage bei Lüner Rettungsdienst 2024 kommt eigene Rettungsdienstschule

Entspannte Personallage: 2024 bekommt Lünen eine eigene Rettungsdienstschule
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Wer in einer gesundheitlichen Ausnahmesituation ist, der braucht und wünscht sich schnelle Hilfe vom Rettungsdienst. Hilfe von gut ausgebildeten Notfallsituationen, die auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf bewahren. Doch derzeit stecken einige Rettungsdienste in der Krise. Der Grund: Zu wenig Personal. Und die hohe Belastung setzt auch den Notfallsanitätern zu.

In vielen NRW-Kommunen buhlen die Rettungsdienste förmlich nach Nachwuchs, auch hier schlägt der Fachkräftemangel voll zu. In Lünen ist die Personallage, anders als in anderen Kommunen, „äußerst entspannt“, wie Dennis Hertel, Abteilungsleiter des Rettungsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes in Lünen gegenüber der Redaktion erklärt.

Mehr Personal

Aktuell sind beim Lüner Rettungsdienst 70 Mitarbeitende beschäftigt. Zum Vergleich: 2018 waren es noch 40 Frauen und Männer, die im Rettungsdienst angestellt waren, so Dennis Hertel. Die Steigerung der Mitarbeiterzahl liege darin begründet, dass der Rettungsdienst seit 2018 wieder im Krankentransport tätig sei, weshalb die personelle Aufstockung nötig war. Unterstützt wird der Rettungsdienst zudem von Ehrenamtlichen, erklärt Hertel. Das sei vor allem in Spitzenzeiten der Fall. Dass die Personallage des Lüner Rettungsdienstes so entspannt sei, liege laut Hertel vor allem am innovativen Dienstplan.

Damit könne ermöglicht werden, dass die Mitarbeitenden ihre Arbeitszeit nach ihrer Lebenssituation gestalten können: Teilzeitmodelle, die Wahl aus 12- oder 24- Stunden-Schichten, jedes zweite Wochenende frei und einen festen Ansprechpartner in Sachen Dienstplan. Eine umfangreiche Jahresplanung soll eine langfristige Planung ermöglichen, beschreibt Hertel.

Um weiterhin für beruflichen Nachwuchs zu sorgen, werden in Lünen seit 2019 auch wieder eigene, junge Notfallsanitäter ausgebildet. Aktuell durchlaufen acht Kollegen die dreijährige Ausbildung zur höchsten Qualifikation innerhalb des Rettungsdienstes. Nach erfolgreicher Ausbildung dürfen sie den Patientinnen und Patienten während der Behandlung eigenständig Medikamente verabreichen. Vor der Ausbildungsreform im Rettungsdienst und vor der Einführung der Qualifikation mussten die Sanitäter mit der Gabe von Medikamenten stets auf das Eintreffen des Notarztes warten. Da die Finanzierung der Ausbildung einige Zeit nicht geklärt war, wurde in Lünen kein Nachwuchs ausgebildet.

70 Mitarbeitende sind aktuell im Lüner Rettungsdienst beschäftigt. 2018 waren es noch 40. Doch wegen der Wiedereinführung des Krankentransportes musste personell aufgestockt werden.
70 Mitarbeitende sind aktuell im Lüner Rettungsdienst beschäftigt. 2018 waren es noch 40. Doch wegen der Wiedereinführung des Krankentransportes musste personell aufgestockt werden. © DRK Lünen

Neue Rettungsdienstschule

Im Januar kommenden Jahres wird der Rettungsdienst dann sogar seine eigene Rettungsdienstschule eröffnen. Dann werde der Nachwuchs – Rettungshelfer und Rettungssanitäter – eigenständig ausgebildet. Deren Ausbildung umfasst mindestens 520 Stunden.

Auch Weiterbildungen sollen in der Rettungsdienstschule stattfinden – sowohl für erfahrene Mitarbeitende als auch für Ehrenamtliche im Katastrophenschutz.