Energiegroßspeicher am Stummhafen in Waltrop Trianel plant Baubeginn im Frühjahr 2026

Trianel plant Baubeginn für Energiegroßspeicher im Frühjahr 2026
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„Wir stellen alle Signale auf Grün“, beteuert der Waltroper SPD-Fraktionschef Detlev Dick am Donnerstag (20.6.) im Gespräch mit der Redaktion. Die Rede ist vom Energiegroßspeicher, den der Energiekonzern Trianel mit Sitz in Aachen künftig am Stummhafen errichten will. In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaft (StaWi) wurden in dieser Woche wichtige Weichen gestellt.

In der Ratssitzung am kommenden Donnerstag (27.6.) sollen schließlich die notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes und der Entwurf des Bebauungsplanes beschlossen werden. Da sind sich offenbar alle Waltroper Ratsfraktionen einig. Im August und September dann werden die Pläne öffentlich ausgelegt, noch im Dezember soll der Satzungsbeschluss erfolgen.

Lagekarte des geplanten Energiegroßspeichers
Die Grafik zeigt den Lagerplatz am Stummhafen, wo Trianel den Energiegroßspeicher bauen will. © Dittgen

Bekanntlich geht es um die rund 13 Hektar große Brachfläche am Stummhafen, die zum Waltroper Stadtgebiet gehört und direkt neben dem Kohlekraftwerk von Trianel in Lünen liegt. Während des Kraftwerksbaus war das Gelände, das von der Güterbahnstrecke und dem Datteln-Hamm-Kanal begrenzt wird, als Lagerplatz genutzt worden. Die Erschließung des Geländes verläuft laut Bebauungsplan künftig über die Straße „Am Stummhafen“, also über das Stadtgebiet Lünens, und dann über die Brunnen- bzw. Lünener Straße.

Die Hintergründe des Millionen-Projektes zur Energiewende erklärt Trianel so: Der künftige Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung erfordere große Speicherkapazitäten, die auf der Fläche in Form von Batteriespeichern gebaut werden sollen. Wahrscheinlich sei, dass dazu eine größere Zahl kleiner Container entstehen werden. Möglich seien aber auch eingeschossige Hallen oder aber Hallen mit bis zu zwölf Metern Höhe. Dazu kommen die erforderlichen Nebenanlagen, wie etwa Transformatoren und Schaltanlagen.

Inbetriebnahme für das Jahr 2027 angepeilt

„Derzeit laufen die Gespräche mit potenziellen Investoren aus dem kommunalen Umfeld“, erklärt Trianel-Sprecherin Ingela Marré auf Anfrage unserer Redaktion. Dieser Investorenprozess soll im Laufe des Jahres inklusive notwendiger Gremienläufe abgeschlossen sein, sodass anschließend der Baubeschluss herbeigeführt werden könne. Trianel rechnet - nach Freigabe durch die Bezirksregierung Münster - mit einem Baubeginn im Frühjahr 2026, erklärt sie - und für 2027 mit der Inbetriebnahme. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt Waltrop laufe weiterhin sehr gut“, betont sie.

Beteiligung der Waltroper Stadtwerke geplant

Zugleich berichtet SPD-Fraktionschef Detlev Dick, dass seine Fraktion auf eine mögliche Beteiligung der Stadtwerke Waltrop an der Betreibergesellschaft des Batteriespeichers dränge. „In der jüngsten Aufsichtsratssitzung hat Geschäftsführer Dr. Achim Grunenberg bestätigt, dass er in Verhandlungen mit Trianel stehe“, berichtet Detlev Dick. Im Juli oder August sollen dort Entscheidungen fallen, habe Dr. Grunenberg versichert. Anschließend werde das Ergebnis kommuniziert.

Die Gewerbesteuern, die aus zukünftigen Gewinnen des laufenden Betriebs des bundesweit bedeutsamen Batteriespeichers resultieren, sollen übrigens die Waltroper Stadtkasse füllen. Auch der Name der Projektgesellschaft stehe bereits fest: Trianel Batteriepark Waltrop.

Info: Die öffentliche Ratssitzung findet am Donnerstag, 27. Juni 2024, um 17 Uhr im Großen Ratssaal des Rathauses statt. Die Sitzung wird per Livestream ins Internet übertragen unter folgendem Link: https://youtube.com/live/ELvKv4Dr-Ik?feature=share (YouTube).