Die emotionalsten Geschichten in Lünen Diese Menschen bewegten die Stadt 2024

Die emotionalsten Geschichten: Diese Menschen bewegten die Stadt 2024
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Es gab etliche Schicksale, die die Menschen in Lünen in diesem Jahr bewegten. Nicht immer gingen die Geschichte gut aus, einige endeten traurig. Doch eines haben alle Geschichten gemeinsam: Sie haben Lünen mitgerissen. Wir werfen einen Blick zurück und holen die emotionalsten Geschichten aus 2024 ins Gedächtnis zurück.

Nachdem im Herbst 2023 der damals stellvertretende Bürgermeister Daniel Wolski wegen Missbrauchsvorwürfen festgenommen wurde, beschäftigte der Gerichtsprozess auch in diesem Jahr die Menschen in Lünen. Im Bochumer Gerichtssaal saß auch ein Vater, dessen Tochter eines der Missbrauchsopfer ist. Er hat mit uns darüber gesprochen, wie er Daniel Wolski und den Prozess erlebt und was der Missbrauch mit seiner Familie gemacht hat. Als Wolski nach der Urteilsverkündung vorerst auf freien Fuß kam, ließ das den betroffenen Vater geschockt zurück. Als Schlag ins Gesicht für alle Opfer bezeichnet Ralf B. diesen Umstand. Nun hat er Angst, dass er Wolski auf der Straße begegnen könnte. Auch eine Frau aus Lünen wühlte der Fall Wolski auf. Denn sie erlebte selbst 20 Jahre lang sexuellen Missbrauch. Der Täter war ihr eigener Vater – eine Strafe hat er nie bekommen. Ihr Heilungsprozess hat lange gedauert, doch verzeihen kann sie ihren Eltern nie.

ein Mann
Mehrere Jahre kämpfte Daniel Nasemann gegen eine aggressive Krebserkrankung. Leider konnte ihm eine Stammzellspende nicht das Leben retten. © privat

Schwere Erkrankungen und Unfälle

2024 war geprägt von schweren Schicksalsschlägen in Familien – besonders durch Unfälle und Erkrankungen. Der kleine Theo bewegte mit seiner Krebserkrankung viele Menschen in Lünen. Immer wieder begleiteten wir den tapferen Jungen und seine Familie. Nach vielen Aufenthalten im Krankenhaus starb der Dreijährige Anfang Januar friedlich in seinem Zuhause bei seiner Familie. Gut ein Jahr nach seinem Tod ist der kleine Junge in seiner Familie aber immer noch präsent – sein Teddy begleitet die Familie noch immer.

Der verunfallte Lüner Feuerwehrman Martin, der mehrere Tage in Thailand im Koma lag, bewegte die Menschen ebenfalls. Denn weil er seinen Unfallschaden vorerst nicht bezahlen konnte, durften er und seine Freundin Leah nicht ausreisen. Derweil wurde in seiner Heimat eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um Geld zu sammeln. Dadurch wurde es möglich gemacht, dass das Paar Mitte November endlich zurückfliegen konnten.

Eine Spendenaktion gab es auch für Daniel Nasemann. Dabei ging es aber nicht um Geld, sondern um Stammzellen, denn der junge Mann war an Krebs erkrankt. Die Diagnose 2022: ein seltenes und aggressives Burkitt-Lymphom. Es folgten Behandlungen, Chemo-Therapien, ständige Auf und Abs. Als eine Stammzellspenderin gefunden wurde, keimte Hoffnung auf. Doch der Krebs kam zurück. Vor einem Jahr starb der 32 Jahre alte Mann.

eine Frau
Seit 50 Jahren prägt Gabi Kubisch den Lüner SV und hat unzähligen Kindern das Schwimmen beigebracht. © Marek Neppl

Beeindruckende Arbeit

Neben vielen tragischen Geschichten hatte 2024 aber auch beeindruckende und schöne Geschichten zu bieten. Wie die von Gabi Kubisch, die ein wichtiger Teil des Lüner SV ist. In fünf Jahrzehnten hat sie etlichen Generationen das Schwimmen beigebracht. Dafür wurde sie in diesem Jahr mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Einen Einblick in ihre Arbeit gab uns in diesem Jahr auch Ida Müller. Die 51-jährige ist Gerichtsvollzieherin in der Lippestadt. Seit 2009 begegnen ihr in ihrem Job unterschiedliche Schicksale. Mit persönlichen Schicksalen ist auch Liliana Roth konfrontiert. Durch Zufall wurde sie Trauerrednerin. Ihr Berufsalltag bewegte die Lüner. Denn mit ihren Worten verabschiedet sie die Verstorbenen.

eine Familie
Zwei Jahre herrscht Krieg in der Ukraine – Familie Grudina floh vor der Gewalt und kam nach Lünen. © privat

Bewegende Fluchtgeschichten

Seit mehr als zwei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. Tausende Menschen flohen seitdem aus ihrer Heimat, um woanders in Sicherheit leben zu können. Auch Familie Grudina ließ die Ukraine hinter sich und kam nach Lünen. Mittlerweile sind die Eltern Andre und Margarita mit ihren neun Kindern in der Lippestadt angekommen. Ihre Fluchtgeschichte bewegte viele Menschen in Lünen. Ebenso wie die Flucht von Minia Gebregergis und ihrem Mann Senai Ghirmai Mehare. Während sie ein Jahr zu Fuß unterwegs war, bis sie von Eritrea bis Lünen kam, konnte ihr Mann mit dem Flugzeug nachreisen. In Lünen angekommen stellte die Bürokratie die beiden, aber auch den Verein Neuland, der Geflüchtete betreut, vor eine große Herausforderung.

Für ein Konzert nach London

Die Eras Tour von Taylor Swift war das Musik-Ereignis in diesem Jahr. Mit ihrer Tour, die nach zwei Jahren vor wenigen Tagen zu Ende ging, stellte die amerikanische Sängerin etliche Rekorde auf und setzte neue Konzert-Maßstäbe. Millionen Menschen auf der ganzen Welt besuchten die Konzerte, die mehr als drei Stunden dauerten. Jo Marie Dominiak aus Lünen besuchte gleich sechs Konzerte. Für eines ist sie sogar nach London gereist. Weil ihr die Musikerin so viel bedeutet, hat sie allein für die Tickets 1500 Euro ausgegeben und weitere hunderte Euros für Reisen und Unterkünfte gezahlt.