Ihr Anteil steigt, allerdings auf niedrigem Niveau: Im Kreis Unna lag im Jahr 2022 der Anteil der Väter unter den Empfängern von Elterngeld bei 23,7 Prozent. Zwei Jahre zuvor waren es erst 20,8 Prozent.
Die große Mehrzahl der Bezieher der Lohnersatzleistung sind aber weiterhin Mütter: 6553 Frauen stehen gerade 2031 Männern gegenüber, die ihren Beruf für die Betreuung ihrer neugeborenen Kinder ruhen lassen.
In NRW höhere Väterquote beim Elterngeld
Landesweit erhöhte sich nach Angaben des Statistischen Landesamtes der Väteranteil beim Elterngeld von 23,4 Prozent im Jahr 2021 auf 24,5 Prozent im Jahr 2022. Bundesweit lag der Väteranteil im vergangenen Jahr bei 26,1 Prozent.
Unterdurchschnittlich selten nehmen Väter in drei Nachbarkreisen - und städten das Elterngeld in Anspruch: im Märkischen Kreis sind es nur 21,4 Prozent aller Bezieher, in der Stadt Hamm 21,8 Prozent und in der Stadt Hagen nur 19,2 Prozent. Dagegen schneiden die Väter im Kreis Soest mit 25,2 Prozent überdurchschnittlich ab.
- Bei einem Verdienst zwischen 1240 und 1200 Euro steigt der Prozentsatz in kleinen Schritten von 65 auf 67 Prozent. Bei 1238 Euro bekommen Berechtigte 65,1 Prozent, bei 1236 Euro 65,2 Prozent und so weiter.
- Bei einem Verdienst zwischen 1200 Euro und 1000 Euro bekommen Berechtigte 67 Prozent. Bei einem Einkommen von weniger als 1000 Euro steigt der Prozentsatz wieder in kleinen Schritten auf bis zu 100 Prozent.
- Je 2 Euro, die das Einkommen unter 1000 Euro lag, steigt der Prozentsatz um 0,1 Prozent. Bei 998 Euro bekommen Berechtigte 67,1 Prozent, bei 996 Euro 67,2 Prozent und so weiter.
Quelle: www.bmfsfj.de (Suchbegriff: Elterngeld)
Die Entscheidung in der Familie, dass vorwiegend die Mütter das Elterngeld in Anspruch nehmen, mag mit der Deckelung des Betrages zu tun haben. Denn der Durchschnittsverdienst der Väter ist weiterhin höher als jener ihrer Partnerinnen.
Wer vor der Geburt des Kindes weniger als 1240 Euro Netto-Einkommen hatte, bekommt mehr Elterngeld, heißt es beim Bundesfamilienministerium. Denn dann steige der Prozentsatz, den man von seinem Einkommensunterschied als Elterngeld bekomme. Je weniger Netto-Einkommen man hatte, desto größer sei daher der Prozentsatz.
Die Wartezeit auf das Elterngeld ist nach Angaben des Kreises Unna deutlich kürzer als im NRW-weiten Durchschnitt. Bekanntlich hat es wegen eines Personalengpasses im vergangenen Jahr einen Bearbeitungsstau gegeben.
Vom Eingangsstempel auf dem Antrag über die Sachverhaltsaufklärung bis zum Bewilligungsdatum habe man im Kreis Unna im Januar 2023 im Mittel 38,5 Tage warten müssen; im Februar dann nur noch 34,30 Tage und im März 34,02 Tage. Der Landesdurchschnitt lag zwischen 46,65 und 42,81 Tagen.
Elterngeld-Beratung auch im Video-Chat
Termine für die Erstbeantragung des Elterngeldes sind online buchbar über www.kreis-unna.de/Terminvereinbarung. Beratungszeiträume sind montags von 14 bis 15 Uhr, dienstags von 8.30 bis 9 Uhr und 12 bis 12.30 Uhr, mittwochs von 14.30 bis 16 Uhr und donnerstags von 7.30 bis 10 Uhr.
Vor allem berufstätige Eltern können eine zusätzliche Beratung in Anspruch nehmen: Sie können sich vierzehntägig donnerstags zwischen 17 und 19 Uhr telefonisch oder per Videochat beraten lassen. Auch diese Termine sind online buchbar über www.kreis-unna.de/Terminvereinbarung.