Mit einer neuen Geschäftsidee endet ein langer Leerstand in Lünen. An der Lange Straße 21-23, einer Immobilie mit kleinem Verkaufsraum, öffnet in Kürze ein Automaten-Kiosk. Rund um die Uhr können die Kunden hier mitten in der Stadt saure oder scharfe Snacks, Getränke, Süßigkeiten sowie E-Zigaretten und Shisha-Tabak bekommen. Etwa 180 Produkte finden sich in Fächern der Automaten.
Futuristisch wirkt der Einkauf. Er bietet Kunden, die sich spontan und zu jeder Tages- oder Nachtzeit eindecken wollen, immer offene Türen. In dem Laden gibt es keine Warenkörbe, niemand muss sich an einer Kasse in die Warteschlange reihen. Angestellte finden sich in dem besonderen Kiosk nicht. Alles läuft digital.
Per Knopfdruck wirft der Automat den gewünschten Artikel aus. Eine Videokamera bewacht den Verkaufsraum rund um die Uhr. Bevor die Ware in die Klappe fällt, kommt die Zahlungsaufforderung. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: mit Münzen, Geldscheinen, EC-Karte oder Smartwatch. Bei Produkten wie Alkohol, die aufgrund des Jugendschutzes nicht an unter 16-Jährige verkauft werden dürfen, verlangt der Automat einen Altersnachweis in Form eines Personalausweises oder Führerscheins. Ansonsten bleibt das begehrte Produkt in seinem Fach hinter der Scheibe. Verschlossen und unerreichbar.

Von Köln inspiriert
Tolga Öztürk (33) aus Duisburg setzt seine Geschäftsidee in Lünen um. Er habe lange gesucht, um das passende Ladenlokal zu finden. Sowohl die Größe als auch die 1a-Lage im Herzen der Innenstadt findet er für seinen digitalen Kiosk „ideal“. Tolga Öztürk kommt aus dem Security-Bereich, die Verkaufsautomaten soll ein weiteres Standbein sein. In Köln hat sich Tolga Öztürk von dem zukunftsorientierten Kiosk-Konzept inspirieren lassen, auch in Duisburg gebe es bereits drei dieser Sorte. Der Chef will alle zwei bis drei Tage in Lünen vorbeischauen, damit die Geräte immer top aufgefüllt sind. Wie der aktuelle Stand der Ware ist, wird ihm digital angezeigt: per App.
Es sind mannhohe Kühlschränke, die die Getränke und Snacks kalt halten. Bestellt hat sie Tolga Öztürk in China. Sie kamen im Container im Hamburger Hafen an. Den Transport nach Lünen übernahm DHL. Voraussichtlich am 21. oder 22. November soll die Eröffnung des Automaten-Kiosks sein. Tolga Öztürk will für den Tag ein Glücksrad organisieren. Glück wünscht er sich auch für seine Geschäftsidee. Ganz neu ist sie nicht: In der Nachbarstadt Dortmund, aber auch in Wuppertal, Bochum und Recklinghausen gibt es bereits den Tag- und Nachtverkauf im begehbaren Kiosk.