Die teuersten Wohngrundstücke in Lünen Hier sind die Quadratmeterpreise besonders hoch

Bodenrichtwerte für Lünen: Hier sind die Quadratmeterpreise besonders hoch
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Wer zuletzt gehofft hatte, Inflation und Zinsentwicklung würden die Kosten für Bauland nach unten drücken, der wurde enttäuscht. In Lünen verzeichnete der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Unna 2023 weniger Grundstücksverkäufe als im Vorjahr - und das bei steigenden Preisen. 362 Euro zahlten Käufer im vergangenen Jahr pro Quadratmeter Bauland in der Lippestadt. Im Jahr zuvor waren es lediglich 330 Euro, in 2021 sogar nur 267 Euro.

Mit Blick auf unbebaute Wohnfläche ist der Preistrend damit genau gegensätzlich zur Entwicklung bei den Bestandsimmobilien. Denn deren Preise sind in Lünen zuletzt gesunken - sowohl bei freistehenden Einfamilienhäusern als auch bei Doppelhaushälften sowie Reihenend- und Reihenmittelhäusern.


Dass Grundstücke immer wertvoller werden
, zeigt sich auch in den Bodenrichtwerten. Dabei handelt es sich um einen aus Grundstückskaufpreisen abgeleiteten durchschnittlichen Lagewert, der auch „flächenhafte Auswirkungen“ wie Lärmzonen sowie Boden- und Grundwasserverhältnisse berücksichtigt. In bebauten Gebieten ermittelt der Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte laut eigenen Angaben mit dem Wert, der sich ergeben würde, wenn der Boden unbebaut wäre.

Mit einem mittleren Bodenrichtwert von 270 Euro pro Quadratmeter lag Lünen im vergangenen Jahr kreisweit an der Spitze. Auf dem zweiten Platz im Ranking der Kommunen folgten Holzwickede und Schwerte mit jeweils 240 Euro, am Tabellenende befanden sich Bönen und Fröndenberg mit jeweils 155 Euro. Aber wo genau ist es in Lünen eigentlich besonders teuer?

Norden von Lünen liegt an der Spitze

Das verrät ein Blick auf die interaktive Karte des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Land NRW. Lässt man die Innenstadt mit ihrem Mix aus Wohn- und Gewerbeimmobilien einmal außen vor, befinden sich die teuersten Grundstücke zum Stichtag 1. Januar 2024 im Norden von Lünen.

Bei stolzen 460 Euro liegt der Bodenrichtwert im Bereich der alten Gärtnerei. Das ist nicht nur das teuerste Pflaster stadtweit - es ist auch kaum verwunderlich, denn die Häuser sind noch relativ neu. Ein paar Straßen weiter findet man bereits den stadtweit zweithöchsten Wert: Die Grundstücke an der Alfred-Meermann-Straße haben einen Wert von 400 Euro pro Quadratmeter.

Die Häuser im Wohnquartier an der Preußenstraße in Lünen-Horstmar von außen.
Das neue Wohnquartier an der Preußenstraße in Lünen-Horstmar befindet sich in einer Bodenrichtwertzone, die preislich im stadtweiten Schnitt liegt. © Günther Goldstein

Auch die dortigen Häuser sind noch jungen Datums. Außerdem sind beide Baugebiete relativ klein und bilden quasi eigene Richtwertzonen. Zum Vergleich: Die benachbarte Zone mit einem Bodenrichtwert von 350 Euro erstreckt sich von der Bergkampstraße bis zur Laakstraße und ist somit deutlich großflächiger.

Wie sehr sich die Größe der Richtwertzone auf den Preis auswirkt, zeigt das neue Wohnquartier am Preußenhafen. Für die dortigen Grundstücke weist die Online-Karte des Landes gerade einmal einen Wert von 275 Euro pro Quadratmeter aus. Das dürfte allerdings daran liegen, dass sich die Richtwertzone, in der sich das Wohnquartier befindet, von besagtem Quartier bis zur Kurler Straße und nach Süden bis zur Liegnitzer Straße nahe der A2 erstreckt.


Grundsätzlich gilt: Der Lüner Norden spielt preislich in einer ganz anderen Liga als der Süden. Während nördlich der Laakstraße praktisch kein Fleckchen Erde günstiger als 300 Euro pro Quadratmeter ist, erreicht südlich der Kamener Straße kaum eine Fläche diese Marke. Wer auf wertvolleres Land stoßen möchte, muss schon etwas weiter gen Osten reisen - dann stößt er in Horstmar und Niederaden durchaus auf das ein oder andere entsprechende Gebiet. Alternativ kann er aber auch in Brambauer vorbeischauen, denn dort befindet sich am nordwestlichen Zipfel des Stadtteils tatsächlich ebenfalls noch ein Bereich, der mit 350 Euro pro Quadratmeter deutlich über dem stadtweiten Schnitt liegt.


So sieht die Karte mit den Bodenrichtwerte für Lünen aus.
So sieht die Karte mit den Bodenrichtwerten für Lünen aus. © Felix Püschner