Nach Drogenfahrt und Verfolgungsjagd in Lünen 30-Jähriger angeklagt

Nach Drogenfahrt und Verfolgungsjagd: 30-Jähriger angeklagt
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Mehrere beschädigte Autos, zwei leicht Verletzte, die Beifahrerin schwer verletzt, zwischenzeitlich schwebte sie in Lebensgefahr – das sind die Folgen einer Verfolgungsjagd am 30. September 2024, als ein 30-Jähriger aus Lünen vor einer Polizeikontrolle flüchtete. Auf Nachfrage der Redaktion sagt der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund, Henner Kruse, dass diese Fahrt nicht der einzige Verstoß ist, der dem Lüner zur Last gelegt wird: Schon rund drei Wochen zuvor soll er in einen Unfall verwickelt gewesen sein.

„Am 8. September soll der Fahrer ohne Führerschein und unter Einfluss von Amphetaminen gefahren sein. Bei dieser Fahrt soll er einen Unfall verursacht haben und geflüchtet sein“, so der Pressesprecher.

Diese Anzeige wird gemeinsam mit der wegen der Verfolgungsjagd verhandelt. So soll der 30-Jährige an diesem Tag ebenfalls ohne Fahrerlaubnis und mit einem falschen Kennzeichen gefahren sein. Bei der Kontrolle des Wagens, nach dem Unfall, wurden Amphetamine, Haschisch, Marihuana und Ecstasy sichergestellt. „Der Fahrer des Wagens befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Verhandlungstermin ist der 18. März am Schöffengericht in Dortmund“, erklärt Kruse.

Polizisten sichern Spuren am Unfallwagen.
Die Beifahrerin des 30-Jährigen wurde im Auto eingeklemmt. © Sebastian Laurenz

Flucht vor Polizeikontrolle

Bei der Flucht vor der Polizeikontrolle fuhr der 30-Jährige mit 80 Kilometern pro Stunde, bei erlaubten 30 km/h, über die Bebelstraße und soll teilweise auch in den Gegenverkehr gefahren sein, wie Kruse berichtet. „Danach soll er eine rote Ampel missachtet haben und mit rund 70 km/h in den Kreuzungsbereich zur Kreuzstraße hinein.“

Dort kollidierte mit einem unbeteiligten Wagen, die Insassen wurden bei diesem Unfall leicht verletzt. Durch die Wucht der Kollision wurde der Wagen des 30-Jährigen gegen einen Ampelmast an der Kreuzung geschleudert. Der flüchtende Fahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt, seine Beifahrerin wurde im Auto eingeklemmt, sie schwebte zeitweise in Lebensgefahr. Einer der Unfallwagen war ein wirtschaftlicher Totalschaden, so Kruse.

Warum sich der 30-jährige Fahrer der Polizeikontrolle entzog, war vorerst unklar. Da aber nach dem Unfall Betäubungsmittel in seinem Wagen gefunden wurden, liegt es nahe, dass das der Grund für seine Flucht war.

Zerstörtes Auto
Der 30-jährige Fahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt, er sitzt aktuell in U-Haft. Seine Beifahrerin schwebte kurzzeitig in Lebensgefahr. © Sebastian Laurenz