Sefika Minte (Die Linke), Lucas Slunjski (FDP), Michael Thews (SPD), Arnd Hilwig (CDU), Nelli Soumaoro (Bündnis 90/ Die Grünen) und Georg Schroeter (AfD) kämpfen um den Sieg im Wahlkreis. Doch wer hat darüber hinaus eine Chance, in den Bundestag einzuziehen? Wir haben uns angeschaut, ob und falls ja, auf welchen Plätzen der jeweiligen Landesliste die Kandidaten stehen.
Zur Erinnerung: Mit der Erststimme wird der Direktkandidat oder die Direktkandidatin gewählt, also der Politiker, der als Abgeordneter seinen Wahlkreis im Bundestag vertritt. Bis zur Wahlrechtsreform, die erstmalig für die anstehende Wahl greift, zog die gewählte Person automatisch in den Bundestag ein. Die Direktkandidaten sollten theoretisch die Hälfte der Abgeordneten stellen. Doch dadurch, dass regelmäßig mehr Direktkandidaten einer Partei gewählt wurden, als Listenplätze mit der Zweitstimme ergaben sich Überhangmandate und die Zahl der Abgeordneten im Parlament wuchs.
Mit der Zweitstimme stimmen die Wählenden also für die Landesliste. Mit der Reform ist es nun aber nicht mehr möglich, Überhangmandate zu schaffen: Es können nicht mehr Direktkandidaten in den Bundestag einziehen, als Listenplätze gewählt werden. Bei der kommenden Wahl ist ein Erststimmensieger im Wahlkreis nur dann gewählt, wenn dies vom Zweitstimmenergebnis seiner Partei im jeweiligen Bundesland gedeckt ist. Durch die Reform wurde die Zahl der Abgeordneten auf 630 Personen beschränkt.

Für die CDU hofft Arnd Hilwig auf den Einzug in den Bundestag. Bereits 2021 war er als Direktkandidat für den Wahlkreis 145 angetreten. Damals konnte er sich aber nicht gegen seinen Konkurrenten Michael Thews (SPD) durchsetzen und auch nicht über die Landesliste in das Parlament einziehen. Bei dieser Wahl steht er auf Platz 26 der Landesliste. Bei der vergangenen Wahl stand er auf Platz 25. Es waren aber nur elf Politiker aus der NRW-Landesliste gewählt worden. Die CDU-Landesliste umfasst in diesem Jahr 62 Kandidaten.
Für die SPD tritt zum dritten Mal Michael Thews als Direktkandidat für den Wahlkreis an. Bislang wurde der Wahlkreis bei allen Bundestagswahlen von der SPD gewonnen. 2021 holte Thews 40,6 Prozent, 2017 nur knapp vor der CDU-Kandidatin Sylvia Jörrißen 36,4 Prozent, die 35,2 Prozent der Erststimmen holte. Auf der Landesliste steht Michael Thews in der SPD-Hochburg nur auf Platz 43. Die Landesliste der NRW-SPD umfasst für diese Wahl 62 Plätze.
Für Die Linke versucht Sefika Minte das Direktmandat zu holen. Falls das nicht klappt, wird die Sozialpädagogin auf keinen Fall in den Bundestag einziehen: Auf der 20 Kandidaten umfassenden Liste der Linken steht sie nicht drauf.
Slunjski-Versuch Nummer 2
Für die FDP des Wahlkreises tritt Lucas Slunjski an. Er hatte es bereits 2021 als Direktkandidat versucht und stand auf Platz 55 der Landesliste. Für die FDP wurden vor vier Jahren 19 Kandidaten über die Zweitstimme in den Bundestag gewählt. Bei dieser Wahl versucht Lucas Slunjski es mit Platz 39.
Nelli Soumaoro, Direktkandidat der Grünen, steht auf Platz 30 der 50 Plätze umfassenden Landesliste. Er trat erst 2021 den Grünen bei und kandidierte bereits im Jahr darauf als Direktkandidat für die Landtagswahl. 2021 zogen 28 Abgeordnete aus NRW in den Bundestag ein.
Die AfD geht mit Georg Schroeter als Direktkandidat ins Rennen. 40 Personen zählt die Landesliste für diese Wahl. Georg Schroeter steht auf Platz 25.