
© Dennis Görlich
Differenzen bei Coronazahlen sind ein Spielplatz für Schwurbler
Meinung
Nach fast zwei Jahren Pandemie sind vermeintliche Unstimmigkeiten bei Coronazahlen mehr als ärgerlich. Es stört das Vertrauen in Behörden und spielt Schwurblern in die Hände, findet unser Autor.
Seit fast zwei Jahren tobt die Pandemie und genauso lang gibt es auch immer wiederkehrende Diskussionen um die Zahlen rund um das Infektionsgeschehen. Dass nach dieser langen Zeit immer noch Differenzen bei Meldungen auftreten, ist nur schwer nachzuvollziehen. Das berühmte Faxgerät im Gesundheitsamt war lange genug der Witz des Tages.
Differenzen bei Meldungen von Todesfällen sind erklärbar, ja. Aber es sollte doch der Anspruch sein, dass sie erst gar nicht auftreten. Todesfälle sollten nicht bei der nächst höheren Behörde auftauchen, bevor der Melder, in diesem Fall das Gesundheitsamt des Kreises, sie in der eigenen Statistik eingepflegt hat.
Verschwörungen werden vermeintlich plausibler
Das wirft Fragen auf, die nicht notwendig sein sollten. Schlimmer noch: Es spielt Verschwörungserzählungen in die Hände, von denen es auch so schon mehr als genug gibt. Richtiger werden falsche Behauptungen dadurch natürlich nicht. Aber vermeintlich plausibler, wenn sie oberflächlich betrachtet überprüfbar sind.
Das Vertrauen der Bevölkerung soll, einer Umfrage der INSA zu Folge, getrübt sein. Differenzen von gemeldeten Todesfällen im Kreis Unna und beim LZG tragen nicht gerade zu einer Verbesserung bei.
Beruflicher Quereinsteiger und Liebhaber von tief schwarzem Humor. Manchmal mit sehr eigenem Blick auf das Geschehen. Großer Hang zu Zahlen, Statistiken und Datenbanken, wenn sie denn aussagekräftig sind. Ein Überbleibsel aus meinem Leben als Laborant und Techniker. Immer für ein gutes und/oder kritisches Gespräch zu haben.
