Dezernenten-Stelle Kreis Unna sucht erstmals Spitzenkraft mit Hilfe von Personalberatung

Von Kevin Kohues
Kreis Unna sucht erstmals Spitzenkraft mit Hilfe von Personalberatung
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Die Kreisverwaltung in Unna braucht zwei neue Führungskräfte. Auf der Ebene unterhalb von Landrat Mario Löhr und Kreisdirektor Mike-Sebastian Janke sind zwei Stellen neu zu besetzen: einerseits die des Bau- und Umweltdezernenten Ludwig Holzbeck, der in diesem Jahr 66 Jahre alt und in den Ruhestand eintreten wird. Andererseits die Leitung des neu geschaffenen fünften Dezernates, das die Ressorts Gesundheit, Schule und Bildung umfasst.

Während die Bewerbungsfrist für die „Holzbeck-Stelle“ bereits Ende November abgelaufen ist, sind Bewerbungen für die neu geschaffene Dezernenten-Stelle noch bis zum 22. Januar möglich.

Personalberatung ist spezialisiert auf den Öffentlichen Dienst

Interessant dabei: Obwohl in beiden Fällen ein Dezernent oder einen Dezernentin gesucht wird, geht die Kreisverwaltung bei der noch laufenden Ausschreibung neue Wege. Sie setzt bei der Rekrutierung auf die Dienste von externen Experten, namentlich das „Zentrum für Management- und Personalberatung“ (ZfM) aus Bonn.

Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben auf die Beschaffung von Fachkräften für den Öffentlichen Dienst spezialisiert und schreibt auf seiner Webseite unter anderem: „Besonders der demografische Wandel macht sich mehr und mehr bemerkbar. Angesichts der hohen Anzahl altersbedingter Personalabgänge und des hieraus resultierenden großen Ersatzbedarfs an Nachwuchskräften wird die Personalbeschaffung zum strategischen Erfolgsfaktor.“

Außertarifliche Bezahlung ist möglich

Auf Nachfrage zu dem erstmaligen Einsatz einer Personalberatung hieß es vom Kreis Unna: „Es war auch der Wunsch der Politik, dies in Zeiten des Fachkräftemangels einmal auszuprobieren.“

Anders ausgedrückt: Gute bis sehr gut qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber stehen im Kreishaus – wie in anderen Behörden und vielen anderen Branchen auch – nicht gerade Schlange.

„Da ergibt es durchaus Sinn, mit Hilfe von Profis zu suchen, die geeignete Bewerber vielleicht sogar schon kennen“, so Kreis-Sprecher Max Rolke. Wer die Ausschreibung unter der Überschrift „Bauen Sie mit uns das Gesundheitsamt 2.0“ liest, stößt auch bei der Vergütung auf eine Neuerung. „Die Besoldung dieser attraktiven Stelle erfolgt nach B2 LBesG NRW bzw. auf Basis einer außertariflichen Bezahlung im Angestelltenverhältnis“, heißt es dort.

In der abgelaufenen Ausschreibung der anderen Dezernenten-Stelle war nur von B2 (knapp 8000 Euro brutto im Monat) die Rede, nicht aber von außertariflicher Bezahlung.

Bewerber sollen sich Ende März der Politik vorstellen

Auf die Frage nach der Anzahl der eingegangenen Bewerbungen gibt sich der Kreis Unna zurückhaltend. Zahlen werde man unter Rücksicht auf die laufenden Bewerbungsverfahren nicht nennen, hieß es. Der Zeitplan sehe vor, dem Kreisausschuss am 27. März einige Bewerber zu präsentieren.

Diejenigen, die sich am Ende durchsetzen, sollten danach „schnellstmöglich“ ihre Tätigkeit aufnehmen. Der genaue Zeitpunkt hängt freilich von Kündigungsfristen ab, die durchaus unterschiedlich lang ausfallen können, und könnte demnach durchaus im Sommer oder Herbst liegen.

Die Zustimmung des Kreistages ist bei der Besetzung der beiden Führungspositionen übrigens nicht vonnöten. Anders als etwa beim Kreisdirektor handelt es sich bei den Dezernenten nicht um Wahlbeamten.