Ludger Trepper ist in der Lüner Stadtverwaltung Fachbereichsleiter für Jugend und Soziales.

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Dezernent zur Lüner Kitaplatz-Lücke: „Deutliche Entwicklung zu sehen“

rnFehlende Plätze

Vor zwei Jahren waren es mehr als 600 Kita-Plätze, die in Lünen fehlten. Seitdem hat die Stadt ordentlich Gas gegeben. Dennoch hat das auch zum neuen Kita-Jahr 2022/23 nicht gereicht.

Lünen

, 10.03.2022, 17:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich ist es ein Erfolg, über den Ludger Trepper, Fachdezernent für Jugend und Soziales, im Jugendhilfeausschuss berichten möchte. Der Stadtverwaltung sei es gelungen, innerhalb kurzer Zeit ein Problem wirkungsvoll zu bekämpfen: den Mangel an Kita-Plätzen.

Nicht alle Eltern werden ihm da zustimmen, insbesondere nicht die mehr als 300 Väter und Mütter, die ab dem 15. März eine Absage bekommen. Denn trotz der Bemühungen von Trepper und seinem Team steht nach wie vor eine rote Zahl unterm Strich, wenn es in Lünen um die Versorgung mit Kita-Plätzen geht.

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Genau genommen sind es zwei rote Zahlen. Wenn das neue Kita-Jahr zum 1. August beginnt, werden 337 Mädchen und Jungen ohne Kindergartenplatz dastehen: 89 unter drei Jahre und 248 über drei Jahre.

Da die Stadt Lünen aber aktuell dabei ist, neue Plätze zu schaffen, wird sich diese Zahl im laufenden Kindergartenjahr verändern - durch die Inbetriebnahme der bereits im Bau befindlichen Kita an der Preußenstraße und der zumindest schon genehmigten Einrichtung an der Röntgenstraße. Stehen die zusätzlichen Plätze zur Verfügung, werden aber immer noch 185 Kinder ohne Kita-Platz sein: 57 unter drei Jahre und 128, die schon älter sind.

Zusätzliche Plätze an der Preußen- und an der Röntgenstraße

„Wir sind natürlich noch nicht am Ziel, aber man kann eine deutliche Entwicklung sehen“, so Trepper. An dem erklärten Ziel hält er fest: Die Stadt Lünen arbeite daran, dass bis 2024 wirklich alle Kinder einen Kita-Platz bekommen und damit der gesetzlich verankerte Rechtsanspruch eingelöst wir.

Denn jedes Kind hat ab einem Jahr bis zur Einschulung einen Rechtsanspruch auf Kita-Betreuung, wenn auch kein Anspruch auf Unterbringung in der Wunsch-Kita besteht. „Es ist natürlich nicht befriedigend, zu sehen, dass Kinder nicht versorgt sind“, stimmt Ausschussvorsitzender Detlef Seiler (SPD) zu: „Aber wir sind auf dem richtigen Weg.“

Für Eltern, die in diesem Jahr in die Röhre schauen, ist der Verweis auf 2024 ein schwacher Trost. Wie kann die Stadt Lünen unterstützen? „Wir versuchen über die Tagespflege zu helfen“, sagt Trepper. Allerdings: „Auch so werden wir nicht alle versorgen können.“

Es bleiben Kinder über, die nichts bekommen - weder einen Kita-Platz noch einen Platz in der Tagespflege. Bei der Vergabe der nach wie vor nicht ausreichenden Kita-Plätze werden laut Kornelia Müller, der zuständigen Abteilungsleiterin bei der Stadtverwaltung, Kinder ab vier Jahre vorrangig berücksichtigt.

50 Tagespflegepersonen betreuen 220 Kinder

Insgesamt bietet die Stadt Lünen zum neuen Kindergartenjahr 3.548 Kita-Plätze (davon 2.638 für Kinder über drei Jahre) an. Hinzu kommen 220 Plätze in der Tagespflege (darunter 20 für Kinder über drei Jahre.). Dafür sind 50 Tagespflegepersonen nötig.