Uwe Hasche, Gesundheitsdezernent des Kreises Unna, berichtete dem Kreistag am Dienstag von einer besorgniserregenden Pandemie-Entwicklung.

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Coronavirus: Infektionslage an Schulen im Kreis Unna „belastend“

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Uwe Hasche zeigte sich im Kreistag am Dienstag mit Blick auf die Corona-Pandemie besorgt. Insbesondere die Entwicklung an Schulen sei „belastend“, sagte der Gesundheitsdezernent.

Kreis Unna

, 10.11.2021, 06:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die derzeitige Pandemielage bereitet Uwe Hasche „gewaltige Sorgen“. Der Gesundheitsdezernent des Kreises Unna gab dem Kreistag am Dienstag ein Corona-Update: 111 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen eines Tages – „das ist für einen Dienstag enorm viel“, kommentierte er die Fallzahlen vom Tage und verwies auf die zuletzt deutlich gestiegene Sieben-Tages-Inzidenz im Kreis Unna.

Kreis Unna: Inzidenz jetzt über 100

Die lag am 31. Oktober noch bei 59,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner, am Dienstag schon bei 82,8. Da war der Kreis Unna noch einer von acht Kreisen und kreisfreien Städten mit einem Inzidenzwert unter 100. „Ich fürchte allerdings, das wird sich in Kürze ändern“, sagte Hasche im Kreistag in Erwartung einer weiter steigenden Sieben-Tages-Inzidenz. Er sollte Recht behalten. Am Mittwoch vermeldete das RKI für den Kreis Unna eine Inzidenz von 106,2.

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Mit ein Treiber der Entwicklung waren im Kreis Unna zuletzt offenbar insbesondere Infektionsfälle an Schulen. Hasche verwies mit Stand Dienstagmorgen auf 59 Schulklassen mit Covid-19-Infektionen im gesamten Kreisgebiet, im Bereich der Kindertagesstätten seien es derzeit „zum Glück nur fünf“ Gruppen, ergänzte Hasche. Zwar seien jeweils nur einzelne Schüler und nicht ganze Klassenverbände betroffen. Gleichwohl nannte der Gesundheitsdezernent die Situation an Schulen im Kreis Unna „belastend“. In diesem Zusammenhang bezifferte er die Impfquote unter 12- bis 17-Jährigen mit rund 50 Prozent.

Keine Maskenpflicht an Schulen mehr

Dass das Infektionsgeschehen an Schulen im Kreis Unna mit der gefallenen Maskenpflicht zusammenhängt, lässt sich statistisch noch nicht zuverlässig ablesen, liegt gleichwohl nahe: Seit dem 2. November müssen Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen im Unterricht keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Dies erscheine „unter Würdigung aller Umstände [...] zum jetzigen Zeitpunkt möglich“, hatte Staatssekretär Mathias Richter in einer Schulmail geschrieben.

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Eine Entscheidung, die durchaus umstritten ist. Der Deutsche Lehrerverband NRW forderte bereits, die Lockerungen wieder zurückzunehmen, und auch die SPD-Fraktion im Landtag forderte im Lichte steigender Infektionszahlen eine Rückkehr zur Maskenpflicht an Schulen in Nordrhein-Westfalen.