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Corona-Abitur: Lüner Schulen hoffen auf angemessene Zeugnisübergabe
Schulabschluss
Mit Englisch starteten Freitag (23.4.) die Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfalen (NRW). Abschlussfeiern wird es wohl nicht geben. Fraglich bleibt die Zeugnisübergabe. Der „Super-Gau“ droht.
Mit Masken, viel Abstand und über mehrere Räume verteilt, absolvierten die Abschlussjahrgänge der Lüner Gymnasien und Gesamtschulen am Freitag (23.4.) die erste Abiturklausur. Englisch stand auf dem Programm. Zum zweiten Mal beeinflusst die Corona-Pandemie die Prüfungen enorm. Für die Schülerinnen und Schüler seien die Bedingungen aber kein Problem mehr. Von großen Abschlussfeiern haben sich Schulleitungen, Lehrkräfte sowie die Abiturientinnen und Abiturienten größtenteils verabschiedet.
„Unser Abschlussjahrgang hat keinen Abiball geplant“, sagt Christian Gröne, Schulleiter der Geschwister-Scholl-Gesamtschule. Ähnliches berichtet die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule. Anzüge und Abendkleider bleiben in diesem Jahr im Schrank hängen. Der Höhepunkt der Schullaufbahn fällt den hohen Inzidenzzahlen und Kontaktbeschränkungen zum Opfer.
Abschlussfeiern lassen sich „derzeit gar nicht seriös planen“
„Feiern kann man derzeit gar nicht seriös planen“, meint Reiner Hohl, Leiter des Gymnasiums Altlünen. Dennoch werde alles versucht, was möglich sei. „Unser Ziel ist es, die Zeugnisse in einem angemessenen Rahmen zu übergeben“, sagt Heinrich Kröger, Schulleiter des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums.
Doch wie könnte ein solcher angemessener Rahmen gegenwärtig aussehen? Kröger erinnert sich an das vergangene Jahr mit dem ersten Corona-Abitur. Damals habe die Zeugnisübergabe in kleinen Gruppen mit 30 bis 35 Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern stattgefunden. Ob in diesem Jahr ähnlich verfahren werden kann, bleibt offen. „Alles hängt von den Inzidenzen und damit vom aktuellen Infektionslage ab“, sagt er.
Schulen möchten Zeugnisse persönlich überreichen
Eines haben die Bemühungen der Schulen gemeinsam: Alle möchten verhindern, dass die Abiturzeugnisse unpersönlich per Post zugestellt werden müssen. „Das wäre der Super-Gau“, meint Christian Gröne. Bis dahin vergeht jedoch noch etwas Zeit. Am 4. Mai stehen die Abiturklausuren in Mathe an. Den Abschluss bilden Spanisch, Portugiesisch und Griechisch am 5. Mai. Die mündlichen Prüfungen müssen bis zum 2. Juli abgelegt sein. Spätestens am 3. Juli sollen alle Schülerinnen und Schüler ihr Zeugnis in den Händen halten.
Die Schulleitungen sind froh, dass der erste Tag der schriftlichen Prüfungen ohne Zwischenfälle ablief. Das Fazit: Alle Prüflinge waren erschienen, die meisten tags zuvor negativ getestet. Nur eine wenige Schülerinnen und Schüler absolvierten keinen Test. „Drei Personen haben in einem separaten Raum, getrennt von den anderen, geschrieben“, berichtet Christian Gröne. Damit meisterte der zweite Jahrgang die erste Etappe des Corona-Abiturs unter besonderen Bedingungen.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.