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Cineworld in Lünen: „Wir hoffen auf die Wiedereröffnung im Februar“
Kino Lünen
Die Cineworld Lünen muss noch immer die Pforten geschlossen halten. Jetzt wurde der Lockdown bis Ende Januar verlängert. Geschäftsführer Lutz Nennmann hat dennoch Hoffnung für das Frühjahr.
Das neue Jahr startet die Cineworld Lünen mit weiterhin geschlossenen Pforten. Am Dienstag (5.1.) wurde dann noch der verlängerte Lockdown bis zum 31. Januar beschlossen. „Es ist ein Zustand, an den man sich nicht gewöhnt“, sagt Geschäftsführer Lutz Nennmann.
Er selber schaue schon keine Nachrichten mehr, aus Verdruss. „Es ist frustrierend, wenn man selbst seinen unfreiwilligen Beitrag leisten muss, indem man geschlossen bleiben muss, dann aber sieht, wie andere Menschen durch undiszipliniertes und unsolidarisches Verhalten alles kaputt machen“, so Nennmann. Es sei kein einziger Corona-Fall im Kino entstanden.
Jeder geschlossene Tag kostet die Cineworld 5000 Euro
Die Lage sei weiterhin angespannt, es sei „nervlicher Stress, weil man nicht weiß, wann es weitergeht.“ Förderungen und Hilfen kämen nicht so schnell, wie manche Unternehmen das bräuchten. „Jeder Tag, an dem das Kino nicht geöffnet ist, kostet uns 5000 Euro. Sie können sich ausrechnen, wie teuer uns das zu stehen kommt“, sagt Nennmann. Es sei ein enormer bürokratischer Aufwand, die Hilfen von Bund und Ländern zu beantragen - „damit haben wir derzeit viel zu tun.“
Wie in vielen Betrieben herrscht auch in der Cineworld Kurzarbeit. Ansonsten arbeite das Team der Cineworld an der Spielplanung, Marketing, dem Filmeinkauf für die Zeit der Wiedereröffnung und an den Bestellungen des Online-Shops. „Das Weihnachtsgeschäft war aber nur ein Bruchteil dessen, was wir sonst einnehmen. Im Dezember machen wir 50 Prozent des Jahresumsatzes an Kinogutscheinen - dieser Anteil war dieses Jahr schwindend gering“, sagt Nennmann. „Niemand wollte ein Geschenk machen, von dem man nicht weiß, ob man es beizeiten einlösen kann.“
Dennoch sieht Nennmann nicht negativ in die Zukunft: „Wir hoffen auf die Wiedereröffnung im Februar.“ Für das kommende Jahr sei die Firmenversorgung durch gute und große Starts gesichert - nicht so wie zwischen den beiden Lockdowns in 2020, in denen das Kino mit einem bereits vorhandenem Repertoire und kleineren Starts gegen das Sommerwetter konkurrieren musste. Den Sommer hat Nennmann dennoch positiv in Erinnerung: „Die Leute waren diszipliniert, es gab keine Probleme bis auf den ein oder anderen Maskenverweigerer, dem wir Bescheid gegeben haben. Und immer wenn das Licht ausgegangen ist im Kinosaal, war alles so wie immer.“
Kinogäste zählen die Tage bis zur Wiedereröffnung
Und nicht nur Nennmann und die Kinomitarbeiter sehnen diese Zeit herbei: „Auf den sozialen Medien sind wir im Austausch mit vielen unserer Gäste. Sie schicken uns Durchhalteparolen darüber, dass sie die Tage zählen, bis wir wieder öffnen dürfen.“ Sollte es im Februar so weit sein, wäre das Kino zu diesem Zeitpunkt fünfeinhalb Monate geschlossen gewesen - „betriebswirtschaftlich ist das katastrophal, aber das geht derzeit allen so, die im Freizeitbetrieb arbeiten.“
Was bleibt, ist zu warten: „Wir hoffen auf das vernünftige Verhalten der Menschen, auf dass der neue Lockdown endet und wir am 4. Februar wieder durchstarten können.“ Die Mitarbeiter wollen auch endlich wieder ran und der Startkalender sei voller Blockbuster-Titel, weil so viele Titel aus dem Jahr 2020 verschoben wurden. Noch gebe es keine verbindlichen Termine für die Titel, aber so viel könne Nennmann schon sagen: „Einer der ersten Titel, der laufen wird, ist Wonder Woman 1984.“
Kamener Kind mit Wurzeln in Bergkamen. Findet seriösen Journalismus wichtiger denn je. Schreibt gern nicht nur über Menschen und Geschehen, sondern in der Freizeit auch über fantastische Welten. Seit 2017 im Einsatz, erzählt seit 2022 die Geschichten ihrer Heimatstadt.
