Chance vertan: Lünen verpasst klare Positionierung für LGBTQIA-Community Flagge nicht gehisst

Chance vertan: Lünen verpasst klare Positionierung für LGBTQIA-Community
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Chance vertan: Lünen verpasst klare Positionierung für LGBTQIA-Community

Seit Jahren steigen in Deutschland die polizeilich erfassten Übergriffe gegen queere Menschen. 870 Delikte gegen die sexuelle Orientierung hat die Polizei deutschlandweit 2021 erfasst – darunter 164 Gewaltdelikte. Zum Vergleich: Zehn Jahre zuvor waren es nur 148 Vorfälle, davon 38 Gewaltdelikte. Im vergangenen Jahr starb mitten in Münster Malte C., nachdem er auf dem Christopher Street Day zwei lesbischen Frauen helfen wollte, die beleidigt wurden.

Viele Lesben, Schwule, Queere oder Transgender werden regelmäßig angefeindet. Um auf die Thematik aufmerksam zu machen und die bunte Vielfalt von Menschen und Liebe hinzuweisen, ist der Pride Month da. Lünen hätte sich als weltoffene, tolerante und liberale Stadt zeigen können, hat die Chance aber verpasst. Zu wenig Engagement der Entscheidungsträger war letztlich der Grund dafür, dass die Pride-Flag nicht auf dem Rathaus weht.

Klares Zeichen verpasst

Schade. Menschen werden nur wegen ihrer sexuellen Orientierung oder weil sie so sind, wie sind, attackiert und die Politik lässt eine Gelegenheit aus, ein klares Zeichen zu setzen. Auch wenn vielleicht andere lokale Themen in Lünen gerade wichtiger sind, hätten die Verantwortlichen hier Flagge zeigen können – im doppelten Sinne des Worte.

Man kann nur hoffen, dass die politischen Hauptfiguren dazulernen und sich im nächsten Jahr rechtzeitig um das Thema kümmern. Und den Menschen die Bedeutung geben, die sie verdienen.

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