„Verstecktes Juwel“ Colani-Ei Stadt soll Ufo übernehmen und attraktiver machen

CDU möchte Colani-Ufo für Bürger erlebbar machen: Prüfantrag gestellt
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Eines der meist fotografierten Bauwerke Lünens ist das von Designer Luigi Colani entworfene Ufo in Lünen-Brambauer. Vor 28 Jahren landete es auf dem Förderturm der ehemaligen Schachtanlage IV der Steinkohlenzeche Achenbach. Die Ellipse mit den Bullaugen gilt als Symbol des Strukturwandels, das als futuristisches Wahrzeichen auf der Tradition des Bergbaus fußt. 24 Millionen Euro waren damals in das Objekt investiert worden.

Ein wichtiges Datum für die Ufo-Zukunft ist der 31. Dezember 2023, wenn die Förderbindung ausläuft. Eine Million Euro war vor 15 Jahren gezahlt worden. Damit sollten kleine und mittlere Unternehmen am Ufo unterstützt werden. Von dem Geld wurde ein weiteres Firmengebäude und der Umbau des Ufos zu einer Business-Lounge finanziert.

Fällt diese Bindung weg, hat die Lüntec GmbH, eine Tochter der Stadt Lünen, freie Hand. Sie kann entscheiden, wie das berühmteste Ei der Stadt künftig genutzt werden soll. Sylvia Tiews, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH (WZL), hat auf Nachfrage der Redaktion erklärt, dass die Ufo- Zukunft derzeit noch offen sei. Sie machte aber keinen Hehl daraus, dass man gerne einen Dauermieter in dem Colani-Bau hätte. Zurzeit wird die Lounge von Firmen für Workshops und Veranstaltungen angemietet.

Hochzeiten und Empfänge

Die CDU-Fraktion hingegen bringt eigene Ideen ein. Sie formuliert einen Prüfauftrag an die Verwaltung. Bis zur Sitzung des Haupt-und Finanzausschusses am 2. März solle geklärt werden, ob für die Umsetzung zusätzliche Haushaltsmittel benötigt werden. Die Christdemokraten können sich vorstellen, dass die Stadt das Ufo von der Lüntec GmbH übernimmt. Zumindest solle es Gespräche geben, unter welchen Bedingungen dies möglich sei.

Nach Auffassung der CDU hat das Colani-Bauwerk das Potential, das Image der Stadt positiv zu steigern und könne somit auch Einnahmen generieren. Es sei laut CDU denkbar, das Wahrzeichen des Bergbaus auch für Bürgerinnen und Bürger erlebbar zu machen. Es könne beispielsweise für Tagungen, Stadtführungen, Kunst- und Geschichtsausstellungen genutzt werden. Auch Hochzeiten und kleine Empfänge seien vorstellbar.

Auch im Abendrot beeindruckend: das Colani-Ufo.
Auch im Abendrot beeindruckend: das Colani-Ufo. © Braun (A)

Nutzungskonzept entwickeln

Aus Sicht der CDU könne das Bergbau-Wahrzeichen in Brambauer noch deutlicher in den Blickpunkt rücken. Sie kritisiert, dass Lünen bei vielen touristischen Wegweisern, Veranstaltungen und Veröffentlichungen noch nicht ausreichend vertreten sei. Der Kreis Unna habe das Ufo nicht in sein Tourismuskonzept aufgenommen, weil es nicht öffentlich zugänglich ist. „Ohne diese Hürde hätte der Kreis Unna das UFO – und damit die Stadt Lünen – ebenfalls stärker vermarktet“, so die CDU.

Allerdings gibt es durchaus Einschränkungen. In der Ufo-Lounge mit dem weiten Panoramablick in 35 Metern Höhe dürfen sich nur 30 Menschen gleichzeitig aufhalten. Das hat mit Fluchtwegen im Brandfall zu tun. Ein Aufzug ist zwar für fünf Personen zugelassen, wird aufgrund der Enge aber meist nur von zwei Personen genutzt.

Dennoch sieht die CDU in dem Ufo ein „verstecktes Juwel“, das endlich glänzen soll. In ihrem Antrag fordert sie die Verwaltung auf, ein Nutzungskonzept für das Ufo zu entwickeln. Dabei solle es auch darum gehen, die Einzigartigkeit des Objekts zum Wohle der Stadt und der Lüner Bürger werbe-und publikumswirksam zu nutzen. Dabei seien auch finanzielle Einnahmeaspekte wie auch Förderprogramme, zu berücksichtigen.

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