Drachen fliegen, Imbisstand und Juniorchef Dennis Stolzenhoff.

Das Unternehmen Stolzenhoff war diesmal nicht mit eigenem Stand beim 31. Drachenfest präsent. Das ist einigen Besucherinnen und Besuchern aufgefallen. Junior-Chef Dennis Stolzenhoff nennt die Gründe. © Goldstein/Rottgardt (A)

Caterer Stolzenhoff fehlt beim Drachenfest: „Sehr, sehr intensive Saison“

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Fans des Lüner Drachenfestes ist es aufgefallen: Der lokale Caterer Stolzenhoff, einer der größten in NRW, fehlte beim Festival. Das hat mit einem besonderen Phänomen in diesem Jahr zu tun.

Lünen

, 10.10.2022, 16:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Den tanzenden Drachen in der Luft zuschauen und Pommes oder Currywurst am Stand des Lüner Unternehmens Stolzenhoff genießen - für viele Besucherinnen und Besucher gehört das seit Jahren zusammen. Diesmal war es anders: Die Unternehmensgruppe „Stolzenhoff Foodmanufaktur und Meisterfleischerei & Catering Company“ war auf dem beliebten Festival gar nicht vertreten. Zumindest nicht mit eigenem freiem Verkauf. Allerdings hatten andere Anbieter die Stolzenhoff-Wurst im Programm. Spekulationen über die Gründe machten am Wochenende (8./9. Oktober) die Runde.

Dass Stolzenhoff den Lippewiesen fernblieb, habe mit „einer sehr, sehr intensiven Saison zu tun“, berichtet Juniorchef Dennis Stolzenhoff. Feiern oder Veranstaltungen, die während der Coronakrise ausfallen oder verschoben werden mussten, würden in diesem Jahr nachgeholt. „Von Mai bis September hatten wir jede Woche Annahmestopp“, berichtet er. Betriebsfeste, Sommerfeste oder Hochzeiten, dazu Festivals vom Ruhrgebiet bis ins Rheinland, wie beispielsweise Rock am Ring, „es war ein unglaublicher Bedarf. So haben wir das noch nie erlebt.“

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Der Feierboom fordert das Unternehmen in einer Phase, in der die gesamte Gastronomie händeringend Personal sucht. Irgendwann sei der Ansturm zu groß geworden und das vorhandene Personal am Limit. Die Absage ans Drachenfest habe auch damit zu tun, die Mitarbeitenden zu schonen, sagt Stolzenhoff. Zwar habe der Lüner Betrieb seine 250 festangestellten Beschäftigten bis auf sechs halten und den Logistikbereich von 20 auf 35 Mitarbeitende aufstocken können, im Aushilfsbereich müsse man allerdings nachholen. „Alle haben super viel gearbeitet. Wir wollten die Arbeitslast reduzieren.“

Firmengelände Stolzenhoff.

Seinen neuen Firmensitz an der Wethmarheide hat die Unternehmensgruppe Stolzenhoff im März 2021 eröffnet. Dank Photovoltaik kann ein Großteil des Stroms selbst produziert werden. © Goldstein (A)

Zelte mit aufwendiger Logistik

Das Catering beim Drachenfest ist für Stolzenhoff zumindest momentan noch recht aufwendig. Da das Unternehmen keine eigenen Foodtrucks betreibt, sondern Partyzelte mit kompletter Logistik wie Boden, Theke, Stehtischen sowie Leitungen für Strom und Wasser aufbauen muss, „hängt da viel dran, bevor die erste Wurst umgedreht werden kann.“ Auch personell. Irgendwann stelle sich auch die wirtschaftliche Frage. „Alles wird teurer, aber wir wollten den Preis nicht erhöhen“, nennt Stolzenhoff einen weiteren Grund für die Absage.

Lange Lieferzeiten für Foodtrucks

Eigentlich hatte Stolzenhoff längst vier eigene Foodtrucks bestellt, um in diesem Bereich schneller und einfacher reagieren zu können. Doch die langen Lieferzeiten bremsen das Unternehmen augenblicklich aus. Die Verkaufswagen hätten eigentlich schon vor vier Monaten da sein sollen.

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Während die Energiekrise der Gastronomie zusetzt, zahlt sich für Stolzenhoff die Investition in den neuen Standort an der Wethmarheide aus. Im März 2021 ist das neue Betriebsgebäude samt Meisterfleischerei eröffnet worden. Durch Photovoltaik auf dem Dach könne ein Großteil des Stroms selbst produziert werden. Eingebaute Wärmerückgewinnung spare Energie. Gas verbrauche das Unternehmen nicht in großem Maße. „Die hohen Preise treffen uns auch, aber andere deutlich schlimmer.“ Nach und nach rüste Stolzenhoff seinen Fuhrpark auf Elektroautos um.

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