Die Kandidaten der Podiumsdiskussion: Rainer Schmeltzer, Jürgen Kleine-Frauns, Sascha Gottwald und Christoph Tölle.

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Bürgermeister-Wahl in Lünen: So lief die RN-Podiumsdiskussion im Lüntec

rnKommunalwahl 2020 in Lünen

Die Themen waren vielfältig, die Standpunkte teils kontrovers, teils unbestritten. Vier Kandidaten möchten im September zum Bürgermeister für Lünen gewählt werden. So lief die Podiumsdiskussion.

Lünen

, 25.08.2020, 21:02 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn spätestens am 13. September die Lüner zu den Wahlurnen gerufen werden, dann steht nur eines fest: Das neue Stadtoberhaupt wird wieder ein Mann sein. Das stellte Sylvia vom Hofe, Redaktionsleiterin der Ruhr Nachrichten in Lünen, gleich zu Beginn der Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterkandidaten am Dienstag, 25. August, in der Lichthalle im Lüntec im Brambauer fest. Sie moderierte gemeinsam mit Chefreporter Daniel Claeßen einen Abend, an dessen Ende die Zuschauer wohl etwas genauer wissen, wo sie am 13. ihr Kreuzchen setzen.

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Der Blick auf die Kandidaten gab der Moderatorin jedenfalls Recht, denn auf der Bühne standen mit Rainer Schmeltzer (SPD), Jürgen Kleine-Frauns (GFL, tritt aber als unabhängiger Kandidat an), Christoph Tölle (CDU) und Sascha Gottwald (Freie Wähler) ausschließlich Männer. Nur wenige Menschen konnten das Geschehen übrigens live vor Ort verfolgen - das lag an der Corona-Pandemie, viele Stühle mussten aus Sicherheitsgründen frei bleiben. Kein Problem jedoch, denn die Ruhr Nachrichten streamten die Veranstaltung live ins Netz - der Großteil der Zuschauer verfolgte das Geschehen dort. Das Video ist unter www.rn.de/luenen abrufbar.

Auseinandersetzung zwischen Kleine-Frauns und Schmeltzer

Und die Zuschauer sahen unter anderem eine Auseinandersetzung zwischen Amtsinhaber Kleine-Frauns und Landtagsabgeordnetem Schmeltzer, die letzterer von Beginn an betont aggressiv, Kleine-Frauns betont sachlich führte. Schon in der Vorstellungsrunde sagte Schmeltzer über Kleine-Frauns, er freue sich, dass dieser künftig mehr Zeit mit der Familie verbringen kann, sprach über dessen Zeit als Bürgermeister bereits in der Vergangenheitsform. Kleine-Frauns ging nicht darauf ein, sagte, er schätze Schmeltzers „Engagement für Vereine und die Begeisterung für den Sport“.

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Schnell wurde es am Abend aber auch inhaltlich, es ging um die Forensik, um Verkehr, Bildung, Sicherheit, Umwelt und um die Feuerwehr. „Höchste Priorität“ habe der Bau der Feuerwehrgerätehäuser, betonte Sascha Gottwald, der beschlossene Plan zum Neubau sei ein guter. Schmeltzer sagte, dieses Thema müsse an erster Stelle stehen und schoss wieder gegen Kleine-Frauns. Der erwiderte: „Wir brauchen vor allem erst einmal ein Konzept.“ Lünen sei verglichen mit anderen Städten in diesem Bereich schon gut ausgestattet, die Sicherheit der Bürger sei gewährleistet. Höchste Priorität habe für ihn nicht die Feuerwehr, sondern Kita-Ausbau, Bildung und Ausbildung.

Zusammenarbeit mit der AfD?

CDU-Kandidat Christoph Tölle äußerte sich mehrfach zum Thema Jugend, forderte, mehr mit statt immer nur über die Jugend zu reden, und sprach sich für die Organisation eines „Next-Generation-Tables“ aus, um „Jugendliche aller Couleur an den Tisch zu holen“.

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Video zur RN-Podiumsdiskussion mit Lüner Bürgermeisterkandidaten

Auch der den Umfragen zufolge wahrscheinliche Einzug der sogenannten Alternative für Deutschland war an diesem Abend Thema. Ein Leser wollte wissen, ob die Kandidaten eine Zusammenarbeit mit den AfD-Ratsherren und -frauen ausschließen. Ein klares „Ja“ von Schmeltzer, Gottwald und Tölle folgte, wobei Tölle unterschied, man wolle mit der AfD sprechen, aber nicht zusammenarbeiten. Kleine-Frauns entgegnete, dass er als Bürgermeister die Zusammenarbeit mit demokratisch gewählten Abgeordneten nicht ausschließen könne.

Zwei Stunden dauerte der Abend, an dem Kleine-Frauns und Schmeltzer wohl die größten Redeanteile, Tölle etwas weniger und Gottwald die kleinsten Anteile hatte. Weil die Themen so umfangreich und vielfältig waren, werden wir in den kommenden Tagen zu weiteren Einzelheiten nachberichten.