Nächtlicher Brand im Lippewerk Lünen Drei Löschzüge im Einsatz, Verdacht auf giftige Gase

Brand im Lippewerk: Verdacht auf giftige Gase bestätigt sich nicht
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Nächtlicher Großeinsatz der Feuerwehr am Lippewerk von Remondis in Lünen. Auf dem Entsorgungsgelände standen Container mit Elektroschrott in Brand. Die Werksfeuerwehr rief die Lüner Wehrleute zur Hilfe. Zwischenzeitlich bestand der Verdacht, dass giftige Gase austreten könnten. Deswegen löste die Nina-Warnapp einen Alarm aus.

Die Alarmierung durch die Werksfeuerwehr erfolgte am frühen Sonntagmorgen, 8. September 2024, um 2.50 Uhr. „Wir waren dann mit der Berufsfeuerwehr sowie den Löschzügen Mitte und Nordlünen-Alstedde der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz“, sagt Lünens Stadtsprecher Daniel Claeßen auf Anfrage der Redaktion. Wegen der Rauchgas-Gefahr eilte auch die ABC-Einheit Messen zum Einsatzort an der Brunnenstraße.

Das Lippewerk aus der Vogelperspektive.
Das Lippewerk aus der Vogelperspektive. © RN-Archiv

Entwarnung bei Rauchgasen

Doch die Gas-Experten der Feuerwehr konnten Entwarnung geben. „Es waren keine giftigen Gase nachzuweisen“, sagt Claeßen. In der Warnung der Nina-App hatte es zuvor geheißen, dass durch „Rauchniederschlag gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen werden können. Bitte begeben Sie sich im betroffenen Bereich sofort in geschlossene Räume. Schließen Sie vorsorglich die Fenster.“ Zum Glück war das Geschehen am frühen Morgen, als die meisten Anlieger wohl in ihren Häusern waren.

Gegen 3.45 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden. Der Rauch war zwar als stechender Geruch in der Umgebung, so auch in Selm-Bork wahrzunehmen, aber barg demnach keine gesundheitlichen Gefahren. Mit der Feuerwehr waren vorsichtshalber auch ein Rettungswagen und ein Notarzt zum Lippewerk geeilt. Aber nach Auskunft von Sprecher Daniel Claeßen wurde niemand verletzt. Der Feuerwehr-Einsatz war nach rund drei Stunden beendet.

Wahrscheinlich Selbstentzündung

Auslöser des Einsatzes war ein Feuer in einem Container, in dem Elektro-Kleingeräte gesammelt werden. „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit liegt die Ursache in der Selbstentzündung eines Lithium-Ionen-Akkus“, sagt Remondis-Sprecher Michael Schneider auf Anfrage der Redaktion. Die Flammen hätten dann auf drei andere Container übergegriffen. Die angrenzende Halle sei durch Rauch etwas in Mitleidenschaft gezogen, „Anlagenteile wurden zum Glück nicht beschädigt“, sagt Schneider.

Die Elektro-Kleingeräte würden in Lünen gesammelt und dann zur fachgerechten Entsorgung nach Eindhoven gebracht. Immer wieder komme es durch die in den Geräten verbauten Akkus zu Selbstentzündungen. „In der Branche redet man von rund 30 solcher Brände pro Tag“, sagt Schneider. Bisweilen mit dramatischen Folgen, wie der Vernichtung ganzer Anlagen. In diesem Falle ging es glimpflich aus.

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