Die Silvesternacht 2024 verlief in Lünen zwar vergleichsweise ruhig – doch auch in diesem Jahr sorgte ein Einzelvorfall in Brambauer für Kopfschütteln: Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr waren an der Waltroper Straße vom Schulgelände aus mit Böllern abgeworfen worden. Einer der Feuerwehrmänner erlitt dabei ein Knalltrauma. Bürgermeister Jürgen-Kleine-Frauns verurteilte auf seinem Instagram-Profil den Angriff und drückte sein Bedauern aus: „Vorfälle dieser Art mussten die Kameradinnen und Kameraden leider schon einmal erleben.“ Bereits vergangenes Silvester war der Löschzug 5 in derselben Gegend attackiert worden.
Ähnlicher Vorfall Silvester 2023
Genau wie 2023 rückte die Freiwillige Feuerwehr aus, um eine brennende Mülltonne zu löschen. Anders aber als im Vorjahr, als die Einsatzkräfte im Fahrzeug blieben und abrückten, hatten sie dieses zum Zeitpunkt des ersten Böllerwurfs bereits verlassen. „Dem Kameraden, der dabei das Knalltrauma erlitt, geht es aber Gott sei Dank gut“, sagt Feuerwehrdezernent Dr. Christian Klicki. Der Feuerwehrmann hatte seinen Dienst in der Nacht fortgesetzt und sei am nächsten Tag beim Arzt gewesen, berichtet Klicki. „Gesundheitlich geht es ihm gut. Aber am Telefon meinte er zu mir, dass er enttäuscht sei, wie mit den Leuten umgegangen wird, die anderen nur helfen wollen.“

Dass in Brambauer auch 2024 wieder mit Böllern auf Einsatzkräfte geworfen wurde, ist aus Sicht des Dezernenten kein Stadtteil-Problem. „Aber es gibt insbesondere an dieser Ecke offenbar Chaoten, die sich einfach nicht an Regeln halten.“ Auch ihm selbst fehle „jegliches Verständnis, das ist abscheulich“, stellt Klicki klar. Was ihn jedoch freue: „Wir haben im Vorfeld mit der Polizei eine Einsatzstrategie abgesprochen, sollte so etwas passieren. Und die hat tadellos funktioniert.“
Polizei war umgehend vor Ort
Nachdem die Freiwillige Feuerwehr die Polizei informiert hatte, sei letztere umgehend zur Waltroper Straße ausgerückt. Der Löschzug 5 war zu diesem Zeitpunkt, etwa gegen 0.40 Uhr, bereits zu einem anderen Einsatz weitergefahren. Laut Klicki habe man sich schon im vergangenen Jahr „auf eine Null-Toleranz-Strategie geeinigt.“ Gegen die Täter sei Anzeige erstattet worden.
Ob zukünftig weitere Maßnahmen nötig sind, um gegen solche Angriffe in der Silvesternacht vorzugehen? „Das müssen wir verwaltungsintern besprechen“, erklärt Klicki. „Bis auf diesen einen Vorfall war es insgesamt ein friedliches Silvester“, betont er. Zum selben Fazit kam auch Daniel Claeßen, Pressesprecher der Stadt Lünen: „Dieser Vorfall an der Waltroper Straße ist natürlich schrecklich“, sagt Claeßen auf Nachfrage unserer Redaktion, „aber darüber hinaus war es weitgehend eine ruhige Nacht“.