Bei der Himmelfahrtskirmes in Lünen gerieten zwei junge Männer in Streit. Das Ganze endete erst mit Verletzungen und dann vor Gericht. © Goldstein
Himmelfahrtskirmes
23-Jähriger soll in Lünen zugeschlagen haben: „Ich dachte, der bringt ihn um.“
Eine Auseinandersetzung auf der Himmelfahrtskirmes in Lünen endete für einen 23-Jährigen vor Gericht. Er soll einen 19-jährigen Mann geschlagen und verletzt haben - aus einem banalen Grund.
Eigentlich wollte ein Auszubildender nur mit Kollegen die Himmelfahrtskirmes in Lünen besuchen. Doch der Tag endete für ihn mit blutendem Gesicht im Krankenwagen.
Ein anderer Festbesucher war auf den 19-Jährigen losgegangen und hatte auf ihn eingeschlagen. Am Mittwoch (13.11.) musste sich der Mann daher im Amtsgericht Lünen dem Vorwurf der Körperverletzung stellen. Und weil er sich zudem Maßnahmen der Polizei widersetzt hatte, kam direkt eine Anklage wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte dazu.
Im Gericht gab der 23-Jährige zu, den Azubi geschlagen zu haben. Der habe die Freundin des Angeklagten angestarrt. Er sei daraufhin zu ihm gegangen und habe gefragt, was für ein Problem er denn hätte.
Der 19-Jährige habe geantwortet, der Angeklagte solle „sich verpissen“ und gefragt, ob er Probleme haben möchte. Daraufhin habe er zugeschlagen, so der 23-Jährige. Allerdings sei es nur eine Backpfeife gewesen.
Pastorin aus Bochum hatte alles beobachtet
Das sah eine Pastorin aus Bochum, die das Ganze beobachtet hatte, ganz anders. Danach sei der Geschädigte ganz friedlich gewesen, im Gegensatz zum aggressiv auftretenden Angeklagten. Aus dem Nichts habe der auf den 19-Jährigen eingeschlagen: „Er war wie eine Kampfmaschine. Er hat nicht aufgehört. Ich habe gedacht, der bringt ihn um. Ich bin froh, dass der Mann noch lebt.“
Ein Starren seitens des Geschädigten in Richtung der Freundin des Angeklagten habe sie nicht gesehen. Der Geschädigte erinnerte sich ebenfalls nicht daran, gestarrt zu haben.
Die Pastorin hatte schließlich die Polizei alarmiert. Zeitgleich hatte jemand Beamte, die auf der Kirmes präsent waren, dazu gerufen.
Der Angeklagte versuchte, vor den Gesetzeshütern zu fliehen – ohne Erfolg.
Auf einer Rasenfläche brachten die Beamten den Mann zu Boden, um ihm Handfesseln anzulegen. Dagegen setzte der sich derart zur Wehr, dass neben drei Polizisten zwei Feuerwehrleute nötig waren, um den stark alkoholisierten Angeklagten unter Kontrolle zu bringen.
Polizisten im Streifenwagen beleidigt
Dabei zog sich ein Polizist eine Schürfwunde am Arm zu, was Körperverletzung seitens des Angeklagten darstellte. Im Streifenwagen beleidigte der Lüner die Beamten mit Worten wie „Wichser“, „Pisser“ und „Arschlöcher“. Die Verwendung der Schimpfwörter räumte der Mann ein. Verletzt habe er allerdings keinen der Polizisten.
Am Ende glaubte der Richter den Zeugen mehr. Für den fünffach wegen Körperverletzung und Verkehrsdelikten vorbestraften Angeklagten gab es erstmals eine Haftstrafe: 7 Monate auf Bewährung. Zudem muss er 1000 Euro an den Geschädigten zahlen, 60 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten und drei Jahre mit einem Bewährungshelfer zusammenarbeiten.
Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.
Jetzt kostenfrei registrieren
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung
Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.
Einfach Zugang freischalten und weiterlesen
Werden auch Sie RN+ Mitglied!
Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.