Angeboten, abkassiert, tot gestellt: Über Monate hinweg soll ein Mann aus Lünen arglose Käufer im Internet über den Tisch gezogen haben. Jetzt hätte der 34-Jährige wegen Betrugs vor dem Amtsgericht stehen sollen. Sein Platz auf der Anklagebank blieb leer. Mit Folgen.
Im Zeitraum zwischen Ende 2023 und Mitte 2024, so zumindest der Vorwurf, offerierte der Mann aus Lünen über Internet-Auktionshäuser wie „Kleinanzeigen“ unterschiedlichste Ware – vom Zubehör für ein Aquarium, über einen Thermomix und Kleidung bis hin zu Konsolenspielen. In zwölf Fällen sollen die Betroffenen aus ganz Deutschland zugeschlagen, den Kaufpreis überwiesen und dann vergeblich auf das Eintreffen ihrer Lieferung gewartet haben. Denn laut Anklage soll der 34-Jährige von Anfang an gar nicht vorgehabt haben, seinen Part des Geschäfts zu erfüllen. Insgesamt soll ein Schaden von rund 5000 Euro entstanden sein.
Vor Gericht fehlte jetzt jede Spur von dem Angeklagten, der offenbar nicht nur strafrechtlich bereits in Erscheinung trat, sondern auch unter laufender Bewährung steht. Seine Verteidigerin versuchte daraufhin, ihn telefonisch und per WhatsApp zu erreichen. Vergeblich. Unter den Umständen blieb dem Richter nichts anderes übrig, als das Verfahren auszusetzen. Demnächst soll es einen neuen Verhandlungstermin geben – dann allerdings mit polizeilicher Vorführung des Lüners.