Bernhard Siegmund Strauch wird 90 Nach dem Krieg fand er in Lünen eine neue Heimat

Bernhard Siegmund Strauch feiert bald 90. Geburtstag
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„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“, lautet das Lebensmotto von Bernhard Siegmund Strauch. Der Ehemann von der über die Stadtgrenzen von Lünen hinaus bekannten Marianne Strauch, feiert am 2. Mai sein Wiegenfest beziehungsweise seinen 90. Geburtstag.

Geboren im oberschlesischen Boguschowitz, im Kreis Rybnik, musste er bereits mit 12 Jahren sein Heimatdorf, gemeinsam mit seiner Mutter Anna und seinem Bruder Werner verlassen - eine Folge des verlorenen Zweiten Weltkriegs. Vater Ernst folgte wenig später in den Westen. Angekommen im westdeutschen Ort Verlar an der Lippe fand die Familie Strauch schnell Unterschlupf in einem Pfarrhaus.

Nach dem Besuch einer deutschen Schule begann Strauch 1952 eine Berufsausbildung als Klempner. Aufgrund des Lockrufes der Lüner Kupferhütte, dort fand Bernhards Vater Ernst Arbeit, kam der heutige Rentner nach Lünen.

Nach der Fortführung seiner Ausbildung, erweitert um den Ausbildungsberuf des Installateurs, fand Bernhard Siegmund Strauch seine berufliche Heimat bei der Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Lünen.

Arbeit bei der WBG in Lünen

Bis zu seinem offiziellen Altersrentenbeginn mit dem 60. Lebensjahr arbeitete der heutige zweifache Großvater bei der WBG als technischer Angestellter und legte zwischenzeitlich auch seine Meisterprüfung mit Erfolg ab. Aber auch abseits seiner beruflichen Tätigkeit fand er sein privates Glück, mit der Heirat seiner Marianne. Mittlerweile können beide auf 65 Ehejahre zurückblicken.

Auch in seinen Funktionen als Ehrenamtlicher hat Bernhard Siegmund Strauch seine Spuren hinterlassen. Im Rahmen seiner langjährigen Mitgliedschaften in den Kolpingfamilien von Lünen-Süd, später in St. Marien sowie im Pfarrgemeinderat von St. Joseph und in der KAB zeigte der bald 90-Jährige großes Engagement innerhalb der Gremien.

Bernhard Siegmund Strauch sitzt in seinem Wohnzimmer im Sessel und hält ein Buch über Lünen in der Hand.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lünen Strauchs neue Heimat. © Michael Blandowski

„Mein Lieblingshobby ist jedoch die Musik. Die Gemeindefeste von St. Marien und St. Joseph und Fronleichnamsprozessionen habe ich viele Jahre musikalisch begleitet und das Volk mit schönen Klängen gefüttert. Das war für mich stets eine tolle Sache“, so Bernhard Siegmund Strauch. Aber auch um die Schönheit im heimischen Garten kümmert sich das baldige Geburtstagskind noch bis heute mit viel Leidenschaft. Und für das Verteilen von Parteiflyern für seine CDU-Frau Marianne war er sich ebenfalls nicht zu schade.

Um seine letzten neun Jahrzehnte Revue passieren zu lassen, wird am 3. Mai, ab 14 Uhr im Pfarrheim von St. Joseph, kräftig gefeiert. Ein Sektempfang, Kaffeetrinken sowie um 17 Uhr ein Wortgottesdienst in der angrenzenden Kirche steht dann auf der Agenda. Neben einer Vielzahl an Gästen werden dann sicherlich auch Sohn Michael, Schwiegertochter Marion sowie die beiden Enkelkinder Patrick und David mit von der Partie sein.

Spenden für Hospiz in Jerusalem

Während der Feierlichkeiten wird auch eine Spendendose aufgestellt, zugunsten des Charles Hospiz in Jerusalem. „Wir werden in naher Zukunft Einladungen an unsere Gäste verschicken und hoffen selbstverständlich auf ein volles Haus. Denn ein 90. Geburtstag ist doch durchaus eine Besonderheit. Gleichwohl würden wir uns auch über eine gut gefüllte Spendendose freuen, damit mit den Geldern im Heiligen Land die Not ein wenig gelindert werden kann“, hofft Ehefrau Marianne Strauch auf einen Geldregen während der Geburtstagsfeierstunde ihres geliebten Ehemannes.

Bernhard Siegmund Strauch und seine Frau Marianne stehen vor ihrem Haus in Lünen.
Auch Ehefrau Marianne freut sich bereits auf den Ehrentag ihres Mannes. © Michael Blandowski