Baum der Liebe Lüner Brautpaar stiftet Kollekte für Neupflanzung an St.-Marien-Kirche

Baum der Liebe: Paar stiftet Kollekte für Neupflanzung an St. Marien
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Dass Matthias Selle (39) zum Spaten greift, ist für ihn nichts Neues. Ungewöhnlich ist eher der Ort. An der katholischen St.-Marien-Kirche hat der studierte Landschaftsarchitekt jetzt gemeinsam mit seiner Frau Claudia (39) einen nordamerikanischen Amberbaum in die Erde gepflanzt. Das stattliche Exemplar, das auch Hitzeperioden übersteht und im Herbst durch leuchtend schöne gelbe und rote Blätter auffällt, konnte dank einer besonderen Aktion finanziert werden: Bei der Hochzeit im Sommer vergangenen Jahres hatte das Brautpaar Selle nach der Trauung zu einer Baumkollekte aufgerufen.

Seit zwei Jahren wird in St. Marien nicht nur für caritative Zwecke Geld gesammelt, sondern auch für neue Bäume. Denn der Baumbestand an den vier Kirchenstandorten ist teilweise in die Jahre gekommen. Manche Gehölze sind krank, nicht mehr standsicher und mussten gefällt werden. So wie die Pterocarya, eine Flügelnuss, unweit der großen Freitreppe an der St.-Marien-Kirche in der Lüner Innenstadt. Ein Pilz hatte sie befallen. Sie war nicht mehr zu retten.

Wurzel mit Erdankern gesichert

Diese Lücke im Baumbestand ist seit Mittwoch (15.2.) wieder gefüllt. Für Matthias Selle, der inzwischen im Grünflächenamt der Stadt Münster tätig ist, und an dessen Hochzeit viele Gärtner teilnahmen, ist das ein besonderer Tag. „Ich finde das Projekt der Baumkollekte sehr schön“, sagt er. Daher war für ihn und seine Frau Claudia schnell klar, dass sie den Tag ihrer Liebe auch mit einem Baumpflanztag feiern wollen. Mit dabei war Töchterchen Johanna. Sie wurde kürzlich in St. Marien getauft.

Norbert und Fabian Baasner von der gleichnamigen Garten- und Landschaftsbaufirma hatten das Pflanzloch für den langsam wachsenden Baum, der aber bis zu 15 Meter hoch werden kann, schon vorbereitet. Der Wurzelballen ist mit drei Ankern und Seilen in der Erde verspannt. Die Seile verrotten mit der Zeit. „So hat man keine Folgekosten und spart sich die Pflöcke neben den Bäumen“, erläutert Norbert Baasner.

Beitrag zum Klimaschutz

Unweit der St.-Marien-Kirche ragt der stattlicher Amberbaum in die Höhe.
Unweit der St.-Marien-Kirche ragt der stattlicher Amberbaum in die Höhe. Im Herbst fasziniert er durch leuchtend rote und gelbe Blätter. © Quiring-Lategahn

Den Baum hat die Kirchengemeinde ausgewählt. Er ist nicht der Günstigste, gilt aber wegen seiner Klimaverträglichkeit als Zukunftsbaum und ist im Herbst ein wahres Schmuckstück. Daher wird er inzwischen stark nachgefragt. Auch die Stadt Lünen pflanzt Amberbäume im Stadtgebiet.

Dank der Baumkollekte konnte die Kirchengemeinde St. Marien bereits 15 neue Bäume finanzieren, darunter ein Ginkgobaum und mehrere Dachplatanen. Sie wachsen jetzt auf dem St.-Marien-Friedhof an der Alstedder Straße. Wildkirschen- und Feldahornbäume wurden an den Kirchen gesetzt. „Weitere Pflanzungen sind geplant“, erklärt Verwaltungsleiterin Beate Galler. Die Kirche versteht die Baumkollekte auch als Beitrag zum Klimaschutz. Mit blühenden Bäumen soll die Insektenvielfalt gefördert werden.

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