Bauarbeiten prägen das Bild an der denkmalgeschützten St. Marienkirche. Der Haupteingang ist zwar wieder frei zugänglich, doch rundum stehen Absperrzäune. Das imposante Gebäude hat ein Feuchtigkeitsproblem. Das zu beheben, erfordert aufwendige Arbeiten.
Alles muss raus, heißt es. Das bezieht sich auf alte Entwässerungsrohre im Boden. Weil sich dort Wurzeln breit gemacht haben und Tonrohre teilweise gebrochen sind, kann das Wasser nicht mehr ungehindert abfließen. Ein Problem nicht nur bei Starkregen.
Tief im Erdreich
Schon vor zwei Jahren hat die Kirchengemeinde eine Kamera durch die Unterwelt des Rohrsystems geschickt. „Dabei hat man gesehen, dass die Rohe nicht mehr durchgängig sind“, berichtet Verwaltungsreferentin Beate Galler. Das hat teilweise zu einem Rückstau geführt. Wasser, das vom Dach in Sammelkästen fließt und von da aus durch Fallrohre abgeleitet wird, sickerte teilweise von der Dachrinne in die Wand. Im Seitenschiff sind einige Stellen erkennbar. „Das ist nicht gut für die Kirche“, sagt Beate Galler.
Bauarbeiter graben sich momentan ins Erdreich vor. Sie finden nicht nur die Entwässerungsrohre, sondern auch alte Tonrohre, über die seinerzeit einfach neue gezogen worden waren. Auch ehemalige Wasserleitungen, von denen niemand etwas wusste, sind einfach mal gekappt worden. Sie gehörten zu zwei öffentlichen Toiletten, die es nach dem Krieg an der Kirche gab.

Noch keine Pläne für Freifläche
Das Bistum Münster unterstützt die Kirchengemeinde finanziell bei den etwa 300.000 Euro teuren Arbeiten. Bis Weihnachten, so hofft Beate Galler, soll es rund um die Kirche wieder wie vorher aussehen. Durch die zusätzlich gefundenen Leitungen habe sich das Projekt aber schon leicht verzögert.
Dass der Platz des abgerissenen Pfarrheims jetzt frei ist, kommt der Gemeinde zugute. Er kann als Lagerplatz für Baumaterial und Geräte genutzt werden. „Sonst hätten wir den Kirchplatz absperren müssen“, sagt Beate Galler.
Die Pläne, auf der frei gewordenen Fläche ein Verwaltungsgebäude zu errichten und die in der Gemeinde verteilten Büros unter einem Dach zusammenzuführen, ist aufgrund der explodierenden Baukosten zurückgestellt worden. Kirchenvorstand und Pfarreirat beraten, was weiter passieren soll. Eine Lösung haben sie aber noch nicht.
Zehn Grad in den Kirchen
Die gibt es allerdings für das Heizen im Winter. Aufgrund der Energiekrise soll in allen Kirchen die Temperatur bei zehn Grad liegen. Dazu werden Feuchtigkeitsfühler installiert. Die Gemeinde beteiligt sich an einem Klimamonitoring und wird dabei von der Uni Dortmund und einer Firma unterstützt.
Weil die Pfarrheime St. Gottfried und St. Norbert von Gruppen genutzt werden, sollen sie weiterhin beheizt werden. Das weniger nachgefragte Pfarrheim St. Ludger hingegen wird schon jetzt nur bei Nutzung erwärmt.
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