Auf der B54, der Dortmunder Straße in Lünen zwischen der B236 und Kupferstraße, können Verkehrsteilnehmende jetzt durchgängig vier Spuren befahren. Zur Eröffnung luden am Dienstag (26. November) das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr sowie der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen ein.
Straßen.NRW hat die B54 an der Stadtgrenze zwischen Dortmund und Lünen auf 2,7 Kilometern auf vier Spuren erweitert. „Die Fertigstellung dieser Strecke verbessert die Anbindung für Lünen und die Metropolregion Rhein-Ruhr“, so NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen).
Pendler, die Logistikbranche, der Tourismus und Radfahrer profitierten, da der parallel verlaufende Radweg ebenfalls saniert worden sei. „Besonders erfreulich ist, dass die Flächen für den Ausbau ökologisch kompensiert wurden, wodurch naturnahe Lebensräume entstanden sind.“
Die ersten Pläne habe es im Jahr 2005 gegeben, so Straßen.NRW-Direktorin Dr. Petra Beckefeld. 2019 habe das Herner Bauunternehmen Heitkamp mit dem Streckenausbau begonnen. „Ein Projekt wie den Umbau der B54 bei laufendem Verkehr erfolgreich umzusetzen, erfordert ein detailliertes Zusammenspiel vieler Gewerke“, sagte Beckefeld.
Es habe zahlreiche, teils komplexe Abstimmungen gegeben, die eine enge Koordination mit Bauunternehmen, Fachfirmen, Verkehrsbehörden und der Deutschen Bahn erforderten. „Unsere Mitarbeiter haben alles dafür getan, um dieses Großprojekt möglichst verkehrsschonend zu realisieren“, versicherte die Direktorin.

Insgesamt hat die Fertigstellung des Abschnittes zwischen Lünen und Dortmund knapp 20 Jahre gedauert. Doch damit sei die Arbeit nicht getan, so NRW-Verkehrsminister Krischer. Er wolle für weitere Verkehrsprojekte einen Fonds schaffen, der unabhängig vom jährlich neu verhandelten Landeshaushalt sei, um Planern und Unternehmern mehr Sicherheit zu geben. Dieses Vorhaben werde aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen, so Krischer.
Wichtige Pendlerstrecke
Die Dortmunder Straße ist ein wichtiger Verkehrsweg für Pendler zwischen den beiden Städten. Zudem spielt sie aufgrund ihrer Nähe zur Autobahn A2 und zur B236 eine zentrale Rolle im regionalen Verkehrsnetz.
Lünen ist eine Pendlerstadt. Laut dem Statistischen Landesamt IT.NRW verlassen 26.138 Menschen täglich die Lippestadt, um zu ihrer Arbeitsstelle außerhalb der Stadtgrenzen zu gelangen – 41,5 Prozent oder 10.837 Menschen pendeln nach Dortmund.
In der Vergangenheit führten die Stoßzeiten auf der B54 und den Zufahrtsstraßen zu erheblichem Stau. Der dadurch verursachte Ausweichverkehr belastete das umliegende Straßennetz. „Mit dem Ausbau der Strecke zwischen der B236 und der Kupferstraße in Lünen wird die Effizienz und Sicherheit der Bundesstraße verbessert, während Lärm- und Schadstoffbelastungen reduziert werden“, heißt in einer Mitteilung von Straßen.NRW.

Umfang und Kosten
Das Ausbauprojekt wurde im Oktober 2018 genehmigt, die Arbeiten begannen im Sommer 2019 mit dem Bau eines Regenrückhaltebeckens, gefolgt von landschaftspflegerischen Maßnahmen.
Im Frühjahr 2021 startete der Ausbau der Fahrbahn. Während der Bauarbeiten blieb die B54 größtenteils mit mindestens einer Fahrspur je Richtung befahrbar. Zu den Maßnahmen gehörten die Umgestaltung von Kreuzungsbereichen, der Bau von Lärmschutzwänden über etwa 340 Meter und die Erneuerung der Fahrbahnabschnitte der B236 und L654 (Brambauerstraße).
Der Umbau der B54 in Lünen wurde mit rund 21 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln finanziert. Im Juni dieses Jahres waren die Verantwortlichen noch von Kosten in Höhe von 16 Millionen Euro ausgegangen.
Viel Kritik am Projekt
Reibungslos lief es auf der Langzeitbaustelle aber nicht ab, mehrmals sorgten die provisorischen Ampelanlagen in den vergangenen fünfeinhalb Jahren für Kritik und Frust. Zumindest an der Kreuzung Wethmarheide/Dortmunder Straße sollten diese Probleme der Vergangenheit angehören. Oliver Krischer drückte nach seiner Rede auf einen roten Knopf, womit die festinstallierte Ampel in Betrieb ging.
Dies sei aber nur eine symbolische Geste gewesen, stellte Beckefeld sofort klar, ein Mitarbeiter habe die Anlage nach dem Knopfdruck händisch eingeschaltet. „Soweit, dass das alles mit Funk funktioniert, sind wir leider noch nicht“, gestand die Direktorin. Aktuell sei eine zentrale Stelle für alle Ampelanlagen, die Straßen.NRW betreut, erst in der Planung. Es dauere bestimmt noch 20 Jahre, bis Straßen.NRW dieses Schaltzentrum in Betrieb nehmen könne.
Also in etwa die Zeitspanne, die zwischen Planungsbeginn und Fertigstellung des vierspurigen Ausbaus des B54-Abschnittes zwischen Lünen und Dortmund vergangen ist.