Für einen Autofahrer am Siebpfennigsknapp endete die Fahrt am Dienstag im Straßengraben auf dem Dach.

© Günther Goldstein

Autofahren bei Schnee und Eis: Die fünf größten Gefahrenstellen in Lünen

rnWintereinbruch

Kurven und Steigungen werden bei Eis und Schnee zu der Schlitterbahnen für Autos. Wo die gefährlichsten Stellen in Lünen sind, hat die Polizei zusammengestellt. Es gibt einen Schwerpunkt.

Lünen

, 09.02.2021, 20:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Tag drei des Wintereinbruchs ist der Autoverkehr nicht nur auf vielen Autobahnen zum Erliegen gekommen. Auch in Lünen fand manche Autofahrt ein ungeplantes Ende - meistens in Schneeverwehungen oder Gräben. Die Polizei in Dortmund hat ein Muster ausmachen können. An diesen fünf Stellen im Stadtgebiet ging es zwischen Montagabend und Dienstagmittag nicht weiter - wegen Glätte oder weil sich die Verkehrsteilnehmer festfuhren.

Jetzt lesen

Dort wird auch an den nächsten Tagen mit klirrendkalten Minustemperaturen besondere Vorsicht gefragt sein. Die Gefahrenstelle, die die Polizei als Unfall-Hotspot am Dienstag ausmachte, hat Tradition.

  • Siebenpfennigsknapp: Der Anstieg der Borker Straße zwischen Lünen und Selm hat es seit jeher in sich. Angeblich hatte der Wirt des Gasthauses an der Steigung im 19. Jahrhundert sieben Pfennig verlangt, um die steckengebliebenen Fuhrwerke mit seinen Vorspannpferden wieder flott zu machen. Mehr als Pferdestärken waren am Dienstag gefordert, als ein LKW auf der Seite lag. Zuvor war an der gleichen Stelle bereits ein Auto weggerutscht, die Fahrt endete im Graben auf dem Dach. Die Polizei sprach am Nachmittag von einen Hotspot beim winterlichen Unfallgeschehen.
  • Ebenfalls geschichtsträchtig ist die Kulisse der Gefahrenstelle Nummer zwei: die Einmündung Grad-Adolf-Straße in die Cappenberger Straße mitten im Zentrum, direkt vor dem alten Sparkassengebäude. 1909 erhielt wurde das Haus auf dieser Ecke in barocker Formenarchitektur gebaut. Für den Blickfang der Altstadt hatte der Autofahrer, der dort am Dienstagmorgen um 9.25 Uhr ins Schlittern kam, sicher weniger Interesse.
  • An Brücken gilt grundsätzlich besondere Vorsicht bei Eisglätte. Diesen Rat sollte auch beherzigen, wer vor der Kanalbrücke über den Dattel-Hamm-Kanal von der Dortmunder Straße auf die Brambauer Straße abbiegt. Dort gibt es zwar eigens eine Abbiegespur. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht doch auf die Gegenfahrbahn schlittern kann - wie am Dienstagmorgen gegen 8.30 Uhr.
  • Abbiegen kann bei diesem Wetter schnell zu einer Schlittschuhfahrt ohne Kufen geraten. Diese Erfahrung machten bereits am späten Montagabend auch Autofahrer auf der Ecke Dortmunder Straße/Kupferstraße. Die Fahrt ins Industriegebiet endete kurz vor Mitternacht auf der Abbiegespur.
  • Eine Kreisel-Erlebnis der unerwünschten Art hatte ein Autofahrer in der Nacht zu Dienstag gegen 2.30 Uhr auf dem Kreisverkehrsplatz Bebel-Straße/Am Preußenbahnhof. Auf der Rundfahrt drehten auch die Räder durch.

Die Polizei rät allen, auf das Auto zu verzichten, wenn es eben geht. Auch wenn kein neuer Niederschlag zu erwarten ist: Die Minustemperaturen würden dazu führen, dass sich die Eisschichten auf der Fahrbahn verdichteten.