Theodor Spanke ist leitender Impfarzt im Impfzentrum des Kreises Unna.

© Bernd Paulitschke / Archiv

Astrazeneca: Impfstopp hat auch Auswirkungen auf das Impfzentrum im Kreis Unna

rnCorona-Impfung

Erneut sind Impfungen mit dem Stoff von Astrazeneca kurzfristig ausgesetzt worden. Im Impfzentrum des Kreises Unna soll trotzdem erstmal kein Termin platzen.

von Christoph Schmidt, Alexander Heine

Kreis Unna

, 30.03.2021, 19:15 Uhr / Lesedauer: 1 min

Astrazeneca sorgt erneut für Probleme: Das NRW-Gesundheitsministerium hat die Impfzentren im Land angewiesen, den Impfstoff vorerst nicht mehr für Menschen unter 60 Jahren zu verwenden. In der Folge teilte auch der Kreis Unna mit, dass Astrazeneca-Impfungen an die betroffene Bevölkerungsgruppe vorerst ausgesetzt werden.

Das gilt für bestehende Impftermine

Allerdings soll deshalb kein Impftermin platzen. Wie die Pressestelle der Kreisverwaltung am Dienstagabend mitteilte, stellt das NRW-Gesundheitsministerium Ersatz zur Verfügung. Wer also dieser Tage mit Astrazeneca geimpft werden sollte, erhält stattdessen den Impfstoff von Biontech.

Welche Auswirkungen der vorläufige Impfstopp für die Bevölkerungsgruppe unter 60 allerdings auf Zweitimpfungen mit Astrazeneca hat, ist derzeit noch offen. Dem Kreis Unna zufolge stehen derlei Termine ab dem 14. April an.

Spanke: Kein Astrazeneca mehr für Frauen unter 50

Theodor Spanke, Leiter des Impfzentrums Kreis Unna, hat dazu jedenfalls eine klare Meinung: Frauen unter 50 sollte man überhaupt nicht mit Astrazeneca impfen. Zum Einen würden jüngere Menschen ohnehin stärker auf Impfungen reagieren, egal ob Astra oder Biontech, zum Anderen hätten Frauen in dem Alter eher bereits andere Risikofaktoren für eine Thrombose, wie etwa die Einnahme der Pille. „Bei der Altersgruppe Frauen zwischen 18 und 60 fühle ich mich als Mediziner nicht wohl, Astrazeneca zu verimpfen. Sobald ein begründetes medizinisches Risiko besteht, machen wir das auch nicht“, stellt Spanke klar.

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Das Problem sei aber, dass die Impfzentren an die Kontingente des Ministeriums gebunden seien: „Das sieht man ja daran, wie viele Grundschullehrerinnen, Polizistinnen oder im Pflegebereich tätige Frauen wir impfen müssen, die fallen doch in die Gruppe 18 bis 60.“

Das Ministerium müsse diesbezüglich andere Kontingente freimachen. „Wir können uns auch nur an den Vorgaben der ständigen Impfkommission orientieren und dann natürlich danach handeln, aber gerade in dieser Hinsicht haben wir das genau im Blick und impfen dementsprechend dann niemanden unter 60 mehr mit Astrazeneca, egal ob Mann oder Frau“, so Spanke.