Andreas Dahlke ist Bürgermeister-Kandidat der GFL in Lünen Sieben Themen für den Wahlkampf

Sieben Themen: Andreas Dahlke ist Bürgermeister-Kandidat der GFL
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Amtsinhaber Jürgen Kleine-Frauns kam 2015 noch auf dem Ticket der Wählergemeinschaft Gemeinsam für Lünen (GFL) ins Amt. Nachdem die GFL dem inzwischen parteilos antretenden Amtsinhaber 2020 immerhin noch keinen Gegenkandidaten aufgestellt hatte, ist es damit jetzt vorbei: Andreas Dahlke wird – wenn die Mitgliederversammlung nach Ostern noch zustimmt – GFL-Kandidat für die Kommunalwahl am 14. September 2025.

Als „einen Glücksfall für Lünen“ bezeichnet GFL-Vorsitzender Johannes Hofnagel den 60-jährigen aktuellen Fraktionsvorsitzenden Dahlke, der in drei Betrieben im Bereich Gartenbau und Gartencenter in Brambauer rund 20 Mitarbeiter führt. Diese Zahl soll sich im September auf die rund 1000 Mitarbeiter der Stadtverwaltung verfünfzigfachen. Kein Problem, meint Dahlke im Gespräch mit der Redaktion, zumal das bei den meisten anderen Kandidaten ja nicht anders ist: „Die Anzahl der Menschen ist nicht das Problematische. Es sind immer die Führungsebenen, die dazu beitragen, dass es auf den unteren Ebenen funktionieren kann.“

Genau das sei momentan in Lünen nicht der Fall, in der GFL-Pressemitteilung ist von der „eisigen Stimmung im Rathaus“ die Rede: „Die vielen Schnittstellen dort funktionieren nur noch bedingt“, erklärt Dahlke, „die Vorkommnisse zwischen Bürgermeister und Dezernent waren für Politik und Verwaltung nicht zuträglich“. Damit spielt Dahlke auf die öffentlich ausgetragene Auseinandersetzung zwischen Kleine-Frauns und seinem Beigeordneten Christian Klicki an, die in der Tat von vielen im Rathaus als Belastung empfunden wird.

Sieben Themen im Wahlkampf

Zu den Inhalten: Sieben Themen will Dahlke in den Mittelpunkt seines Wahlkampfes stellen: Bildung und Familie, lokale Wirtschaft, Klimaschutz, sozialen Zusammenhalt, Schutz der Lippe, mehr Schwimmkapazitäten und die Bewältigung der Lüner Finanzkrise. „Dafür brauchen wir eine klare Vision“, sagt Dahlke im Hinblick auf Haushaltssperren und Haushaltssicherung. Es brauche ein eindeutiges „Forderungsmanagement“ an Land und Bund. „Wir müssen Kitas und Personal bezahlen – diese Kosten müssen wir geltend machen“, sagt er.

Hofnagel betont in der GFL-Pressemitteilung, es sei an der Zeit, „dass ein Mann aus der Praxis mit Unternehmergeist die Leitung übernimmt.“ 25 Jahre lang hätten Juristen an der Stadtspitze „höchst bescheidene Ergebnisse“ erzielt. „Unternehmer sind pragmatischer“, sagt Dahlke dazu. „Wir stellen in Bezug auf das Formalrechtliche nicht alles auf den Kopf. Deswegen kommen wir momentan nicht voran.“ Es brauche Lösungen und klare Wege dahin – und die wolle er vorgeben.

Andreas Dahlke ist 2020 schon einmal bei der Kommunalwahl angetreten, allerdings als Landratskandidat. Damals reichte es gegen Mario Löhr nur zu knapp sieben Prozent. Die Erfahrungen im Kreis – Dahlke ist auch Kreistagsmitglied – seien für ihn dennoch ein Vorteil, sagt er. Schließlich gebe es viele Schnittstellen zwischen Kreis und Stadt.

Dahlke ist in Oberhausen geboren, lebte anschließend erst in Münsterland und jetzt seit rund 40 Jahren in Lünen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder, die beide im Familienbetrieb aktiv sind. Übrigens auch ein Grund für Dahlke, jetzt zu kandidieren. „Beide Jungs sind im Betrieb, jetzt kann ich mich politisch noch mehr engagieren.“ Neben Amtsinhaber Kleine-Frauns und Dahlke kandidieren auch Beigeordneter Klicki (CDU) und die amtierende stellvertretende Bürgermeisterin Martina Förster-Teutenberg um den Chefsessel im Rathaus.

Zwei weitere Kandidaten für die Kommunalwahl im Herbst: stellvertretende Bürgermeisterin Martina Förster-Teutenberg (SPD) und Amtsinhaber Jürgen Kleine-Frauns.
Zwei weitere Kandidaten für die Kommunalwahl im Herbst: stellvertretende Bürgermeisterin Martina Förster-Teutenberg (SPD) und Amtsinhaber Jürgen Kleine-Frauns. © Stadt Lünen