Vater Michael Pfeiler (53) und Tochter Lorena Ratzke (21) vor dem Impf-Mobil auf dem Rewe Parkplatz der Viktoriastraße in Lünen

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Andrang am Impf-Mobil bei Rewe: Motiv ist auch die Angst vor Konsequenzen

rnCorona-Impfung

Das Impf-Mobil des Kreises Unna stand am Freitag (13.8.) wieder auf dem Rewe-Parkplatz an der Viktoriastraße in Lünen. Wir haben Lüner gefragt, warum sie sich dort impfen lassen.

von Laura Borowski

Lünen

, 14.08.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war voll vor dem mobile Impfzentren des Kreises Unna am Freitagmittag (13.8.) auf dem Rewe-Parkplatz an der Viktoriastraße. Lüner hatten sich in einer langen Schlange angestellt und warteten auf den Piks. Für einige Männer und Frauen war es der erste Impftermin, für andere bereits der zweite. Die Motive, sich nun impfen zu lassen, sind unterschiedlich. Ein Grund war für viele: Schutz für sich selbst, die Mitbürger und die nahen Angehörigen.

Angst vor Konsequenzen

Hassan Agdoan (60) erzählte: „Ich war im Ausland und vorher hatte ich noch keine Zeit.“ Er habe die Impfung wichtig gefunden, aus Sorge vor den Einschränkungen von Nichtgeimpften.

Viele bekamen bereits die zweite Impfung am Impf-Mobil. „Es schien mir nun der richtige Zeitpunkt zu sein und ich mache es wegen meiner Eltern“, begründete beispielsweise der 38-jährige Sebastian Hörig seine Entscheidung. Auch Andreas Küpper ließt sich zum zweiten Mal impfen. „Ich denke, dass es notwendig ist. Ich habe Angst vor den Konsequenzen einer Infektion. Mit dem Impf-Mobil geht es schnell und unkompliziert“, sagte der 50-Jährige.

Sozialer Druck und Spritzenphobie

Deshalb sind heute auch Lorena Ratzke (21) und Michael Pfeiler (53) vor Ort. Für Vater und Tochter ist es die erste Impfung. „Das hier ist eine gute Alternative und es bot sich heute einfach so an“, sagte Michael Pfeiler. Seine Tochter Lorena habe ein Problem mit Nadeln, für sie biete die mobile Impfstelle eine entspanntere Atmosphäre als der Hausarzt. „Ich finde es hier einfacher als beim Arzt, wegen meiner Spritzenphobie. Das Umfeld ist hier angenehmer und man wartet einfach draußen“, befand Ratzke.

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Allgemein habe die Impfung für sie einen leicht bitteren Beigeschmack. Die 21-Jährige ergänzt: „Weil sich alle impfen lassen entsteht sofort der Druck, es auch zu tun. Denn wenn man es nicht sofort macht, steht man direkt als Impfgegner da - auch wenn man das gar nicht ist, sondern vielleicht andere Gründe hat, wie bei mir die Phobie.“ Deswegen gab es für sie und ihren Vater schnell den ersten Piks. „Auf die Herden-Immunität kann man sich auch nicht verlassen“, sagte Michael Pfeiler. Mit der Impfung wollen seine Tochter und er sich auf der sicheren Seite wissen.

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