Einige Lüner Persönlichkeiten sind im Jahr 2023 verstorben. Es waren Menschen, die durch ihr Wirken das Leben in der Stadt geprägt und mitgestaltet haben. Ein Rückblick der Erinnerung.
Ulrich Eilert
Der Tod des SPD-Ratsherrn Ulrich Eilert (58) hat viele Menschen und auch die Lüner Sozialdemokraten erschüttert. Eilert wurde durch eine schwere Krankheit am 25. März aus dem Leben gerissen. Seit 1985 gehörte er dem SPD-Ortsverein Lünen-Brambauer an, seit 1999 war er Mitglied der SPD-Ratsfraktion im Stadtrat. Der Schwerpunkt seiner politischen Arbeit war die Bildungs- und Schulpolitik sowie Kultur. Im Ortsverein und in der Fraktion wurde Uli Eilert auch für seinen unerschütterlichen Optimismus und seine lebensfrohe Art geschätzt.

Günter Unkrig
Lünen trauert 2023 um Günter Unkrig. Er galt als Mann mit großem Herzen und hat vielen Geflüchteten das Einleben in Lünen erleichtert. Unkrig zählt zu den Mitbegründern von Neuland, dem Verein, der ankommenden Flüchtlinge unterstützt. Später übernahm er den Vorsitz des Arbeitskreises Flüchtlinge. Günter Unkrig war als Prokurist bei der KHS GmbH tätig. Als er 2015 auch aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand ging, erreichte die Flüchtlingswelle Lünen. Auch Dank seines Engagements konnten 200 Geflüchtete Arbeit finden. Günter Unkrig hat am 1. Mai den Kampf gegen seine Muskelerkrankung verloren.

Bernd Kampmann
Nur 51 Jahre alt wurde Bernd Kampmann. Der Schalke-Fan war bei den Handballern des SuS Oberaden sowie beim VfB Lünen präsent. Jahrelang schreib er die Presseberichte für die Handballer. Beim VfB Lünen 08 war er als Kind aktiv und schaute sich gerne die Spiele an. Der gebürtige Lüner hat bei den Ruhr Nachrichten volontiert und schon vorher als freier Mitarbeiter der Sportredaktion über Erfolge, Aufstiege und Niederlagen berichtet. Er interessierte sich auch für die Geschichte seiner Heimatstadt. Mit dem Stadtarchiv hat er über „Ein Jahrhundert Lüner Geschichte von 1900 bis 1999“ geschrieben. Er starb am 12. Mai an seiner Herzerkrankung.

Wieland Althoff
Eine Lücke hat der Tod des in Niederaden aktiven Wieland Althoff hinterlassen. Er verstarb am 7. Juni nach schwerer Krankheit mit 61 Jahren. Wieland Althoff war im Schützenverein Niederaden aktiv, dessen Vorsitzender er von 2008 bis 2017 war. 43 Jahre lang gehörte Wieland Althoff der SPD an, von 2022 bis 2014 war er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Niederaden und im Vorstand des SPD-Stadtverbandes. Der gelernte Industriekaufmann arbeitete bei den Stadtwerken und engagierte sich 20 Jahre lang als Betriebsrat, davon 12 Jahre als Vorsitzender. Für seinen Stadtteil Niederaden setzte er sich auch als sachkundiger Bürger in verschiedenen politischen Ausschüssen ein.

Manfred Scholz
Vielen bleibt Manfred Scholz als unermüdlicher Kämpfer für den Erhalt der Natur in Erinnerung. Für sein Engagement auch als Gründer des Arbeitskreises für Umwelt und Heimat wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. 38 Jahre war Manfred Scholz dessen Vorsitzender, 2016 wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als Grundschullehrer hat er Generationen von Schülerinnen und Schülern geprägt und ihnen nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht, sondern auch die Liebe zur Natur. Am 13. Juni ist Manfred Scholz im Alter von 83 Jahren gestorben.

Rüdiger Haag
Sein plötzlicher Tod mit 62 Jahren hat in Lünen Betroffenheit und Trauer ausgelöst. Rüdiger Haag, von Beruf Kriminalhauptkommissar, hat Lünen als SPD-Ratsherr über viele Jahre politisch mitgestaltet. Er befasste sich vor allem mit Stadtplanung sowie Gewerbe- und Umweltpolitik. Seit 2014 leitete Rüdiger Haag den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, seit 2020 war er Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und -planung. Rüdiger Haag engagierte sich über 20 Jahre als stellvertretender Vorsitzender im SPD-Ortsverein Lünen-Stadt und war im SPD-Stadtverband vertreten. Auch für Geflüchtete setzte er sich ein. Er starb unerwartet am 20. Juni.

Josef Vogler
Trauer um Torwart und Taubenzüchter Josef Vogler. Er starb am 8. Juli mit 84 Jahren. Einen Namen machte sich Vogler beim Lüner SV. Sechs Jahre stand er im Tor und konnte mit den Fußballern zahlreiche Erfolge verbuchen. Vogler war Stammspieler, mit 35 beendete er seine Karriere und wurde Trainer. Er gründete den FC Garenfeld, coachte in Wandhofen, Westhofen und den VfL Schwerte. Neben dem Fußball war der Taubensport sein Hobby. In der Dortmunder Westfalenhalle wurde er für die zweitbeste Taube Deutschlands ausgezeichnet.

Helga Mendrina
Vielseitig engagiert war Helga Mendrina, die nach schwerer Krankheit am 14. Juli im Alter von 69 Jahren verstorben ist. Die ehemalige SPD-Ratsfrau kümmerte sich um ihr Wohnumfeld rund um die Münsterstraße in der Barbara- und in der Victoriasiedlung. Das Soziale war ihr immer wichtig. Elf Jahre lang setzte sich Helga Mendrina als Ratsfrau für die Stadtentwicklung in Lünen ein. Dabei befasste sie sich auch mit Themen wie Forensik und Gestaltung der Victoriabrache. 2020 hatte sie sich aus der Politik zurückgezogen.

Dr. Bernward Grothaus-Pinke
Der Lüner Onkologe, der in Lünen aufopfernd krebskranke Patienten behandelt hat, wurde nur 63 Jahre alt. Er verstarb unerwartet am 25. Juli. Viele Lüner kannten ihn als kompetenten und einfühlsamen Arzt. Er führte die einzige onkologische Praxis in Lünen. Zu Sprechstunde, Therapie sowie Vor-und Nachsorge gehört auch eine onkologische Tagesklinik dazu. Die Praxis an der Altstadtstraße ist auch weiterhin für die Patienten da. Das Spezialgebiet von Bernward Grothaus-Pinke war neben der Tumordiagnostik die ambulante Chemotherapie. Er war zudem Teil der Tumorkonferenzen am St. Marien Hospital.

Hans Horn
Viele Lüner waren mit Hans Horn unterwegs. Der Tod des Busunternehmers und Gründers des Reisedienstes Horn hat viele berührt. Er starb am 13. September im Alter von 89 Jahren. In viele Länder hat Hans Horn seine Busse gelenkt. Er brachte Sportler, kirchliche Gruppen, Jugendliche und Senioren sicher ans Ziel. Für die als legendär geltenden Freizeiten nach Pula transportierte er schon im Vorfeld Nahrungsmittel und Zelte. Sein Hobby waren Oldtimer. 1970 gründete er ein Reisebüro an der Graf-Adolf-Straße, 1994 ein zweites in Selm. Heute führen seine Söhne sein Lebenswerk fort: 1998 übergab Hans Horn den Omnibusbetrieb an Sohn Thomas, der das Unternehmen nach Brambauer verlegte. Sohn Joachim betreibt das DERPART-Reisebüro in Selm.

Thomas Großeit
Zehn Jahre lang prägte Thomas Großeit als Pastor das Leben in der katholischen Großgemeinde St. Marien. Am 2. November ist er völlig überraschend gestorben. Er wurde nur 58 Jahre alt. Zuletzt war seine Wirkungsstätte in Dülmen. Obwohl er gerne in Lünen geblieben wäre, wurde er 2021 versetzt. Großeit war für seine kurzen, aber prägnanten Predigten bekannt.

Heinrich Völkel
Lüner Sportler trauern um Heinrich Völkel, der am 19. November mit 80 Jahren gestorben ist. Völkel spielte für die Vereine SC Gahmen 24 und Preußen Horstmar 07. Er leitete die beliebten Freizeiten nach Pula. Als Jugendvorsitzender des Stadtsportverbands (SSV) organisierte er viele Feld- und Hallen-Stadtmeisterschaften. Auch als Jugendleiter und A-Jugend-Trainer beim VfB 08 war er Motor für Turniere und Fahrten.
