Das Lüner Ehepaar Weiß genoss die Zeit auf Fehmarn. Die Fahrt hin und zurück erfolgte mit dem 9-Euro-Ticket.

Das Lüner Ehepaar Weiß genoss die Zeit auf Fehmarn. Die Fahrt hin und zurück erfolgte mit dem 9-Euro-Ticket. © Melanie Weiß

9-Euro-Ticket - Lünerin zieht erste Bilanz: „Ohne Stress und günstig“

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Für neun Euro mit Bus und Bahn nach Fehmarn oder zur Arbeit. Das klappt gut - solange kein Zeitdruck herrscht. Zwei Nutzerinnen berichten von ihren Erfahrungen aus dem ersten Monat.

Lünen, Selm

, 11.07.2022, 18:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit etwas über einem Monat gibt es jetzt das 9-Euro-Ticket. Die Lünerin Melanie Weiß erzählt im Gespräch mit der Redaktion, wie sie dazu kam, das Ticket zu nutzen und wohin es sie und ihre Familie geführt hat.

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„Mein Mann kam letzten Monat auf die tolle Idee, spontan nach Fehmarn zu fahren. Die Wettervorhersage war gut, das Ticket günstig. Günstiger würde man ja nicht dorthin und zurück kommen“, sagt Melanie Weiß. Kurzfristig kauften sie sich die 9-Euro-Tickets online über die DB Navigations App. Damit sind sie zwei von bundesweit rund 21 Millionen Menschen, die bis zum 30. Juni die Sonderfahrkarte erwarben. Das meldete der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

VKI zufrieden mit hohem Ticket-Verkauf

Auch der Verkehrsverbund Kreis Unna (VKU) ist zufrieden mit der Bilanz für den ersten Monat, in dem das Ticket genutzt werden konnte. „Wir freuen uns natürlich vor allem über die verhältnismäßig hohe Zahl an Tickets, die in der fahrtwind-App gekauft werden“, sagt Manuela Schulz vom Verkehrsmanagement der VKU.

Bis einschließlich 30. Juni wurden über den VKU 30.114 Tickets verkauft. 9,8 Prozent davon in der App. Bislang habe es darüber hinaus auch kaum Probleme bei den Kontrollen gegeben. „Der Preis ist einfach unschlagbar günstig - da lohnt sich das Schwarzfahren schlicht nicht“, so die Verkehrsmanagerin.

Gut gelaunte Menschen

An einem Samstag im Juni stieg das Ehepaar Weiß dann in Lünen in einen Zug. Vier Mal mussten die beiden bis Fehmarn umsteigen. „Ja, auf gewissen Strecken wie Osnabrück nach Bremen war es so voll das man stehen musste“, berichtet Melanie Weiß. „Aber alle Menschen, die wir sahen und trafen, waren gut gelaunt.“ Nach neun Stunden hatten sie ihr Ziel erreicht.

Eine VKU-Mitarbeiterin zeigt ein 9-Euro-Ticket. Die Aktion läuft noch bis 31. August. Pro Monat kostet das Ticket neun Euro.

Eine VKU-Mitarbeiterin zeigt ein 9-Euro-Ticket. Die Aktion läuft noch bis 31. August. Pro Monat kostet das Ticket neun Euro. © VKU

„Wir haben liebe Freunde dort wohnen, die uns dann am Bahnhof abgeholt haben. Zwei Nächte blieben wir dort und haben die Zeit genossen.“ Auf der Rückfahrt musste das Ehepaar sogar fünf Mal umsteigen. „Aber auch zurück war es, trotz dass es voll war, angenehm“, so die Urlauberin. „Ich würde es immer wieder machen, besonders mit meinem Lieblingsmenschen.“

Nahverkehr ist ausbaufähig

Und auch ein zweites Mal in Juni hat Melanie Weiß ihr Schnäppchen-Ticket genutzt: Gemeinsam mit ihrem Sohn für einen Tagesausflug nach Köln. „Auch diese Idee fand ich gut. Morgens losgefahren und einen schönen Tag verbringen. Nachmittags wieder zurück. Ohne Stress und günstig“, so ihre Bilanz.

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Auch unsere Reporterin Kristina Gerstenmaier hat so ihre Erfahrungen mit dem günstigen Ticket gemacht. „Seit ich es vor gut sechs Wochen erworben habe, versuche ich, das Autofahren zu vermeiden: Aus Kosten- und Umweltgründen“, erklärt sie ihre Motivation in der Redaktion. „Ich pendele also zur Zeit auch mit den Öffentlichen von Witten über Dortmund nach Lünen. Am unzuverlässigsten ist dabei die S1. Mehrfach fiel sie zum Beispiel in den vergangenen Wochen wegen ‚kurzfristiger Erkrankung eines Mitarbeiters‘ aus oder fuhr (ohne Vorankündigung) bestimmte Haltestellen (meine) nicht an. Der öffentliche Nahverkehr ist klar ausbaufähig - aber nicht erst seitdem es das 9-Euro-Ticket gibt.“