50 Euro auf dem Weihnachtsmarkt Lünen Was kann eine Familie davon kaufen?

50 Euro auf dem Weihnachtsmarkt Lünen: Was kann eine Familie davon kaufen?
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Für viele Familien aus Lünen gehört ein Besuch des heimischen Weihnachtsmarktes in der Sternengasse in der Adventszeit dazu. So auch für Familie Müller. Jedes Jahr geht es für Mama Meike, Papa Sven, den sechsjährigen Lasse und seinem einjährigen Bruder Ole in die Lüner Innenstadt. Manchmal ist es nur ein kurzer Abstecher mit den Kindern am Nachmittag, manchmal ein Halt an den Buden während des Weihnachtseinkaufes. „Am 23. Dezember gehen wir immer mit unseren Eltern auf den Markt. Wir schließen den Markt quasi am letzten Öffnungstag ab“, sagt Meike Müller scherzhaft.

Doch ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern geht ganz schön ins Geld. Immerhin soll etwas gegessen werden und auch ein heißes Getränk darf nicht fehlen – ebenso wie etwas Süßes zum Abschluss. Doch wie viel Essen und Trinken gibt es in Lünen für 50 Euro? Wir haben es getestet.

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Ein Glühwein und ein heißer Kakao dürfen auf keinen Fall fehlen. © Laura Sobczyk

Süß, herzhaft, süß

Gleich der erste Stand nach der Lippebrücke hat es Lasse angetan. An der Bude von Birgit Unger will er Lollies. Vier Stück gibt es hier für 2 Euro. Allein behält er die aber nicht – auch sein Papa bekommt einen. Damit reduziert sich das Budget von 50 auf 48 Euro. Weitergehen soll es mit etwas Herzhaften, Familie Müller sucht eine Bratwurstbude. Die am Pavillon, inmitten der Sternengasse, soll es sein. „Da essen wir immer, die grillen noch auf Holzkohle und das Fleisch kommt aus der Region“, weiß Meike Müller. Die Auswahl am Stand ist groß und so wie die Besucher es erwarten. Es gibt unter anderem Bratwurst, Krakauer und Currywurst.

Lasse übernimmt die Bestellung und verlangt dreimal Currywurst mit Brötchen für je 4,50 Euro. Ole bekommt seine Bratwurst ohne die würzige Soße. Insgesamt werden 17,50 Euro fällig. „Das ist schon teuer“, kommentiert Meike Müller. Gelohnt hat sich das Geld auf jeden Fall, der Geschmack überzeugt. Auch Ole lässt sich seine Bratwurst genüsslich schmecken. „Er ist jetzt schon ein guter Esser“, sagt sein Papa und gibt dem Einjährigen immer wieder etwas Currysoße, damit Ole sein Brötchen darin dippen kann.

Nach der herzhaften Wurst steuert Lasse direkt den nächsten Stand an. Denn er möchte einen heißen Kakao mit Sahne. Für die Eltern gibt es jeweils einen Glühwein. Für eine Tasse werden 3,50 Euro fällig – ein guter Preis, wie Meike Müller findet. Anders sieht es bei ausgefalleneren Getränken wie heißem Aperol aus, die sind ihr zu teuer. Meist gibt es diese Varianten nicht unter 5 Euro. Der Kakao fällt ebenfalls mit 3,50 Euro ins Gewicht. So bleiben von den 50 Euro noch 30 Euro übrig. Und die sollen nun für den Nachtisch ausgegeben werden.

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Der sechsjährige Lasse macht den Test: Die Currywurst kommt geschmacklich gut an. © Laura Sobczyk

Crêpes mit Käse beliebt

Ganz hoch im Kurs stehen bei Familie Müller Crêpes. Lasse wusste schon zu Beginn des Weihnachtsmarktbesuches, dass er einen der französischen Pfannkuchen essen will. Nutella soll darauf, ganz besonders viel. Darauf macht er auch die Verkäuferin am Stand aufmerksam, sie öffnet für ihn extra ein neues Glas. 4,50 Euro kostet der Crêpe, denselben Preis hat auch der Pfannkuchen für Sven Müller, der seinen mit Kinderschokolade belegen lässt. Beide Sorten gehören zu den Klassikern. Die Lüner mögen es aber auch ausgefallen und herzhaft auf ihrem Pfannkuchen, weiß die Crêpe-Bäckerin. Besonders Käse sei bei ihren Kunden beliebt.

Meike Müller will für ihren süßen Abschluss lieber Schokofrüchte und gebrannte Mandeln. Sie entscheidet sich für die Erdbeeren mit dunkler Schokolade, die mit 6 Euro für Meike Müllers Geschmack zu teuer sind, die sie sich aber gönnen möchte, zusätzlich entscheidet sie sich noch für 100 Gramm gebrannte Mandeln. Diese kosten 4 Euro.

Süßigkeiten
Schokoerdbeeren und gebrannte Mandeln sind ein Muss – auch wenn der Preis happig ist. © Laura Sobczyk

Positives Fazit

Am Ende des Besuchs auf dem Weihnachtsmarkt bleibt genau 1 Euro übrig. Doch welches Fazit zieht die Familie? „Es ist schon alles sehr teuer geworden, besonders wir als Familie mit mehreren Leuten merken das“, sagt Meike Müller. Und dennoch will sie den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt genießen und sich die ein oder andere Kleinigkeit gönnen. So dürfen es dann auch mal die Erdbeeren sein, die ihr sehr gut schmecken. „Wenn wir privat auf den Weihnachtsmarkt gehen, würden wir vielleicht schauen, nicht mehr als 30 Euro auszugeben“, sagt die zweifache Mutter. Immerhin will sie den Weihnachtsmarkt während der Adventszeit mehrfach besuchen.

Grundsätzlich ist Familie Müller gern in der Lüner Sternengasse. Denn der Markt habe eine gute Größe und sei nicht so überlaufen wie in Dortmund oder Münster. Das sei vor allem mit dem Kinderwagen, in dem der einjährige Ole sitzt, sehr praktisch. Auch die Auswahl der Buden kommt bei der Familie grundsätzlich gut an. „Schön wären aber noch ein paar mehr Stände mit hochwertigem Handwerk und Maronen. Die gibt es nicht, gehören für mich aber zum Weihnachtsmarkt dazu“, so Meike Müller.