Der Beschluss steht: Für die rund 10.000 Schülerinnen und Schüler an den Berufskollegs und Förderschulen des Kreises Unna wird es ab Herbst das Deutschlandticket zu Sonderkonditionen geben.
Der Kreisausschuss hat am Montag (24. Juli) einer entsprechenden Vorlage zugestimmt und damit den Weg freigemacht, wie die Kreisverwaltung am Dienstag mitteilte.
Höchstens 29 Euro werden für das deutschlandweit gültige Ticket fällig. Dieser Preis gilt laut Kreis für Schülerinnen und Schüler, die keinen Anspruch auf Erstattung der Fahrtkosten durch den Schulträger haben.
Nutzung wie das Deutschlandticket
Für Anspruchsberechtigte bleibe preislich alles beim Alten: Sie zahlen abgestuft zwölf oder sechs Euro, in manchen Fällen auch gar nichts. Nutzungseinschränkungen gegenüber dem „normalen“ Deutschlandticket werde es nicht geben.
Für Landrat Mario Löhr, der die Beschlussvorlage auf die Tagesordnung einer Dringlichkeitssitzung des Kreisausschusses am Montag gesetzt hatte, ist das ein wichtiger Schritt.
„Mehr Kindern und Jugendlichen früh ein bezahlbares Angebot für den Nahverkehr zu machen, hat vielleicht auch den Effekt, dass sie es später nicht so eilig mit dem ersten eigenen Auto haben oder es weniger nutzen“, wird Löhr zitiert. „Dazu gehört aber auch, dass wir uns im Angebot verbessern. Das Gesamtpaket muss stimmen“, unterstrich der Landrat. Deshalb erarbeite der Kreis Unna parallel einen neuen Nahverkehrsplan.
Für den Kreis selbst entstehen nach eigenen Angaben keine Mehraufwendungen, weil das Land alle Kosten übernehme, die über die bisherige Zuschusssumme hinausgehen. Den Beschluss im Kreisausschuss sieht Landrat Löhr als wichtiges Signal auch an die Städte und Gemeinden, die das Deutschlandticket für die Schulen in ihrer eigenen Trägerschaft in den kommenden Ratssitzungen beschließen müssten.
Kreis Unna und VKU streben 1. Oktober 2023 an
Der Landrat zeigt sich zuversichtlich: „Wir sind da in guten Gesprächen mit den Städten und Gemeinden.“ Während der Sommerferien hatten Kreis, Städte und Gemeinden einen intensiven Austausch zur Umsetzung an allen Schulen im Kreis Unna. Bei den Städten und Gemeinden liegt die Schulträgerschaft aller anderen Schulformen, also für Gymnasien, Gesamtschulen, Real-, Haupt- und Grundschulen.
Nachdem die Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Deutschlandticket an Schulen durch das Land zunächst auf sich warten gelassen habe, so die weitere Pressemitteilung, habe der Kreis Unna mit dem Eilbeschluss sicherstellen wollen, dass für die Schulen in seiner Trägerschaft das Deutschlandticket schnellstmöglich verfügbar ist.
Landrat Löhr habe sich, so heißt es weiter, den Beginn des neuen Schuljahres gewünscht. Für diese pünktliche Umsetzung reichten die verbleibenden zwei Wochen der Sommerferien aber nicht mehr aus. Der Kreis Unna und sein Verkehrsunternehmen VKU setzten nun den 1. Oktober als Zielmarke für das Ausrollen des neuen Tickets.