
Das 100-jährige Bestehen der Kolpingsfamilie Lünen-Horstmar/ Niederaden möchte die Vorsitzende Monika Rolfes am Sonntag (12. Juni) gemeinsam mit ihrer Gruppe feiern. © Mahad Theurer
100 Jahre Gemeinschaft: Kolpingsfamilie Horstmar/Niederaden feiert
Jubiläumsjahr
1922 gegründet feiert die Kolpingsfamilie Horstmar/Niederaden ihr 100-jähriges Bestehen. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause sind die Mitglieder froh die Feierlichkeiten gemeinsam zu begehen.
Adolph Kolping war erst Schuster und dann Priester. Zeit seines Amtes ab 1845 hat er sich für die Belange der Handwerksgesellen eingesetzt. In den Kolpinghäusern und -werken konnten die wandernden Handwerker in Gemeinschaft leben, sich versorgen und sich in religiösen wie kulturellen Fragen weiterbilden.
Seit 100 Jahren gibt es Die Kolpingsfamilie Horstmar/Niederaden an der Preußenstraße in Lünen Horstmar nun, das wird am Sonntag (12. Juni) gefeiert. Los geht es um 10 Uhr mit einem Festgottesdienste in der Kirchengemeinde Herz-Mariä. Auch im Jahr 2022 wollen die Mitglieder die Werte und Überlegungen ihres Gründervaters Adolph Kolping hochhalten.

Ein Bild von Kolpingmitgliedern anlässlich des 50. Jubiläums der Gruppe in Horstmar/Niederaden. © Archiv Kolping / Horst Riehl
„Im Zentrum steht die Gemeinschaft“, sagt Monika Rolfes Vorsitzende der Kolpingsfamilie Horstmar/Niederaden. Regelmäßig mindestens einmal im Monat trifft sich die Kolpingsfamilie im Pfarrheim an der Ebertstraße, um sich auszutauschen, sich zu bilden oder gemeinsame Veranstaltungen zu organisieren. Diese Gemeinschaft konnte natürlich während der Corona-Hochphase nicht ausgelebt werden. Umso glücklicher sind die Mitglieder, dass sie sich nun wieder treffen können und ihr 100-jähriges Jubiläum gemeinsam begehen können.
Gute Vernetzung in den Stadtteilen
In beiden Stadtteilen des Lüner Südwestens ist die Gruppe gut vernetzt. „Ich habe zum Beispiel neulich einen mir bekannten Naturfotographen getroffen und ihn einfach gefragt, ob er Lust hat einen Vortrag bei uns zu halten, er hat dann über das große Insektensterben referiert“, erzählt Monika Rolfes. Vor allem in der angrenzenden katholischen Herz-Mariä engagieren sich viele der Mitglieder. „Der katholische Ursprung ist uns gar nicht so wichtig“, sagt die Anästesieschwester, die den Vorsitz der Gruppe ehrenamtlich innehat. „Wir haben bei uns auch evangelische Mitglieder.“

Im Zuge einer Informationsreihe zum Thema Weltreligionen besuchte die Gruppe die Selimiye-Moschee in Lünen, um sich zu informieren. © Archiv Kolping / Horst Riehl
Entstanden ist die Kolpingsfamilie in Horstmar/Niederaden vor 100 Jahren mit dem Bau der katholischen Kirche in Horstmar. Mit Wiederaufnahme des Betriebs der Zeche Preußen II in Lünen Gahmen-Horstmar kamen auch wieder katholische Arbeiter in die Gegend. 1920 wurde in Horstmar eine Notkirche gebaut, um den zugezogenen Katholiken eine religiöse Heimat zu bieten. Die Kolpingsfamilie war eine von mehreren Gruppen, deren Mittelpunkt die neuentstandene Kirchengemeinde Herz-Mariä an der Preußenstraße darstellte. Als Gesellenverein Horstmar wurde die Gruppe gegründet. Ursprünglich umfasste sie eine Deutsche Jugendkraft (DJK), eine Theaterabteilung, einen Mandolinenabteilung, eine Wandergruppe und einen Trommlerkorps.

Das Bild zeigt eines der ältesten erhaltenen Dokumente der Kolpingsfamilie Lünen-Horstmar/Niederaden, eine Mitgliedkarte der Wandergruppe. © Archiv Kolping - Horst Riehl
Um das 100-jährige Bestehen der Gruppe zu feiern, kommen am Sonntag die Mitglieder der Kolpingsfamilie Horstmar/Niederaden, aber auch geladene Gäste aus ganz Deutschland. So wird Dr. Markus Demele der Generalsekretär von Kolping-International erwartet, der das Engagement der Gruppe im Zuge eines Entwicklungshilfeprojekts in Uganda loben möchte.
Zeitplan für 100-Jähriges Jubiläum
- Ab 11 Uhr beginnen die Hauptfeierlichkeiten mit dem Empfang im Pfarrheim an der Ebertstraße.
- Ab 11:45 Uhr folgt dann das Mittagsessen.
- Ab 12:45 Uhr werden Grußwörter der Anwesenden gesprochen.
- Ab 15:00 Uhr werden die neuen Ehrenmitglieder gekürt.
- Ab 15:45 Uhr folgt ein abschließendes Caffeetrinken.
Mahad Theurer, geboren 1989 in Witten, ist studierter Musikjournalist, davon abgesehen ist er stark sportbegeistert und wohnt als Schalke-Fan manchmal einfach in der falschen Stadt. Aber Ruhrgebietscharme, den es zu beschreiben gilt, haben Dortmund und Umgebung auch reichlich.
