Christmas-Party mit „Birdie“ Viele Fotos von Konzert und Feier in Lünen

Christmas-Party mit „Birdie“: Mut für Titel außerhalb des Mainstreams
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Mitgezählt hat keiner. Aber es könnte am vergangenen Samstag (21. Dezember), wie immer am Vorabend des vierten Advents, etwa die dreißigste Christmas-Party mit „Birdie“ gewesen sein. Wie immer bei dieser Traditionsveranstaltung schlugen die Stimmungswellen im prall gefüllten Hansesaal in Lünen hoch. So gab es Partystimmung pur, und das, typisch für Birdie-Abende, auf hohem Niveau – weit entfernt von der Ebene der recht primitiven Mallorca-Partys.

Das Erfolgsrezept ist vielschichtig. Zum einen ist es die Weiterentwicklung des musikalischen Angebots, die Abkehr von der reinen Oldie-Party, die Erweiterung des Musikprogramms mit Mut für Titel außerhalb des Mainstreams, aber alles arrangiert im typisch vertrauten Birdie-Sound. Im Laufe der Jahre erlebte die Band auch eine Verjüngung. Von den ursprünglichen Mitgliedern sind nur noch Frontmann, Sänger und Gitarrist Uwe Wortmann und Schlagzeuger Michael Horn dabei. Sängerin und Entertainerin Sabine Hoell kam 2008 dazu, Björn Stegt als Keyborder und Ivo Kassel als Bassist lösten die ausgeschiedenen Gründungsmitglieder ab. Und das Publikum? Wer am Samstag einen Blick in die Runde warf und sich mit den Gästen unterhielt, konnte feststellen, dass die Generation 50+ bis hin zu den Baby-Boomern von 60 und mehr dominierte.

Geschätzt zur Generation 45 plus minus und damit zu den Jüngeren gehörten Sabine, Sonja, Heike und Biggi, die aus Dortmund kamen und sich bereits kurz nach 19 Uhr einen Stehtisch reserviert hatten. Die letzteren beiden hatten vor ein paar Jahren Birdie entdeckt und waren von da an regelmäßige Gäste. Sie hatten damit ihre Freundinnen neugierig gemacht. Alle waren gespannt auf die Musik, freuten sich aber auch auf die zu erwartende Partystimmung und die Vorband.

Das war in diesem Jahr die Gruppe „Blurred Foresight“, eine Band, in der die Söhne von Schlagzeuger Michael Horn mitwirken und die mit hartem Rock á la „Black Sabbat“ die Einheizerfunktion übernahmen, ohne sich auf ein bestimmtes Genre festzulegen. Gegen 21.30 Uhr legten dann die „Famous Five“ von Birdie los. Sie begannen mit Coldplay, erinnerten an den „Summer of 69“ und bauten Überlebensmut mit „I will survive“ auf. Das erste, vierzehn Titel umfassende Set, endete mit einem unter die Haut gehenden „Another brick in the Wall“, der manche Gäste an die eigene Schulzeit erinnerte und dem ein oder anderen eine Gänsehaut auf den Rücken jagte. Hatte doch Roger Waters dieses Lied einem seiner grausamsten Lehrer gewidmet.

Nach der Pause ging es weiter mit „My Life“ von Bon Jovi, einem eindrucksvollen Queen-Medley, das Freddy Mercury sicher auch gefallen hätte, einer Prise Psychedelic und Narcotic mit Laser-Lichtshow. Volle Bühnenpräsenz zeigten wieder Sabine Hoell und Uwe Wortmann, aber auch Michael Horn und Björn Stegt hatten mit Showeinlagen und Solopartien Gelegenheit, ihr Können zu zeigen, während Bassist Kassel ruhig und ausgeglichen nahezu jedes Stück begleitete. Und das Publikum? Von Anfang bis zum Ende war die Tanzfläche bis hin zum Bühnenrand prall gefüllt, die Gäste sangen gut gelaunt und textsicher mit und die Arme gingen immer wieder in die Höhe, ohne dass es einer Aufforderung bedurfte. Birdie ist eben ein Party-Garant, und daran wird sich wohl auch im nächsten Jahr nichts ändern, wenn die Gruppe wieder zur traditionellen Christmas-Party einlädt.