Yassine Najih legt sein Amt beim SV Stockum nieder Entscheidung steht schon länger fest

Yassine Najih legt sein Amt beim SV Stockum nieder: Entscheidung steht schon länger fest
Lesezeit

Über Jahre war Yassine Najih so etwas wie „Mister SV Stockum“. Auch in schwierigen Zeiten hatte er dem Fußball-B-Ligisten immer die Treue gehalten und war die prägende Person in der Stockumer Fußballabteilung. Seit Montagabend bekleidet er aber offiziell kein Amt mehr im Verein.

Die Entscheidung stand für den nun ehemaligen Geschäftsführer schon länger fest. „Ich habe dem Verein Ende letzten Jahres schon mitgeteilt, dass ich mein Amt abgeben möchte“, berichtet Najih. Ab dem 1. Januar hatte so bereits Thorsten Paschen vorerst die Geschäftsführung übernommen.

Die Gründe für Najihs Abschied haben nichts mit dem SV Stockum selbst zu tun. „Mit Familie und Arbeit war mir das alles zu viel“, berichtet er. „Der SV Stockum war in den letzten Jahren ein Full-Time-Job. Da musste ich Prioritäten setzen.“

Besonders seine Kinder sind Grund für den Abschied. „Ich habe Zwillinge, die sind jetzt 1,5 Jahre alt“, berichtet Yassine Najih. „Die hatten in den letzten Jahren nicht so viel von ihrem Papa, weil der immer zwischen Arbeit und Stockum gependelt ist. Jetzt sind die aber in einem Alter, in dem sie noch mehr mitbekommen. Da will ich mehr Zeit mit ihnen haben.“

In der Saison 2011/12 war Yassine Najih nach Stockum gekommen – damals noch als Spieler. Seitdem hat er nun bereits diverse Ämter im Verein bekleidet − vom Trainer über den Sportlicher Leiter bis hin zum Geschäftsführer. Letzteres hatte er nun bereits einige Jahre übernommen.

„Ich wurde damals ein bisschen in das Amt reingeschmissen“, sagt Najih. Wann genau das war, erinnert er sich nicht mehr. „Mein Ziel war immer, ein bisschen der Kontakt zwischen Verein und Mannschaft zu sein, und beides enger zusammenzuführen. Ich glaube, das hat ganz gut funktioniert.“

In den vergangenen Jahren erlebte Yassine Najih aber auch schwierige Zeiten beim SVS. Der Verein war von internen Querelen und einer sportlichen Talfahrt geprägt, die im vergangenen Sommer mit dem Abstieg in die Kreisliga B endete. Erst seit dem Neustart dort und der Verpflichtung von Leonardo Amoresano als Trainer geht es beim SVS wieder ruhiger zu.

Yassine Najih und Leonardo Amoresano klatschen sich ab.
Erst seit der Zusammenarbeit mit Leonardo Amresano (in Grün) geht es für Yassine Najih und den SV Stockum wieder bergauf. © Schürmann

„Ich habe immer versucht, die Fahne in Stockum hochzuhalten“, sagt Yassine Najih. „Leo macht das jetzt auch sehr gut und bekommt auch Unterstützung – zum Beispiel von Mo Amer, Andreas Heitbaum und Thorsten Paschen. Der Verein ist auf einem guten Weg.“

Paschen war es auch, der das Amt des Geschäftsführers in Stockum bereits seit Jahresbeginn kommissarisch übernommen hatte. Zuvor war er Jugendvorsitzender in der Fußballabteilung. „Er wollte sich das erstmal angucken“, berichtet Yassine Najih. „Ich habe ihm dann ein paar Sachen gezeigt, einiges konnte er eh schon.“

Am vergangenen Montag gab es beim SVS dann die Jahreshauptversammlung der Fußballabteilung. Und da wurde es dann auch amtlich: Thorsten Paschen wurde zum neuen Geschäftsführer des SV Stockum Fußball gewählt. Yassine Najih scheidet damit aus dem Vorstand aus.

So ganz wird er dem SV Stockum aber nicht den Rücken kehren. „Es war auch der Wunsch von Thorsten, dass er mich anrufen kann, wenn was ist“, erzählt Yassine Najih. „Natürlich habe ich dem zugestimmt und stehe immer zur Verfügung, wenn Hilfe gebraucht wird.“

Yassine Najih
Ursprünglich war Yassine Najih als Spieler zum SV Stockum gewechselt. © Greis

Insgesamt schaut Yassine Najih auf eine schöne Zeit in Stockum zurück. „Ich hatte eine sehr, sehr schöne Zeit“, sagt er. „Außerdem habe ich ganz tolle Menschen kennengelernt. Da werde ich auf jeden Fall den Kontakt halten. So ganz ist man ja nie weg.“

Auch im Verein bedauert man den Abschied von Yassine Najih. „Es ist sehr schade, dass er geht. Er war ein Teil von uns und wird es auch immer bleiben“, sagt Mohammed Amer, Vorsitzender des SV Stockum. „Wir werden Yassine sehr vermissen. Ich kann aber die Gründe nachvollziehen. Bei uns ist er immer willkommen.“ Mit einem Lachen fügt Amer an: „Gerne auch mit seinen Zwillingen, den beiden Stockumer Nachwuchsspielern.“

Dass er sich auch mal beim SVS blicken lassen wird, kann auch Yassine Najih bestätigen. „Ich wurde schon von mehreren gefragt, wann ich meine Kinder bei den Mini-Kickern anmelde“, sagt er und lacht. „Erstmal werde ich aber so mal zum Platz kommen – dann halt mit Kinderwagen.“

Sechs-Spiele-Sperre nach umstrittener Roten Karte: „Für ihn ist die Saison quasi gelaufen“

Miles Gottschlich lässt seine Zukunft offen: „Noch ein Jahr Kreisliga B wollte ich nicht“

Annika Vogel mischt weiter vorne mit: Herbernerin profitiert von Eintracht Wernes Pause