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WSC-Angreifer mit Tränen nach dem Spiel: „Ich verlasse meine zweite Heimat“
Fußball
Der Fußball-Landesligist Werner SC hat am Freitagabend nicht nur den Derbysieg gefeiert. Ein Werner Urgestein feierte sein Abschiedsspiel. Es wurde emotional nach dem Spiel.
Daniel Durkalic begann das Fußballspielen als E-Jugendlicher im Jahr 1995 beim SSV Werne. Damals noch unter einem gewissen Thomas Overmann als Trainer (heute Vorsitzender Werner SC). Knapp 26 Jahre später verlässt er die Fußballbühne.
Der Zeitpunkt dafür hätte für ihn nicht besser gewählt sein können. In seinem letzten Spiel gewann er mit seiner Mannschaft im Derby gegen den SV Herbern. Nach dem Spiel verdrückte der WSC-Angreifer ein paar Tränen. Durkalic konnte seine Gedanken nach dem Spiel noch nicht in Worte fassen: „Mir geht gerade alles und auch gar nichts durch den Kopf.“
Dann ordnete er sich: „Ich habe hier sehr viel Zeit verbracht. Fußball war immer mein Hobby. Mein ganzes Leben spiele ich diesen Sport. Ich habe den Jungs vor sieben Wochen gesagt, dass ich hier als Derbysieger und Tabellenführer abtrete. Das konnten wir einhalten.“
Durkalic verabschiedete sich im Derby: „Spiele gegen Herbern sind immer einzigartig und die Kulisse war super. Herbern hat heute nur mit langen Bällen operiert, was für sie unüblich ist. Sie sind im Moment wie ein angeschlagener Boxer. Die haben viele Verletzte und ein schweres Auftaktprogramm. Ich wünsche ihnen, dass sie wieder in die Spur finden“, so Durkalic.
Der Angreifer wird sein Team vermissen. „Das sind super Jungs. Ich wünsche der Mannschaft auch alles Gute. Ich werde in Zukunft auch zum Platz kommen und sie von der Seite unterstützen. Das ist halt meine zweite Familie. Es hat Spaß gemacht.“
Für seinen Abschied hatte Durkalic nach dem Spiel erst einmal nichts Besonderes geplant: „Ich werde heute Abend nichts machen, weil ich eine Umschulung mache und morgen früh raus muss.“
So ganz ohne Feier verabschiedet er sich aber nicht: „Am Samstag fahren wir mit dem Team nach Oelde in die Potts-Brauerei. Da wird es dann das ein oder andere Landbier geben und dann gucken wir Mal, wie der Tag verläuft.“ Ob es ein Abschied für immer sein wird? „Sag niemals nie, ist meine Devise. Vielleicht juckt es im nächsten Jahr wieder. Man muss auch die Zeit beachten, wie das alles mit den privaten Verpflichtungen vereinbar ist. Außerdem muss ich dann auch noch schauen, ob ich überhaupt wieder fit werde“, erklärte er mit einem Lächeln. Fest steht für ihn: „Ich werde die Jungs und das gesamte Umfeld vermissen. Meine zweite Heimat, meine zweite Familie.“