Widersprüchliche Aussagen nach umstrittener Roten Karte „Für mich ist das hanebüchen“

Von Fabio Desiderio
Widersprüchliche Aussagen nach umstrittener Roten Karte für SV Stockum
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So hatten sich die Stockumer B-Kreisligisten ihren Fußballsonntag sicher nicht vorgestellt. Statt drei Punkten hatte der SVS eine Rote Karte mit fadem Beigeschmack im Gepäck nach dem Spiel beim Wiescherhöfen II.

Hitzige Diskussionen fanden beim Kreisligakick vor allem nach der Halbzeit statt, als der Stockumer Musa Altindal mit Wiescherhöfens Kapitän und Torwart Niko Brne zusammenprallte. Statt dem Torjubel war den Stockumern das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Altindal bekam die Rote Karte zu sehen.

„Schiri hat das Spiel zerstört“

„Der Schiri hat das ganze Spiel zerstört“, regt sich SVS-Trainer Leonardo Amoresano auf und zweifelt die Richtigkeit der Roten Karte an: „Beide Spieler sind in den Luftzweikampf gegangen und wollten zum Ball, beim Aufprall sind die beiden aneinandergeraten, dann hat der Torwart geschrien. Wir machen im Anschluss das 3:1.“

Auf die Frage, ob sein Schützling den Torwart überhaupt getroffen hätte, sagt Amoresano Folgendes: „Er hat ihn gar nicht getroffen und wenn dann sicher nicht am Kopf. Der Torwart hatte keinen Abdruck, kein Anzeichen, dass er getroffen wurde und stand plötzlich nach einigen Sekunden wieder. Das ist doch merkwürdig.“

Für Amoresano ist die Entscheidung des Schiedsrichters zweifelhaft. Altindal selbst durchlebe eine Art Déjà-vu, so sein Trainer. Denn der Stockumer Spieler sah in der Hinrunde bereits schon einmal eine vermeintlich falsche Rote. Damals soll er einen Gegenspieler getreten haben. „Ein anderer Spieler von uns hat den Gegner getreten, Musa Altindal hat die Rote abbekommen. Jetzt trifft es ihn wieder. Das ist ärgerlich.“

Falls das Sportgericht nun die Rotsperre für richtig erachtet und durchsetzt, ist die Saison für den Stockumer aller Voraussicht nach gelaufen. „Falls es so kommt, können wir Musa zum Glück gut ersetzen. Für den Jungen ist das trotzdem sehr ärgerlich. Wir haben aber bereits eine Stellungnahme abgegeben“, so Amoresano.

Wiescherhöfen widerspricht

Wiescherhöfens Aussagen zu den Geschehnissen rund um die Rote Karte widersprechen allerdings denen der Stockumer. Wiescherhöfens Coach Tobias Harbach äußert sich wie folgt: „Beim Luftzweikampf trifft der Spieler beim Aufkommen den Torwart am Ohr. Brne hat direkt laut aufgeschrien und auf seine Schmerzen aufmerksam gemacht.“

Die Aussage, dass Brne keinerlei Anzeichen eines Treffers aufzeige, kontert der Wiescherhöfener Trainer direkt: „Man muss ja nicht direkt eine Platzwunde davontragen, unser Torwart hatte ein rotes Ohr, ich war schließlich direkt bei ihm. Der Stockumer Coach kann das von außen gar nicht gesehen haben. Für mich ist das alles hanebüchen“, so Harbach weiter.

Für Harbach war es allerdings keine absichtliche Aktion von Altindal gewesen: „Wir haben direkt nach dem Spiel geredet und uns ausgetauscht. Er hat uns versichert, dass es keine Absicht war, und das glaube ich ihm. Ich war selbst verwundert, dass der Schiri dafür Rot gezeigt hat. Aber es ist alles geklärt, für uns ist alles gut“, schließt Harbach ab.

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