Westfalia Wethmar muss nächste Woche Sonntag umplanen: Statt einem Freundschaftsspiel gegen den VfB Lünen steht der Fußball-A-Ligist in der zweiten Runde des Kreispokals Unna-Hamm. Gegen Eintracht Werne gab es einen 3:1-Sieg. Dieser war am Ende hart umkämpft.
Kreispokal
Eintracht Werne – Westfalia Wethmar
1:3 (0:1)
Es war ein dramatisches Spiel im Werner Dahl. 75 Minuten lang war es ein typisches Fußballspiel mit den üblichen kleineren Fouls und Wortgefechten. Doch dann kippte das Spiel, die Gangart wurde härter und somit auch die Intensität der Wortgefechte. Das Ergebnis: Eine verletzungsbedingte Auswechslung von Wethmars Riaan Neutzner nach einem Foul sowie zwei Platzverweise nach Gelb-Roten Karten wegen Meckerns gegen Eintracht-Kapitän Enes Akyüz und Wethmars Lennart Cirkel. Dazu kleinere Rudelbildungen und Geschrei von Außen.
Während Eintrachts Aykut Kocabas das Ganze eher gelassen abtut als das übliche Geplänkel bei einem K.o.-Spiel im Kreispokal, reagierte sein Gegenüber Dominik Ciernioch eher genervt: „Was ist das hier für ein Zirkus? Lasst doch mal dieses ständige Gerede sein“, regte er sich kurz vor Ende über sein Team auf. Auch nach dem Spiel kritisierte Wethmars Coach, dass sich sein Team hat zu so vielen Diskussionen hinreißen lassen.
Dabei war es durchaus eine interessante Partie auf Augenhöhe: Wethmar, Absteiger in die Kreisliga A2, spielte beim Vize-Meister der Kreisliga A1, Eintracht Werne. Und auf dieser Augenhöhe begegneten sich beide Teams auch. Wobei gerade die erste Hälfte an die Lüner ging. Eintracht wirkte zeitweise zu hektisch, konnte auch den sonst starken Offensivmann Samet Sahin nicht genügend in Szene setzen, weil Wethmar frühes Pressing betrieb und die Räume durch Doppelung eng machte. Ciernioch lobte sein Team vor allem für die Arbeit in Halbzeit eins: „Die Jungs präsentieren sich momentan sehr gut als Einheit, das macht uns auch aus und da ziehe ich den Hut vor.“
Entsprechend dauerte es bis zur 40. Minute, bis Eintracht Werne durch Mike Taeger zur ersten Torchance kam. Das mussten die Evenkämper aber auch. Denn zu dem Zeitpunkt liefen sie seit der 16. Minute einem Rückstand hinterher: Oscar Koert hatte einen Fehler der Eintracht-Hintermannschaft eiskalt ausgenutzt. Bereits in der 9. Minute setzte Jonas Allefeld einen Schuss an die Latte. Und auch danach bestimmte eher Wethmar das Spielgeschehen. Eintracht musste also in der Pause reagieren. Und tat dies.

Taktisch stelle Kocabas um. Und scheinbar auch mental. Denn die Evenkämper wirkten deutlich bissiger. Dominik Ciernioch gab zu, dass seine Mannschaft da etwas zu zurückhaltend wurde. „Wir haben uns da in einen Schongang versetzt.“ Dass Samet Sahin dann nach einer schönen Kombination über Tim Taeger das 1:1 erzielte (62.) – gerecht. Doch in einem K.o.-Spiel reicht so ein Unentschieden eben nicht. Wethmar merkte, dass nun wieder mehr kommen musste, legte direkt mit zwei Chancen nach (63., 65.). Am Ende war es aber wieder Eintrachts Defensive, die bei der erneuten Führung half: In einer Kontersituation ließ die Abwehr zu viel Platz für den eingewechselten Tom Stüwe, der von rechtsaußen einnetzte (75.).
Die personell arg gebeutelten Werner mussten nun wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Dies machten sie aber gut. Und am Ende konnte sich Wethmar bei seinem Keeper Niklas Dvorak bedanken, der sein Team mit gleich drei Glanzparaden alleine beim Sieg hielt. Vor allem gegen Mirac Kavakbasi reagierte er aus kurzer Distanz blitzschnell (85.). Für Kocabas hätte Eintracht zwingend in der Zeit ein Tor nachlegen müssen.
Wortgefechte und Beleidigungen?
Dies tat am Ende dann aber wiederum Wethmar: Stüwe brachte den Ball zu Luis Hunschede, der traf zum 3:1-Endstand (90.+2). Doch zu Ende war das Spiel noch nicht: Bereits nachdem Riaan Neutzner verletzt runter musste, kam es zu Wortgefechten, auch Beleidigungen sollen gefallen sein. Dass wiederum Lennart Cirkel und Enes Akyüz die Gelb-Rote Karte sahen, lag dann auch daran, dass sie zu viel gemeckert haben.
Wethmar: Dvorak – Hunschede, Osterholz (60. Cirkel), Koert, Splittgerber, Suzano, Allefeld (71. Stüwe), Neutzner (83. Möller), Beling, Grohs, Horn (63. Lange).
Eintracht: Krusel – Albrecht, Akyüz, M. Taeger, T. Taeger (82. Disdis), Kavakbasi, Partlak (69. Cura), Algan, Balci, Benning.
Tore: 0:1 Koert (16.), 1:1 Sahin (62.), 1:2 Stüwe (75.), 1:3 Hunschede (90.+2)
Gelb-Rote Karte: Akyüz (90.+4/Meckern), Cirkel (90.+4/Meckern)
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