Es war eine umkämpfte K.o.-Phase beim Davertpokal 2025. Westfalia Kinderhaus geht den gleichen Weg wie im Vorjahr und verteidigt den Titel. Im Halbfinale schaltete die Westfalia den SV Herbern aus und im Finale besiegte der Westfalenligist den VfL Senden im Neunmeterschießen.
Westfalia Kinderhaus verteidigt Titel beim Davertpokal
Am Sonntag stand der längste und wichtigste Tag beim Davertpokal 2025 an. In der Endrunde spielten die Mannschaften zunächst in zwei Gruppen die vier Halbfinalisten aus. Um 19.25 Uhr stand fest: Westfalia Kinderhaus verteidigt den Titel.
Früh bekamen die Zuschauer ein Schmankerl zu sehen. In Gruppe 2 traf Kinderhaus bereits auf den VfL Senden, Westfalenliga gegen Landesliga. Es war nicht nur das spätere Finale, sondern zudem das Duell der beiden höchst spielenden Mannschaften beim Davertpokal. Kinderhaus war dominierend, ließ den Ball unaufgeregt laufen und kam so zu den Toren.
Zur Halbzeit stand es 4:2 für den Westfalenligisten. Besonders stach auf Westfalia-Seite Semih Daglar hervor, der als Spielmacher und fliegender Torwart sein Team dirigierte.
Der 31-Jährige wurde im Nachwuchs von Borussia Dortmund ausgebildet, bringt es in seiner Laufbahn auf 30 Partien in der Regionalliga West. In der laufenden Saison erzielte er in der Westfalenliga 1 bereits zehn Treffer. Seine Klasse machte sich in der Halle zweifellos bemerkbar. Die Kräfteverhältnisse blieben in der zweiten Hälfte gleich, das vorgezogene Finale gewann Kinderhaus mit 7:4.
SV Herbern musste ums Halbfinale bangen
Der SV Herbern tat sich in seinem ersten Gruppenspiel äußerst schwer. Gegen den A-Ligisten 1. FC Mecklenbeck gewannen sie knapp mit 5:4. Mit einem Ballverlust des letzten Mannes und einem Eigentor half Mecklenbeck bei zweien der Herberner Toren zudem kräftig mit.
Für den gesperrten Tristan Krampe trat Michael Schulte in der Halle auf, er nahm die Rolle als fliegender Torwart an und wechselte sich mit Joshua Krampe ab. Mecklenbeck-Keeper Tayyip Demir probierte es wieder mit Schüssen von der Halblinie und traf sogar einmal ins Schwarze. Mit einem Strahl in den rechten oberen Winkel bewarb er sich für den Treffer des Turniers.
Im letzten Gruppenspiel gegen Davaria Davensberg zitterte sich Herbern als Gruppenzweiter ins Halbfinale. Wäre ein Ausgleichstreffer gefallen, hätte Mecklenbeck unter den letzten vier gestanden. So kam es im Halbfinale dann zur Wiederholung aus dem Vorjahr, als Westfalia Kinderhaus den SV Herbern im Neunmeterschießen aus dem Pokal warf. Das andere Halbfinale trugen Kinderhaus II und der VfL Senden aus. Mit einem 11:2 ließ der Landesligist keine Zweifel aufkommen.
SV Herbern scheitert erneut an Westfalia Kinderhaus
Gegen Kinderhaus zeigte Herbern eine starke Leistung, sie suchten mehr spielerische Lösungen und kamen sogar durch Julius Höring zum Führungstreffer. Mit zunehmender Spielzeit wurde Kinderhaus aber der Favoritenrolle gerecht und profitierte einmal mehr von der individuellen Klasse Semih Daglars.
Leon Krampe brachte Herbern nochmal um ein Tor ran, danach wurde das Ergebnis aber deutlicher. 3:6 hieß der Endstand aus Herberner Sicht. Oliver Glöden sagte, gegen Kinderhaus habe sein Team die beste Leistung des Tages gezeigt, nachdem man sich etwas „ins Halbfinale gemogelt“ hatte.
Das Hallen-Duell war in jedem Fall knapper als in der 2. Runde des Kreispokals im September, da hieß es 8:0 für den Westfalenligisten. Im anschließenden Neunmeterschießen unterlag Herbern dann auch noch gegen Kinderhaus II und bekam somit nur den vierten Platz.

Offensivspieler Leon Krampe wurde mit 14 Treffern bester Torschütze des Turniers und trug wesentlich zu der Platzierung bei. Er sagte nach dem Turnier: „Es war eigentlich ganz gut. In den Trainingseinheiten haben wir uns schon schwergetan. Am Samstag ging es gut los mit einem hohen Sieg, da hat man natürlich auch Selbstvertrauen.“
Gegen Kinderhaus habe das Augenmerk auf der Defensive gelegen. Herbern machte es der Westfalia nicht leicht, hatte aber doch das Nachsehen. „Gegen eine höherklassige Mannschaft geht man immer anders heran. Wir standen auch ziemlich gut, da können wir uns nichts ankreiden lassen.“ Drei Treffer durch Fernschüsse von Semih Daglar waren für den SVH schwer zu verteidigen. Kinderhaus war den berühmten Schritt schneller und behielt anschließend auch im Finale die besseren Nerven.