Zwei von fünf Wettkämpfen haben die Triathleten der TV Werne Wasserfreunde bereits hinter sich in der NRW-Liga. Am Wochenende steht der dritte in Verl an. Doch Teamkapitän Sebastian Nieberg hat finstere Aussichten für das Rennen.
Die Personalaussichten seien nicht gut für den Sprint-Triathlon am Sonntag in Verl. Von seinem eh schon vergleichsweise dünnen Zehner-Kader seien drei verletzt: „Young Gun“ Hanno Sancken hat sich beim Triathlon in Walchsee in Österreich Ende Juni eine offene Wunde am Fuß zugezogen. Für den Wettkampf in Verl reicht es da noch nicht, so Nieberg. Zudem fallen die Langzeitverletzten Kamil Jablonski und Martin Siemann weiter aus, letzterer wird noch operiert. „Mit Martin plane ich dieses Jahr nicht mehr.“ Damit würden drei Athleten aus dem ersten Kader wegfallen. Nieberg nennt dies sportlich einen „absoluten Albtraum“.
Dazu kommen dann noch die Sommerferien. „Wir planen unsere Urlaube ja nicht nach den Rennen, zumal die Termine meist erst im Februar und März bekannt gegeben werden.“ Und da hätten viele der Familienväter ihre Urlaube eben schon gebucht. „Wir sind nicht optimal aufgestellt, das wird kein gutes Rennen.“
Abstiegskampf ausgerufen
Dieser kleine Kader breche dem Werner Team „immer wieder das Genick“. Gerade weil Werne als kleine Mannschaft aus einer kleinen Stadt gegen Teams aus Aachen, Köln oder Münster antritt. Dort seien die personellen Möglichkeiten ganz andere.
Kein guter Ausblick also auf der nächste Rennen. Und auch beim Rückblick auf die ersten zwei Wettkämpfe verfällt Sebastian Nieberg nicht gerade ins Schwärmen. Saisonauftakt war am 14. Mai in Gladbeck, der zweite Wettkampf fand am 4. Juni in Hagen statt. Beide Male waren es Teamwettkämpfe: „In Gladbeck kamen wir zu Dritt ins Ziel, das ist ganz okay gelaufen.“ In Hagen war es ein 2x2-Triathlon, da mussten die Athleten jeweils als Zweierteams die Distanzen absolvieren. Beide Male kamen die TVW-Wasserfreunde als 13. ins Ziel, insgesamt 18 Mannschaften gehen in der NRW-Liga an den Start. „Das ist nicht wirklich gut, aber auch nicht abgrundtief schlecht“, ordnet Sebastian Nieberg das Ergebnis ein. Er sagt aber auch: „Wir sind ganz klar im Abstiegskampf.“

Doch daran liegt nicht nur der kleine Kader. Die TV Werne Wasserfreunde haben laut Nieberg auch Probleme mit dem Rennformat in der NRW-Liga. Die ersten beiden Wettkämpfe waren über olympische Distanzen. „Da darf man Windschatten fahren. Dadurch hat das Radfahren nicht mehr so eine große Bedeutung – das Schwimmen aber dafür umso mehr.“ Und das ist ein Problem für die Werner: „Wir sind alle nicht so extrem gute Schwimmer.“ Das Radfahren würde ihnen mehr liegen. Nur durch den Abstand durch das Schwimmen würden auch sie als gute Radfahrer diesen nicht mehr aufholen können: „Du schlägst halt alleine keine 20-köpfige Gruppe, die alle Windschatten fahren. Das ist einfach nicht unser Format. Wir sind zu alt für diesen Scheiß.“
Jetzt am Sonntag steht erstmals eine Sprintdistanz an: 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen. Auch der nachfolgende Wettkampf in Krefeld am 20. August ist ein Sprinttriathlon. Die TV Werne Wasserfreunde werden versuchen, in den beiden Rennen den Abstand auf die drei Abstiegsplätze aufrecht zu erhalten. Momentan sind sie aber punktgleich auf Platz zwölf mit dem Tabellen-16. und bislang ersten Abstiegskandidaten Tri-Sport-Team TV Verl I.
Hoffnung legt Sebastian Nieberg in den letzten Wettkampf am 3. September in Köln. Dann geht es über die Mitteldistanz. „Das ist unser Format“, so der Teamkapitän. Seinem Team liege dieses „sehr sehr gut“. Der Grund: ein Windschattenverbot. Die Werner können dann ihre Stärke im langen Radfahren richtig ausspielen. Danach folgt ein Halbmarathon. „Wenn wir also Federn lassen in den beiden Rennen, haben wir dann nochmal ein richtiges Abschlussrennen.“ Dann könnten die Werner Triathleten zum zweiten Mal in Folge knapp die Liga halten.