Werner SC und SV Herbern im Abstiegsderby „Hängende Köpfe sind komplett fehl am Platz“

Von Fabio Desiderio
Werner SC und SV Herbern im Abstiegsderby: „Hängende Köpfe sind komplett fehl am Platz“
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Alles oder nichts. Das ist längst nicht nur eine leere Fußballphrase, sondern am kommenden Freitag um 19.30 Uhr Gesetz. Kurtulus Öztürk weiß das und lässt zunächst Revue passieren: „Die Woche ist kurz gewesen. Nach der 1:5-Niederlage war die Stimmung nicht gut.“ Gemeint ist die schmerzhafte 1:5-Pleite des Werner SC gegen SuS Neuenkirchen. „Ich habe den Jungs eine Ansage gemacht. Da sind deutliche Worte gefallen. Wir haben die Niederlage verdaut und bereit für das Derby.“

Das Training am Dienstag hingegen war laut „Kutte“, so wird der Trainer in Werne genannt, wieder richtig gut. Doch eine Gewitterwolke schwirrt trotz der guten Ambitionen über Werne: „Tim Neugebauer und Zoran Martinovic werden weiter verletzungsbedingt fehlen“, sagt Öztürk, der auf seine Innenverteidiger verzichten muss. Dass es besonders auf die Defensive ankommt, weiß auch der WSC-Coach: „Wir haben zuletzt gezeigt, dass wir hinten stabil stehen können. Dann kamen die Niederlagen. Wir wollen das im Derby wieder so machen wie zuletzt.“

Werner SC mit den besseren Karten

„Beim Training waren wir 24 Leute“, sagt SV Herberns Trainer Oliver Glöden und macht auf seinen breiten Kader aufmerksam. „Jeder ist heiß auf das Derby und weiß, worum es geht. Wir haben ein paar langjährige Herberner in den eigenen Reihen, für die das nicht das erste Derby ist. Die haben richtig Bock.“

Für Herbern ist die Saison allerdings längst gelaufen. Zwar ist noch eine rechnerische Chance auf den Klassenerhalt vorhanden, allerdings müssten die Herberner zwölf Punkte gutmachen. „Ich bin Realist und lange genug im Fußballgeschäft, um zu wissen, wie unsere Chancen stehen. Trotzdem wollen wir im Falle des Abstiegs erhobenen Hauptes gehen und uns wehren. Den Derbysieg werden wir sicher nicht verschenken“, sagt Glöden.

„Es ist immens schade, dass beide unten drin stehen“, sagt Öztürk enttäuscht, weiß aber, dass der Sieg für beide überlebenswichtig ist und welche Einstellung seine Spieler mitbringen müssen, um hinten stabil zu stehen. „Die Frage ist, wie geil bin ich, das eigene Tor zu verteidigen? Wir dürfen aber das Toreschießen nicht vergessen.“

Glöden muss aufseiten der Herberner auf seinen Flügelflitzer Frederik Falk verzichten. Mit der Niederlage am vergangenen Wochenende mussten die Herberner einen weiteren Tiefschlag einstecken. Dieses Mal sogar einen besonders harten: „Dass wir jetzt Letzter sind, ist der Negativhöhepunkt.“

Öztürk ist motiviert und will diese Motivation auch bei seinen Jungs sehen. „Hängende Köpfe sind bei mir komplett fehl am Platz.“ Auch Glöden will vor dem Derby nichts von Tristesse wissen: „Die Jungs müssen die Beine in die Hand nehmen und kämpfen. Das macht so ein Derby aus.“

Anreise ohne Auto empfiehlt
Der Werner SC weist darauf hin, dass die Anreise zum Spiel mit dem Fahrrad oder zu Fuß ratsam ist, da ein hoher Andrang erwartet wird und die Parkplätze knapp sein dürften.

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