
© Jura Weitzel
Werner SC und SV Herbern hätten beide Chancen im Aufstiegskampf gehabt
Landesliga
Es waren zwar gerade mal sechs Spiele gespielt, aber dennoch schien es spannend zu werden zwischen dem Werner SC und SV Herbern. Denn beide Teams spielten bereits oben mit. Doch dann kam alles anders.
Nur zwei Punkte trennten den SV Herbern und den Werner SC nach sechs Spielen in der Landesliga. Platz zwei für den Werner SC, Platz drei für den SVH. Es zeichnete sich ein spannendes Duell um den Aufstieg ab. Doch dann kam Corona und beendete diese Hoffnungen je.
Am Ende war es keine Überraschung mehr für die beiden Vereine, dass die Saison vom Verband annulliert wurde. Man wartete quasi in den letzten Wochen nur noch auf die Nachricht, dass in dieser Spielzeit nichts mehr passieren wird: „Wir haben es natürlich auch schon erwartet, dass die Saison annulliert wird. Das war, glaube ich, für niemanden eine Überraschung“, sagt Herberns Kapitän Philipp Dubicki.

Philipp Dubicki ist Kapitän beim SV Herbern. © Jürgen Weitzel
Der gleiche Tenor herrscht bei seinem Gegenüber vom Werner SC, Chris Thannheiser. Hier ist sogar ein bisschen Erleichterung zu hören: „Ich bin generell erstmal froh zu wissen, was Sache ist.“ Auch wenn es natürlich sehr sehr ärgerlich für die Werner sei, weil alles, was man sich bis dato erarbeitet hatte, nun wieder weg ist. Zwischenzeitlich stand der WSC ja wie in der vorherigen Spielzeit an der Tabellenspitze, verlor diese nur durch die Corona-Pause im Kreis Unna Mitte Oktober.
„Wir haben bis dahin gut Punkte gesammelt“, analysiert Thannheiser. Ähnliche Chancen hatte auch der SVH: „Natürlich hatten wir in dieser Saison eine gute Chance, aufzusteigen oder zumindest oben mitzuspielen“, so Dubicki. Aber bei den Herbernern bleibt man da für die kommende Spielzeit optimistisch: “Aber ich denke, die Mannschaft ändert sich ja in der kommenden Saison nur wenig. Natürlich verlieren wir starke Jungs, aber wir bekommen auch gute Verstärkung dazu. Also bleibt uns die Chance auch in der nächsten Saison noch.“
Doch statt der verpassten Aufstiegs-Chancen wiegt ein Faktor beim WSC noch schwerer - der misslungene Abschied der Abgänge.

Chris Thannheiser spielt für den Werner SC und trägt ebenfalls die Kapitänsbinde. © Jura Weitzel
„Es ist mit das schlimmste, wenn man die Abgänge nicht persönlich verabschieden kann, dann ist das schon sehr sehr bitter“, sagt Chris Thannheiser. Gerade für eine Mannschaft wie den WSC, die immer betont, wie stark der Mannschaftsgeist sei: „Aufgrund der Lage kann man die Verabschiedung nur im persönlichen Gespräch machen.“
Der SVH hat da noch die Chance, seine Abgänge wie Airton in einem Pflichtspiel zu verabschieden - nämlich im Kreispokal. Der wurde vom Kreis Münster noch nicht abgesagt, hier stehen die Herberner im Viertelfinale. Philipp Dubicki hat aber auch hier kaum Hoffnung: „Natürlich sind es nur noch drei Spiele, die wir spielen müssten. Aber wir müssten uns ja auch darauf wieder vorbereiten. Also für mich ist das aktuell ja schon noch ziemlich weit weg.“
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
