So langsam kommt die Frage wohl bei einigen Mannschaften der Bezirksliga 7 auf: Ist der Werner SC überhaupt schlagbar? Am Sonntag zeigte die Öztürk-Elf gegen den TuS Freckenhorst erneut eine Machtdemonstration mit einem 4:1-Sieg über den Tabellendritten.
Bezirksliga 7
Werner SC – TuS Freckenhorst
4:1 (2:1)
Insgesamt 13 Bezirksliga-Staffeln gibt es im Verbandsgebiet. 202 Mannschaften spielen in diesen. Und es gibt genau ein Team, das in der Saison 2023/24 noch keine Niederlage einstecken musste: der Werner SC. Mit dem TuS Freckenhorst kam aber am Sonntag eine Truppe in den Lindert, die dem WSC etwas Bauchschmerzen bereitete. „Man hat beim Aufwärmen gemerkt, dass da ein anderes Gefühl war“, sagte Trainer Kurtulus Öztürk nach Abpfiff. Sein Team sei angespannt gewesen. Schließlich kam mit Freckenhorst keine Kirmestruppe: Im Hinspiel erarbeitete sich Werne ein 2:2, den VfL Kamen schickten die Freckenhorster vor zwei Wochen mit einer deutlichen 1:5-Niederlage wieder nach Hause. Doch nach den 90 Minuten kann man wohl getrost sagen: viel Lärm um nichts.

Denn der TuS Freckenhorst war am Sonntag ungefährlich für die Werner, die ab der ersten Minute spielbestimmend waren. Mit deutlich mehr Spielanteilen hatte der Werner SC die Partie voll im Griff. Und dass Chris Thannheiser dann nach 13 Minute nach einer starken Vorlage von Marvin Stöver das 1:0 erzielte – schon da ein bisschen überfällig. Freckenhorst versuchte es oft mit langen, weiten Bällen und vor allem über Konter. Eigentlich ungefährlich für den WSC zu verteidigen. Nur einmal erlaubte sich der Tabellenführer in Hälfte eins einen Bock. Dafür aber gleich einen eklatanten: Denn nach einem Ballverlust der Werner im Zentrum schaltete Pierre Jaspert schnell, ging erst an Stöver vorbei, legte sich dann die Kugel eigentlich zu weit vor – wurde dann aber von Keeper Henrik Pollak elfmeterwürdig gefoult. Eine unglückliche Aktion des WSC-Schlussmanns, der dafür zudem die Gelbe Karte sah. Stefan Kaldewey verwandelte den Strafstoß eiskalt (18.).
Werner SC gewinnt deutlich gegen TuS Freckenhorst
Und danach? Kaum Veränderungen. Weder bekam Freckenhorst plötzlich Aufwind, noch wirkte Werne nervös durch den Ausgleich. Im Gegenteil: Ein Kopfballtor von Thannheiser in der 29. Minute wurde wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen, besser machte er es in der 40. nach einer Hereingabe von Yannick Lachowicz – 2:1 direkt vor der Pause. Die völlig verdiente Führung für den WSC. „Wir hatten in Halbzeit eins noch mehrere Großchancen, die wir liegengelassen haben“, bestätigte auch Öztürk. Das wollte die Elf scheinbar in Hälfte zwei besser machen. Mit Erfolg.
Kaum drei Minuten waren gespielt, da wurde es schon wieder gefährlich vor dem Freckenhorster Tor. Aber Modrzik und Bozaci vergaben ihre Abschlüsse knapp. Öztürk gab der gleichen Aufstellung wie gegen Kamen in der Vorwoche die Chance. Vor allem das Zentrum mit Bozaci und Thannheiser kombinierte stark, zudem machte Stöver als rechter Verteidiger ein starkes Spiel für den WSC. Weder Bozaci noch Stöver konnten sich mit Treffern belohnen – dafür aber Leon Becker. Der Sechser versuchte es aus der Distanz. Sein flacher Schuss wurde unhaltbar ins gegnerische Tor abgefälscht – und schon stand es 3:1 für den Werner SC (54.).
Zehn Minuten lang verlor Werne dann etwas den Faden, konnte nicht den gleichen Zugriff auf Freckenhorst haben wie zuvor. Nach einer Doppelchance des Gegners (70. Minute) wachten die Hausherren aber wieder auf und zogen das Tempo unbarmherzig nochmal an. Die Freckenhorster, die nur mit 14 Spielern angereist waren, wirkten da schon teilweise stehend K.o., Sonderlob gab es dabei von Öztürk für Jason Jäger im linken Mittelfeld: „Dass der da immer so vorbeigehen konnte, das muss man sich auch erstmal erarbeiten.“ Am Ende war es aber der eingewechselte Jannik Prinz, der den Sack zumachte mit seinem Flachschuss zum 4:1 (82.). Werne bleibt weiter unbesiegt – und kann nächste Woche die Füße hochlegen. Dann hat der WSC nämlich spielfrei. Und weil Kamen nur 2:2 in Westönnen gespielt hat und damit der Abstand nun elf Punkte auf den Zweiten beträgt, wird das wohl ein entspanntes Wochenende für die Rot-Blauen.
WSC: Pollak – Stöver, Thannheiser (80.Prinz), Lachowicz, Jäger (86. Abdinghoff), Bozaci (90. Drücker), Holtmann, Drews, Becker (90. Calikbasi), Seifert, Modrzik (86. Fischer)
Tore: 1:0 Thannheiser (13.), 1:1 Kaldewey (Elfmeter/18.), 2:1 Thannheiser (40.), 3:1 Becker (54.), 4:1 Prinz (82.)